Der Kollege - Ex-Kollege inzwischen, leider - kam gleich mit mehreren DVDs an, hatte die gar nicht mehr gestartet, sondern gleich an mich weitergereicht. "Wieso?" - "Seitdem ihm die Freundin weggelaufen ist..." - "Vielleicht ist sie deswegen weg?" - "Kann sein, ich will auf jeden Fall diesen Mist nicht in meinem Zuhause haben." - "Na, Dankeschön." - "Kannst ja wegschmeißen, wenn's Dreck ist." - Also schön, neugierig wie ich bin, guck ich mir "diesen Mist" an. Als erstes Six Guns, ein Western. Da wundere ich mich sofort, weshalb das Innere einer Bruchbude in der Wildnis wie ein Salon an der Ostküste ausgestattet ist. Dann findet darin ein Familienleben statt, wie es sich politisch korrekte Amis heutzutage wünschen würden. Bollocks! Aber nicht genug damit, kommen auch noch Reiter in Zeitlupe und entpuppen sich als Bad Guys, steigern sich todernst und halbstark in ein killing mood, knallen die beiden Söhne ab, vergewaltigen die Ehefrau und - ich hab ausgeschaltet.
Nächste DVD, "I Spit On Your Grave". Ewig dauert es, bis die offentsichtliche Bedrohung der weiblichen, alleinstehenden Heldin in üble Action mündet; wiederum schwatzhaft Vorwände konstruierend, um zu tun, was von vornherein beabsichtigt war. Und die Heldin wimmert, schlägt um sich, wimmert, schlägt um sich, wird desto übler behandelt. War ihr das nicht klar? Vielleicht hatte sie Six Guns noch nicht gesehen, das sind doch dieselben Bösewichte, sie hätte es wissen müssen. Diese einstündige Vorgeschichte zu ihrer Rache beinhaltet auch eine gewisse Lust an ihrer Demütigung; eine Lust, die durch die nachfolgende, detailliert und ekelhaft gefilmte Rache geläutert wird - oder auch nicht, man möchte kotzen.
Was noch? Oh, The Cabin Movie, "unrated", wow, also ein potentieller Porno. Denkste! Drei Ehepaare treffen sich im Landhaus, um Ringelpietz mit Anfassen unter dem Vorwand zu veranstalten, daß sie einen aufregenden Film darüber drehen. Erstens sind sie alle nicht verheiratet, zweitens kommt einer der drei Männer nicht mit seiner Partnerin, sondern einer Geliebten, drittens haben alle Übrigen große Hemmungen, die freie Sexualität auszuleben, und viertens sind mindestens vier von den Sechsen in ihre Beziehungskisten verstrickt. Also großes Drama, aber exemplarisch komisch. Diejenige, die am freiesten von allen erscheint, nimmt das Event am wenigsten ernst, wohl aber die Beteiligten, und steht am Ende mit leeren Händen da: ihr Freund hat sich auf eine Andere gestürzt, diese Andere ist die Frau, in die sie sich verliebt hat, und von Freiheit kann bei aller Verkrampftheit keine Rede sein. - Ein Schlußstrich unter die sexuelle Befreiung, witzig und traurig; im Gegensatz zu den aus political corrrectness motivierten vorgenannten Filmen. - "Den hättet ihr euch doch ansehen können", sagte ich anderntags zum Exkollegen. - "Um Himmels Willen, das könnte sie auf Gedanken bringen!"
Auf welche denn, frage ich mich. Er sollte getrost etwas mehr Vertrauen haben. In seine Frau, in die gemeinsame Ehe, und in sich selbst. Aber was weiß ich schon - Männer und Frauen mißverstehen einander, das thematisiert man besser nicht; weder als Rachedrama, noch als Komödie.
Nächste DVD, "I Spit On Your Grave". Ewig dauert es, bis die offentsichtliche Bedrohung der weiblichen, alleinstehenden Heldin in üble Action mündet; wiederum schwatzhaft Vorwände konstruierend, um zu tun, was von vornherein beabsichtigt war. Und die Heldin wimmert, schlägt um sich, wimmert, schlägt um sich, wird desto übler behandelt. War ihr das nicht klar? Vielleicht hatte sie Six Guns noch nicht gesehen, das sind doch dieselben Bösewichte, sie hätte es wissen müssen. Diese einstündige Vorgeschichte zu ihrer Rache beinhaltet auch eine gewisse Lust an ihrer Demütigung; eine Lust, die durch die nachfolgende, detailliert und ekelhaft gefilmte Rache geläutert wird - oder auch nicht, man möchte kotzen.
Was noch? Oh, The Cabin Movie, "unrated", wow, also ein potentieller Porno. Denkste! Drei Ehepaare treffen sich im Landhaus, um Ringelpietz mit Anfassen unter dem Vorwand zu veranstalten, daß sie einen aufregenden Film darüber drehen. Erstens sind sie alle nicht verheiratet, zweitens kommt einer der drei Männer nicht mit seiner Partnerin, sondern einer Geliebten, drittens haben alle Übrigen große Hemmungen, die freie Sexualität auszuleben, und viertens sind mindestens vier von den Sechsen in ihre Beziehungskisten verstrickt. Also großes Drama, aber exemplarisch komisch. Diejenige, die am freiesten von allen erscheint, nimmt das Event am wenigsten ernst, wohl aber die Beteiligten, und steht am Ende mit leeren Händen da: ihr Freund hat sich auf eine Andere gestürzt, diese Andere ist die Frau, in die sie sich verliebt hat, und von Freiheit kann bei aller Verkrampftheit keine Rede sein. - Ein Schlußstrich unter die sexuelle Befreiung, witzig und traurig; im Gegensatz zu den aus political corrrectness motivierten vorgenannten Filmen. - "Den hättet ihr euch doch ansehen können", sagte ich anderntags zum Exkollegen. - "Um Himmels Willen, das könnte sie auf Gedanken bringen!"
Auf welche denn, frage ich mich. Er sollte getrost etwas mehr Vertrauen haben. In seine Frau, in die gemeinsame Ehe, und in sich selbst. Aber was weiß ich schon - Männer und Frauen mißverstehen einander, das thematisiert man besser nicht; weder als Rachedrama, noch als Komödie.
Dicki - am Sa, 09. April 2011, 1:46 - Rubrik: zickezacke