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auf den Schienen und fragte sich, wieviel Zeit inzwischen vergangen sein mochte. Zwei Stunden? Aber das konnte nicht sein, die Terroristen hatten gesagt, in ungefähr einer Stunde werde die nächste Regionalbahn kommen. Und um ihn besonders zu ärgern, so hatten sie gesagt, werde er vom Konkurrenzunternehmen überfahren und das wäre irgendwie symbolisch. Herr M. würde auf die Symbolik gepfiffen haben, wenn er nicht aus Leibeskräften um Hilfe geschrieen hätte. Darüber war ihm das Zeitgefühl abhanden gekommen. Und der Zug war noch immer nicht in Sicht. Noch einmal versuchte er, die Fesseln zu lockern, noch einmal schrie er aus der letzten Kraft seiner Lungen. Ihm wurde schwarz vor Augen, er mußte sich ausruhen.

Was war das? Schritte? Er krächzte, röchelte, hustete - und die Schritte kamen näher. Nun konnte er die Schreitenden sehen - zwei Wanderer - und sie sahen ihn. Eilig kamen sie heran und begannen sogleich, die Stricke an Armen und Beinen von Herrn M. aufzuknoten. Herr M. keuchte:" Holen Sie mich von den Schienen, der Zug kommt jeden Augenblick!". Die Wanderer knoteten gemächlich weiter, während sie sich Blicke zuwarfen. "Sind Sie nicht der Herr M.?" fragte einer von ihnen. "Da hat Ihnen aber jemand einen hübschen Streich gespielt." Herr M. lief rot an, bedrohlich schwollen die Adern an den Schläfen, doch bevor er lospoltern konnte, sagte der zweite Wanderer: "Wissen Sie, die Bahn hat diese Strecke erst vor ein paar Monaten stillgelegt. Hier fahren überhaupt keine Züge mehr."
pathologe meinte am 6. Nov, 06:50:
Trotzdem:
Er Hart mut gezeigt. 
 

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