Im Internet gibt es Portale, wo kleinere Spiele online verkauft werden, und dort besorge ich mir immer mal wieder Demoversionen (eine Stunde spielbar), die mich interessieren. Derzeit probiere ich eine Rätselsammlung aus, die inhaltlich einem gut gestalteten, interaktivem Intelligenztest entspricht (glücklicherweise aber nicht als solcher verstanden sein will).
Intelligenztests gibt es seit 1904, und sie waren immer eine Reihe von Aufgaben, die ein bestimmtes Wissen und Können abfragten: Reihenbildung, Formerkennung, Zuordnung, Selektion und ähnliches in Variation. 1984 kam ein offenbar nicht unintelligenter Mensch auf die Idee, die Testergebnisse mehrerer Jahrzehnte miteinander zu vergleichen, und - siehe da! - es ergab sich, daß die durchschnittliche Intelligenz der Menschen erheblich gestiegen ist, ja, daß Menschen um 1900 einen IQ von unter 70 gehabt haben müssen!
Ein russischer Forscher bat 1990 Analphabeten in entlegenen Gegenden um eine Äußerung zu folgenden Aussagen (typischen Intelligenztests nachempfunden): "Wo es immer schneit, sind alle Bären weiß." "Auf Novaja Semlja schneit es immer". Eine exemplarische Antwort: "Ich habe bislang nur schwarze Bären gesehen und kann nichts über Dinge sagen, die ich nicht gesehen habe." (Im Gerichtsfilm hätte der Staatsanwalt nun mit schneidender Stimme gefordert: "Antworten Sie mit Ja oder Nein!") - Dieser Mensch hat noch nie von Eisbären gehört und ist skeptisch, ob er hier nicht auf dünnes Eis gelockt wird. Ist das unintelligent?
Der Artikel, aus dem ich meine Informationen habe, nennt für eine andere Auffassung von Intelligenz das ferne Volk der Luo in Kenia, für die unter anderem Respekt, Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme als Maßstab für die Intelligenz eines Menschen gelten (was bei uns leider sehr aus der Mode gekommen ist). So werden schlußendlich zwei Aussagen getroffen. IQ-Tests messen ... die Anpassung an die moderne [maschinisierte; Dicki] Welt. IQ-Tests können ... zu etwa 25 Prozent die akademischen und beruflichen Leistungen vorhersagen. - Das ist nicht allzu beeindruckend.
Kurzum also: IQ-Tests sind unintelligent, können aber dem Interessierten als Spiel Vergnügen bereiten. Und: ein IQ von 140 und mehr verweist auf ein spezielles abstraktes Können (das sich durch Übung steigern läßt), aber nicht auf Intelligenz. Hinwiderum ist ein hoher IQ nicht automatisch ein Zeichen für mangelnde Intelligenz ...
Intelligenztests gibt es seit 1904, und sie waren immer eine Reihe von Aufgaben, die ein bestimmtes Wissen und Können abfragten: Reihenbildung, Formerkennung, Zuordnung, Selektion und ähnliches in Variation. 1984 kam ein offenbar nicht unintelligenter Mensch auf die Idee, die Testergebnisse mehrerer Jahrzehnte miteinander zu vergleichen, und - siehe da! - es ergab sich, daß die durchschnittliche Intelligenz der Menschen erheblich gestiegen ist, ja, daß Menschen um 1900 einen IQ von unter 70 gehabt haben müssen!
Ein russischer Forscher bat 1990 Analphabeten in entlegenen Gegenden um eine Äußerung zu folgenden Aussagen (typischen Intelligenztests nachempfunden): "Wo es immer schneit, sind alle Bären weiß." "Auf Novaja Semlja schneit es immer". Eine exemplarische Antwort: "Ich habe bislang nur schwarze Bären gesehen und kann nichts über Dinge sagen, die ich nicht gesehen habe." (Im Gerichtsfilm hätte der Staatsanwalt nun mit schneidender Stimme gefordert: "Antworten Sie mit Ja oder Nein!") - Dieser Mensch hat noch nie von Eisbären gehört und ist skeptisch, ob er hier nicht auf dünnes Eis gelockt wird. Ist das unintelligent?
Der Artikel, aus dem ich meine Informationen habe, nennt für eine andere Auffassung von Intelligenz das ferne Volk der Luo in Kenia, für die unter anderem Respekt, Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme als Maßstab für die Intelligenz eines Menschen gelten (was bei uns leider sehr aus der Mode gekommen ist). So werden schlußendlich zwei Aussagen getroffen. IQ-Tests messen ... die Anpassung an die moderne [maschinisierte; Dicki] Welt. IQ-Tests können ... zu etwa 25 Prozent die akademischen und beruflichen Leistungen vorhersagen. - Das ist nicht allzu beeindruckend.
Kurzum also: IQ-Tests sind unintelligent, können aber dem Interessierten als Spiel Vergnügen bereiten. Und: ein IQ von 140 und mehr verweist auf ein spezielles abstraktes Können (das sich durch Übung steigern läßt), aber nicht auf Intelligenz. Hinwiderum ist ein hoher IQ nicht automatisch ein Zeichen für mangelnde Intelligenz ...
pathologe meinte am 9. Aug, 07:06:
Ich persönlich
würde ja Intelligenz als Auffassungsgabe bezeichnen. Und der Fähikeit, aus dieser Auffassung Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn ich nun verschiedene Umgebungsbedingungen habe, so führt das blei gleicher Aufgabenstellung zu verschiedenen Reaktionen. Sind deswegen die Menschen unterschiedlich intelligent, messbar?Nur ein kleines Beispiel, so aus den Fingern gesogen: es wird die schnellste Überquerung eines Sees gefordert. Der Proband in Afrika wird ein Boot benutzen, der in Grönland einen Schlitten, da der See zugefroren ist. Ist der Eskimo nun weniger intelligent, weil er kein Boot benutzt? Und der Aufgabensteller als Möglichkeit nur "Boot" in seiner Lösung gespeichert hat?
Eben!
Nielsson meinte am 9. Aug, 07:50:
Ein IQ-Test misst tatsächlich, wie der Name sagt, den IQ-Wert. Dieser versucht sich dem (sehr abstrakten und unscharfen) Intelligenz-Begriff anzunähern, schafft es aber nicht.Am ehesten stimmt noch folgendes: Der IQ korreliert stark positiv mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit im Gehirn. Das Ergebnis kann hohe Intelligenz sein bzw. intelligent Leistung, muss aber nicht unbedingt.
Bist du 47 Jahre alt?
Dicki antwortete am 9. Aug, 12:02:
@pathologe: Intelligenz ist aber gewiß noch ein bißchen mehr.@Nielsson: Andernorts gelten schnelle Entscheidungen (aufgrund schneller Verarbeitungsgeschwindigkeit z.B.) NICHT als Zeichen von Intelligenz. Auch das finde ich interessant und hat seine Berechtigung. - Nein.