kann auch ein an sich düsteres Bild Freude bereiten. Sieht man den Terrorismus aus der richtigen Perspektive, kann man ihm viel Gutes abgewinnen. Anders als die böse Rote Armee Fraktion und die nicht minder böse Bewegung 2. Juni greifen die neuen Terroristen nicht Politiker, Staatsanwälte, Richter und Wirtschaftsführer an, sondern dich und mich und uns und euch. Die 911-Terroristen griffen auch die Symbole der Weltmacht USA an - das World Trade Center und das Pentagon - trafen dabei aber niemanden aus der Elite, und so lehnt sich diese eben entspannt zurück und geht ihren Plänen nach. Sie haben noch viel vor, wissen aber auch, daß das Volk, welches man bisher so erstaunlich leicht über den Löffel balbieren konnte, irgendwann mal unruhig wird und aufbegehrt. Da heißt es rechtzeitig die Freiheiten beschneiden und den Sicherheitsapparat rüsten. Das geht wiederum umso besser, je mehr das Volk Angst vor der terroristischen Bedrohung hat und die Abschaffung verbriefter Freiheiten als seinem eigenen Schutze dienlich glaubt. Wichtig genug, daß die Terroristen Sprengladungn in Madrider Pendlerzügen und der Londoner Subway detonieren ließen: sonst wäre die Bedrohung vielleicht nicht glaubhaft genug. Ja, die Terroristen, wenn es sie nicht ohnedies gäbe, man müsste sie erfinden. Jedenfalls aus der richtigen Perspektive betrachtet.