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In jenen Tagen, als König Abgus Männer von edler Abstammung um sich sammelte, da er nach hehrem Vorbild eine Tafelrunde einrichten wollte, stand es schlecht um das Ritterhandwerk. Drachen und Lindwürmer waren längst besiegt und vollständig ausgerottet; rettungsbedürftige Jungfrauen gab es so selten, daß oft nicht weniger als hundert Ritter darin wetteiferten, solch ein in Not geratenes Geschöpf zu befreien, wobei sie natürlich durch ihre blindwütige Konkurrenz die Sache völlig verdarben. Eine große Zahl Edelleute hatte sich den Kreuzzüglern zugesellt und war, wie die wenigen Heimkehrer berichteten, welche die Gemetzel im heiligen Land überlebt hatten, dem Blutdurst und der Vielweiberei verfallen, Angewohnheiten also, die nicht unbedingt den christlichen Tugenden zuzurechnen sind.

Diese Umstände versetzten König Abgus, Herrscher über das Reich Waterkant, in arge Beunruhigung. "Die Suche nach dem heiligen Gral - jener Schale, die das Blut Christi aufgenommen hat - ist zu einem Blutbad geworden; die Nachfolger des heiligen Georg stürzen Jungfrauen in desto größere Not, je zahlreicher sie deren Errettung ins Werk zu setzen trachten; die Nachfolger des heiligen Martin würden wohl gar den Bettler teilen statt des Mantels."

Die edle Gesinnung der Vorfahren, ihre Sittenstrenge und ihr Idealismus mußten wieder in ihr Recht eingesetzt werden. König Abgus wählte die schäbigsten Stücke aus seiner Kleiderkammer und die ärgste Schindmähre aus seinem Stall, um unerkannt durchs Land zu ziehen und die richtigen Gesellen für seine Runde zu finden; Männer von edlem Geblüt und vom alten Schrot und Korn.
 

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