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aus aller Welt

Wenn der 8. März der Weltfrauentag ist, dann sind wohl die übrigen Tage des Jahres Weltmännertage? - Gott weiß, ich möchte keine dieser Frauen und keiner dieser Männer sein.

sagte heute morgen ein Nachbar zu mir. "Na ja," erwiderte ich, "das ist er doch seit sechzehnhundertirgendwas." Daß nicht Johann Sebastian gemeint war, wußte ich selbstverständlich sofort. Aber Dirk?! Was soll mich jemand dauern, der es zu Popularität gebracht hat, weil er sich für das schnelle Geld vom Fernsehen prostituiert hat? In hundert Jahren wird man immer noch wissen, wer Johann Sebastian gewesen ist. Aber Dirk?! Der ist doch jetzt schon den Bach runter.

Hinter dieser Überschrift vermutet man sofort den Überfall einer Prügelhorde, Sturm der Rednertribüne, wirbelnde Baseballschläger, Blut, Geschrei. Wie die Cheyenne damals von General Custer überrascht, würden die Linken auf eine Rache a la Little Bighorn trachten. Auf jeden Fall würden sie die Narben künftig stolz vorweisen und noch ihren Enkeln von den Ereignissen berichten. "So war das damals."

Aber so war es nicht. Die NPD hatte für den ersten Mai Kundgebung und Demonstration in Bremen angekündigt. Aufruhr in der linken Szene. "Provokation!" "Verhindern!" "Gegendemo!" Und wenn sogar der Bürgermeister mitdemonstrieren will, kann der DGB nicht abseits stehen. Also wurde die Maiveranstaltung auf den frühen Sonntagmorgen vorverlegt, um danach Rigoros. Beherzt. Zusammen zur Gegenaktion zu schreiten. Die NPD wich aber auf den 30. April aus, also fand auch die Gegendemonstration an diesem Tag statt. Die Termine der Maiveranstaltung blieben, was zur Folge hatte, daß die traditionell um 12 Uhr beginnende Maikundgebung auf dem Domshof vor nur 500 Leuten um 9 Uhr begann, und zahlreiche Interessierte sich um 12 Uhr wunderten, weshalb es keine Kundgebung gebe.

Und folgerichtig gab es statt mehr oder weniger deutlicher Reden gegen die sozialen Mißstände in unserem Land (die, ganz nebenbei gesagt, nicht die NPD zu verantworten hat) einen großen Zirkus um die NPD, die sich eine bessere Werbung kaum wünschen kann. Ganze 185 Anhänger versammelten sich, woran man sehen kann, daß sich kaum jemand für diese Partei interessiert. Doch dank der kostenlosen Negativreklame kann sich das bald ändern. Und wenn die linke Szene sich weiterhin von der Nazihysterie einiger Fanatiker ihre Traditionsveranstaltungen kaputtmachen läßt, werden die Kollegen in den Betrieben auch mal die Schnauze voll haben; ihnen gehört der erste Mai, nicht den Spinnern: "Antifaschist sein heißt, früh aufstehen" wurde auf einem Flyer verkündet. So etwas schreibt nur jemand, der außer Schule und Universität noch nicht viel vom Leben gesehen hat.

Wäre ich bei der NPD, würde ich die Dümmlichkeit linker Kreise genüßlich ausschlachten und einen "Veranstaltungskalender für Linke" herausbringen, auf daß sich die besorgten Antifaschisten künftig an den Terminen der NPD orientieren. Anders ausgedrückt: ich würde sie am Nasenring durch die Arena führen. Damit hätte ich die Lacher auf meiner Seite. Hoffen wir, daß die NPD humorlos genug ist, diese Chance zu verpassen.

Ein schauspielerisches Schwergewicht wurde heute in einer hiesigen Buchhandlung am frühen Abend zu einer Autogrammstunde erwartet: Bud Spencer, dessen Lebensgeschichte guten Absatz fand, was mich doch ein wenig überraschte. Geradezu überwältigt wurde ich vom Anblick rund fünfzig schlangestehender Leute, die sich schon rund drei Stunden vor Beginn dieses Megaevents vor dem Signiertisch auf- bzw. eingereiht hatten. Nun, dachte ich, da ich schon hier bin, sollte nicht auch ich mich zu den Wartenden gesellen, um Bud Spencer mit ein paar freundlichen Worten die Werbetour für seine Autobiographie wenigstens an diesem Tag ein wenig leichter zu machen? Doch was wären die richtigen Worte, ohne zu lügen! "Lieber Herr Spencer, einige ihrer frühen Filme haben mich zum Lachen gebracht." Ganz schlecht, denn ich würde - durchaus unbeabsichtigt - darauf anspielen, daß er seine Bekanntheit mit immer schlechteren Filmen und sicher ohne großes Vergnügen in bare Münze verwandelt hat. Daß er nur noch der Watschenmann war, der unter gelegentlichem Brummen und Grimassieren alle Übelwichte des Universums vermöbelt hat. Pistolenhelden, Mafia, Außerirdische - Bud Spencer kriegt euch, und dann gibt's Keile.

