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Hinter dieser Überschrift vermutet man sofort den Überfall einer Prügelhorde, Sturm der Rednertribüne, wirbelnde Baseballschläger, Blut, Geschrei. Wie die Cheyenne damals von General Custer überrascht, würden die Linken auf eine Rache a la Little Bighorn trachten. Auf jeden Fall würden sie die Narben künftig stolz vorweisen und noch ihren Enkeln von den Ereignissen berichten. "So war das damals."

Aber so war es nicht. Die NPD hatte für den ersten Mai Kundgebung und Demonstration in Bremen angekündigt. Aufruhr in der linken Szene. "Provokation!" "Verhindern!" "Gegendemo!" Und wenn sogar der Bürgermeister mitdemonstrieren will, kann der DGB nicht abseits stehen. Also wurde die Maiveranstaltung auf den frühen Sonntagmorgen vorverlegt, um danach Rigoros. Beherzt. Zusammen zur Gegenaktion zu schreiten. Die NPD wich aber auf den 30. April aus, also fand auch die Gegendemonstration an diesem Tag statt. Die Termine der Maiveranstaltung blieben, was zur Folge hatte, daß die traditionell um 12 Uhr beginnende Maikundgebung auf dem Domshof vor nur 500 Leuten um 9 Uhr begann, und zahlreiche Interessierte sich um 12 Uhr wunderten, weshalb es keine Kundgebung gebe.

Und folgerichtig gab es statt mehr oder weniger deutlicher Reden gegen die sozialen Mißstände in unserem Land (die, ganz nebenbei gesagt, nicht die NPD zu verantworten hat) einen großen Zirkus um die NPD, die sich eine bessere Werbung kaum wünschen kann. Ganze 185 Anhänger versammelten sich, woran man sehen kann, daß sich kaum jemand für diese Partei interessiert. Doch dank der kostenlosen Negativreklame kann sich das bald ändern. Und wenn die linke Szene sich weiterhin von der Nazihysterie einiger Fanatiker ihre Traditionsveranstaltungen kaputtmachen läßt, werden die Kollegen in den Betrieben auch mal die Schnauze voll haben; ihnen gehört der erste Mai, nicht den Spinnern: "Antifaschist sein heißt, früh aufstehen" wurde auf einem Flyer verkündet. So etwas schreibt nur jemand, der außer Schule und Universität noch nicht viel vom Leben gesehen hat.

Wäre ich bei der NPD, würde ich die Dümmlichkeit linker Kreise genüßlich ausschlachten und einen "Veranstaltungskalender für Linke" herausbringen, auf daß sich die besorgten Antifaschisten künftig an den Terminen der NPD orientieren. Anders ausgedrückt: ich würde sie am Nasenring durch die Arena führen. Damit hätte ich die Lacher auf meiner Seite. Hoffen wir, daß die NPD humorlos genug ist, diese Chance zu verpassen.
Schwarzmaler meinte am 2. Mai, 16:51:
Das Glück der Demokraten gründet auf einem Großteil auf der Unfähigkeit ihrer Gegner. Erstaunlich, daß Links- wie Rechtsextreme einst derart viel Macht hatten. 
Dicki antwortete am 2. Mai, 17:33:
Diese Extremisten waren Legion. Wo sind die eigentlich alle geblieben, mit ihrem monolithischen Weltbild. 
 

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