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Mittwoch war ich bei der alljährlichen Ausstellungseröffnung des seit fünf Jahren bestehenden Kunstprojekts "Der 35ste Spieltag". Nicht jedem ist sofort klar, um was es dabei geht, und deshalb heißt es erklärend auf dem Cover des Katalogs: "Kunst und Text zu 17 Heimspielen des SV Werder Bremen". Kunst und Text? Die Damen und Herren Dichter verstehen sich als Autoren und verfassen Texte, erfuhr ich, die bildenden Künstler steuern Kunst bei. Die Eröffnung fand im Rahmen der einwöchigen Veranstaltungsreihe "Poetry on the road" statt und begann mit einer Dichterlesung, die durchaus einen Höhepunkt hatte, ansonsten aber geballte Mittelmäßigkeit war, trotz verschiedener Hinweise des Moderators auf weltweite Anerkennung oder auf zahlreich gewonnene Preise. Recht schnell drifteten meine Gedanken zu fernen Ereignissen, beispielsweise zu den Auftritten eines gewissen John Cooper Clarke drei Jahrzehnte zuvor in Manchester. Ach, wenn diese angestaubten Denker doch etwas mehr Pep und Esprit hätten! wünschte ich. Und ein Wortdrechsler ging dann alle Variationen von: Kann Werder? Wird Werder? Kann Werder wieder? Wird Werder nie wieder? etc. pp. durch, ad infinitum, wie es schien, während anerkennendes Gelächter aus unmündigen Mündern schwoll. Schnell war mein Spontangedicht zum Event geschmiedet: The fucking sports, the fucking fans, the fucking balls. - In der Kneipe nebenan gab's gutes Bier und trinkerfreundliches Musikgemisch. Da konnte man entspannt einen Abend Revue passieren lassen, der die Berechtigung der Unterscheidung zwischen Kunst und Text belegt zu haben schien.
 

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