Nein, ein Verweilen kam entschieden nicht in Frage, denn ich wollte den großen, alten Mann nicht in Verlegenheit bringen; er hat mir nichts getan und es gibt viel Schlimmere als ihn. Beim Hinausgehen sah ich mir die Wartenden an, alle das Buch in der Hand, das des authentischen Autogramms harrte. Sicher, darunter waren einige dumme und krumme Gesichter, aber die Mehrzahl wirkte durchaus nicht bescheuert. Waren die nur neugierig? Kann nicht sein, aus Neugier steht man sich nicht drei Stunden die Beine in den Bauch. Irgendetwas müssen sie schon an diesem italienischen Bären finden, nur was? Ich weiß es nicht, ich hatte auch weder Drang noch Mut zu fragen. Resigniert, aber lächelnd verließ ich den Laden, denn ich stellte mir vor, daß dieser internationale Star seine Patschhände in der Mall of Fame gleich neben Peter Maffay und James Last in den Zement der Ewigkeit drücken werde, womit ich gegen keine der genannten Personen mosern will. Aber daß meine weltoffene und charaktervolle Heimatstadt solchen Provinzialismus pflegt bzw. ihn von den Machern und Entscheidern aufgedrückt bekommt, das schmerzt immer wieder.

Nun haben wir die Beweise im Bild: die Friedensaktivisten haben gegen die sie in neutralen Gewässern angreifenden Soldaten Gewalt gebraucht. Böse Friedensaktivisten. Haben auf hoher See gelauert, bis die IDF gar keine andere Wahl hatte, als Elitetruppen zu schicken. Dann krochen sie aus ihren Verstecken und haben diese Qualitätssoldaten, die bekanntlich auf höchstem moralischen Standard agieren, heimtückisch angegriffen - eine Falle hatten sie ihnen gestellt! Böse, böse Friedensaktivisten. Gute Soldaten. Schießen nur, wenn sie vom Feind dazu gezwungen werden. Kein Friedens-Balla-Balla.

wandelt sich, auch die Rechtschreibung ist im Umbruch. Die hiesige Zeitung titelt heute sachgerecht: "Gradwanderung in Kopenhagen".

Zitat 1:
Steine gegen Polizisten, Tränengas gegen die Randalierer: In [ ] ist es am Montag bei neuen Protesten von tausenden Schülern und Studenten erneut zu Krawallen gekommen. In der Hauptstadt [ ] ging die Polizei mit Tränengas gegen Steine werfende Randalierer vor. Die rund 300 Vermummten hatten sich unter die zunächst friedliche Demonstration von mehr als 4000 Schülern und Studenten gemischt. Die Jugendliche griffen die Polizisten auch mit Brandsätzen und Feuerwerkskörpern an, zerstörten Bushaltestellen, Telefonzellen und Schaufenster. Ein Passant, der eingreifen wollte, wurde bewusstlos geprügelt.

Zitat 2:
[ ] Sicherheitskräfte prügeln in [ ] auf Demonstranten ein: Auf dem Platz [ ] im Zentrum der Hauptstadt ist die Polizei am Montag massiv gegen Anhänger der Opposition vorgegangen. "Die Polizei setzt Schlagstöcke ein, um die Demonstranten zu zerstreuen", berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Leute skandieren Parolen gegen die Regierung." An einem anderen Platz in [ ] soll es ebenfalls zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Die Polizei setzte auch Tränengas ein. Zwei Frauen wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters bereits in Gewahrsam genommen.

Beides heute auf SpOn gelesen. Und worum geht es dabei? Na, erraten?

1:
Athen in Aufruhr: Den zweiten Tag in Folge haben sich griechische Sicherheitskräfte mit tausenden Studenten und Schülern Straßenschlachten geliefert. Anlass ist der erste Todestag eines bei einem Polizeieinsatz getöteten 15-Jährigen.

2:
Regimegegner skandieren Parolen gegen Irans Regierung, Polizisten setzen Schlagstöcke und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die Universität ist umstellt: Im Zentrum von Teheran kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften.

Al-Qaidas Propagandaabteilung hat eine Rede von Osama Bin Laden zum Karikaturenstreit veröffentlicht. Propagandaabteilung? Dann ist Al-Qaida in Abteilungen gegliedert, wie ein, sagen wir mal, Geheimdienst?

Dieser Tage gehen zwei neue Betriebssysteme an den Start - Merkel 2.0 und Microsofts Windows 7. Der Vergleich zeigt: Wer Weinköniginnen am Geschmack erkennen kann, ist prädestiniert für das Weiter-so-Gewurschtel, Systemabstürze inklusive. Gute Beschreibung der Angela M. Wenn es doch nur endlich zum Systemabsturz käme, ich kann es gar nicht mehr erwarten. Oh, dann werde ich Peter Lichts "Lied vom Ende des Kapitalismus" in Endlosschleife spielen und auf der Straße tanzen!

Die EU schlägt Alarm: Die Brüsseler Kommission fürchtet die Folgen der Schweinegrippe. Das Virus sei unberechenbar - im schlimmsten Fall könnten sich bis zu 30 Prozent der Europäer anstecken. Der Wirtschaft drohten bei einer Massenerkrankung schwere Einbußen. Ja, so ein Virus ist unberechenbar, siehe die uns versprochenen Leichenberge: fallen aus wegen ist nicht. Worum es bei der Schweinegrippe geht, ist aber sehr wohl berechenbar und leicht auszurechnen. Und hier das Spiel zur Grippe.

habe der Vorstand der Post entwickelt, las ich heute und ich war gespannt. Neben den üblichen Umstrukturierungen - diesmal Konsolidierung genannt, das hat durchaus Poesie - zum Zwecke der Kostenersparnis zum Zwecke der Renditesteigerung aufgrund einer Expertise über Schwächen und Potentiale des Konzerns usw. usf. will man endlich den Übergang ins Internetzeitalter schaffen. Dazu wird ein Artikel namens elektronischer Brief entwickelt.

Donnerwetter! Die Post macht es uns vor! Da geht die Post ab! - Ich hab denen sofort eine Glückwunsch-E-mail geschickt.

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