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Wer reist, kann manch böse Überraschung erleben; wer ankommt, fühlt sich nicht immer willkommen. Es empfiehlt sich, vor Beginn der Reise mit gebotener Umsicht Informationen über das Reiseziel einzuholen.

Nehmen wir beispielsweise Island. Der Isländer gilt zwar als kühl mit geysirhaften Ausbrüchen, doch wird er nirgends als unsympathisch eingestuft. Doch Vorsicht! Der Isländer gibt seinen Söhnen gerne Namen wie "Asgeir". Also aufgepaßt, sonst wird dies ein teurer Urlaub.

Vorsicht auch mit Europens Mitte. Ich wollte immer nur höchst ungern nach Ungarn und bin auch tatsächlich nie dort gewesen. Man stelle sich aber den Schock für britische Schulkinder vor, wenn in Erdkunde Ungarn durchgenommen wird: Hungary! Die armen Kleinen sehen doch sofort Schreckensbilder von Unwettern, Mißernten, Elend und Sorge vor sich.

"Sorge" und "Elend" dräuen auch im Harz, dicht an der früheren "innerdeutschen" Grenze. Diese Gegend sollte man meiden, solange die Unglücksorte noch nicht umbenannt bzw. umgewidmet sind. In Orte, die "Stockundhut" und "Wohlgemut" heißen, ist gut reisen.

Nicht ganz so gut, aber immer noch leidlich ist es um Orte bestellt, die mit "Bad" beginnen. Dort wird gekurt, und wo Kur ist, ist auch Schatten. Wer "Bad" versehentlich englisch ausspricht, sollte dies als ein Zeichen verstehen und Kurorte weiträumig umgehen.

Orte, die auf "bad" enden, liegen meist in Pakistan. Das ist zwar weit entfernt, doch kann hier der Tourist die Fremde noch mit Händen greifen. Dies darf auf keinen Fall wörtlich genommen werden. "Unauffällig und bescheiden" sei die Devise des Reisenden in fernen Ländern.

Wem das nicht liegt, sollte probehalber die Spielbank in Baden-Baden aufsuchen, um unter Wahrung einer gewissen Kleider-Grundordnung mal so richtig unbescheiden und auffällig sein zu können. Überhaupt, manchmal muß man einfach irgendwo hinfahren, um herauszufinden, ob man dort gern hinfahren möchte. In diesem Sinne sei das folgende Städte-Potpourri empfohlen:

Frankfurt (Main) Frankfurt (Oder)
Glückstadt Sorge Erlangen
Celle Offenbach Leer
Baden-Baden [im] Freienwalde
semmel meinte am 27. Mär, 05:52:
Bääh, Baden-Baden...
Na, das wird aber ein Hin- und Hergereise. Frankfurt/M, die Stadt der Dividenden- und Zinsscheinknipser, ist so ziemlich die langweiligste, die isch kenn. Bis uff de Dialekt, denn der is witzisch. And so is' Offenbach. In einer Folge der legendären Serie Die Zwei sagt Playboy Tony Curtis zu irgendeinem Verbrescher Mensch, fahr' doch nach Offenbach. In Glückstadt aß ich vor vielen Jahren ein fettes aber leckeres Matjes-Gericht. Das badische Baden-Baden empfehle ich aus dem Dickischen Kulturrundreiserundumschlag herauszunehmen. Es sei denn man gehört zu den Leuten, die bei der Liveübertragung des 234. Geburtstages von Queen MoM heulend vor der Glotze knien, mit den heftig zitternden Gichtgriffeln ein Taschentuch bis zur Unkenntlichkeit knetend. Baden-Baden is' definitiv für Unsymbadische. 
Dicki antwortete am 27. Mär, 11:52:
Was Baden-Baden angeht
vertraue ich dir einfach. Es ist immerhin verdächtig, daß dieser Ort zweifaches Badevergnügen verspricht - weshalb? Doch wohl, um ahnungslose Reisende doppelt neppen zu können. Meine kleine Städtekomposition betrachte ich dessenungeachtet als Gedicht und nehme gar nichts heraus; auch nicht dir zuliebe und überhaupt. - Ja , Die legendären Zwei. Eine der wenigen Stellen der weitgehend angetuckten Dialoge der deutschen Version (Genitive ohne Ende), an die ich mich erinnere (genau, das wollte ich eigentlich erzählen): Haben euer Lordschaft Hunger? Ich habe noch ein Stück Knoblauch-Nuß-Schokolade in der Tasche. - Die Titelmusik fand ich immer gut. Auf Dauer doch das Beste an der Serie. 
semmel antwortete am 27. Mär, 14:40:
Dein Gedichtchen...
... is' 1. Sahne. Ich empfahl doch nur denjenigen, die deine Städtetour sofort und blauäugig in die Tat umsetzen wollen, Baden-Baden besser links liegen zu lassen.
Es gibt Fernsehserien und -filme meiner Jugend, die ich früher anhimmelte. Wenn ich sie heute anschaue, krieg' ich bei manchen eine rote Birne. Ich oute mich jetzt: ICH HABE FRÜHER ÜBER LOUIS DE FUNES gelacht. Ohne Scheiß. 
Dicki antwortete am 27. Mär, 17:48:
Da bin ich aber
schön hereingefallen. Ich Dussel dachte, du hast es tatsächlich nicht gemerkt. Dein Hintersinn ist eine echte Herausforderung für mich, da muß ich schwer achtgeben. - Louis de Funes? Hihi, ich auch. Die Abenteuer des Rabbi Jakob würde ich gerne nochmal sehen. Ich glaube, der war wirklich komisch. Naja, gemischt wahrscheinlich. Aber mit Lachstellen. Fantomas ist ohne (und diese Trilogie fand ich mit 16 oder 17 zum Schießen). - Übrigens ist der immer wieder hochgelobte Tati m.E. in Traffic am Besten. Vielleicht nur wegen der durchkomponierten Unfallszene und der heimlichen Autofahrerportraits. Ich halte Tati für den Funes'schen Gegenpol - was der Eine zu wenig hat, hat der Andere zuviel. F. ist der Zappelphillip, T. der (hm, na) Denker. 
 

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