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Da sie nun vollzählig waren, wollte König Abgus seine Ritterschar auf kürzestem Wege der heimatlichen Burg entgegenführen, doch verging kaum ein Tag, an dem seine Gefährten nicht auf einen bedrängten Edelmann oder eine notleidende Jungfrau hinwiesen, denen es beizustehen galt. Zwar wunderte sich König Abgus mehr als einmal über die so wenig edle Beschaffenheit der Geretteten und Gerächten, aber wer war er, einem hilfebedürftigem Menschen seinen und seiner tatkräftigen Gesellen Einsatz zu verwehren? So bewegten sie sich auf mannigfaltig gewundenem Wege und nähersten sich dem Königssitz nur ganz allmählich. Deshalb war es nur natürlich, daß ihnen die Kunde vom Wirken der Tafelrunde vorauseilte.

An einem schwülen Tage, der Sommer neigte sich dem Ende entgegen, trat ihnen am Eingang eines Dorfes eine aufgebrachte Menge entgegen, die alles andere als friedlich und untertänig schien und von deren Hand manch Stoß- und Hauwerkzeug geschwungen ward. "Freund oder Feind? Gebt Antwort!" wurden sie angerufen. - "Gut Freund!" erwiderten die Zwölf im Chor. - "So tut nun kund, wer Ihr seid." - "König Abgus und seine Tafelrunde. Wie nennt sich dieser Flecken, und weshalb seid Ihr so aufgebracht?" - Der Wortführer maß die Reiter von Kopf bis Fuß. "Ihr also seid die Tafelrunde, von der wir schon so viel vernommen haben. Nun, wenn Ihr diesen Ort nicht meiden wollt, so mag er Euch Hölle heißen."

König Abgus erschrak. "Seid Ihr des Teufels?" - Spöttisch erwiderte der Sprecher: "Man kennt mich unter vielen Namen", und verbeugte sich übertrieben. Unruhe packte die Ritter. "Satan!" - "Der Scheitan!" - "Ei der Daus!" - "Beim Zeus!" - "Beim Odin!" So ging es durcheinander. "Bei Gott, Männer, Ruhe!" fuhr König Abgus energisch dazwischen. "Mit Kampfgefährten wie Euch ist mir nicht bange, und wenn es die Hölle erobern gelte!"

Nach einem ebenso kurzen wie heftigen Gefecht war das Dorf dem Erdboden gleichgemacht, Natterngezücht und Satansbrut gemeuchelt. Nun hatten auch König Abgus' wackere Streiter genug der Heldentaten und man erreichte in wenigen Tagen die Burg. Doch wie staunte der König, als er die Zugbrücke hochgezogen, alle Tore und Pforten verriegelt und die Zinnen mit Bogenschützen besetzt fand. "Es riecht nach siedendem Öl", bemerkte Ganzenot ohne Not und handelte sich böse Blicke ein. - "Ich bin es, König Abgus, öffnet gefälligst!" Da brandete ein Jubelgeschrei auf, sogleich wurde die Zugbrücke herabgelassen, alle Tore aufgetan und allenthalben Schmuck ausgehängt, wie es sich für eine königliche Burg geziemt.

Was aber mußte der König von seinem Truchseß erfahren? Eine Bande von Räubern und Mördern verunsichere seit Tagen die Gegend, Raubritter, die sich als Tafelrunde ausgäben, man habe befürchtet, sie wollten, die Abwesenheit des hochwohlgeborenen Herrn auszunutzen, eine Anschlag auf die Feste unternehmen. Dann zählte der Truchseß die lange Reihe an Greueltaten auf, die in der Auslöschung eines ganzen Dorfes mitsamt seiner Bewohner gipfelte. "Diesem Treiben werden wir ein Ende setzen", sagte König Abgus grimmig. "Doch zunächst benötigen wir Stärkung für uns und unsere Pferde sowie frische Wehr und Waffen. Mundschenk, bring Er Uns vom Besten, das die königlichen Kellereien zu bieten haben!" So ruhte die Tafelrunde gründlich aus, nachdem sie sich mit Rebensaft für zukünftige Heldentaten gestärkt hatte, stärkte sich wieder und ruhte nochmals aus, um sich ein weiteres Mal zu stärken und in allerpeinlichster Gründlichkeit auszuruhen.
Igelborste meinte am 23. Jan, 11:19:
tja
Ähnliche Laune könntest Du hier finden. 
Dicki antwortete am 23. Jan, 19:07:
Darf man 'ähnlich' wirklich so arg strapazieren? Trotzdem ist das Känguruh natürlich entzückend. 
 

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