Hätten die sich das nicht besser überlegen können? Phony Tony hat ja sofort geblairt: das war Al Quaida! Und dann sollte man doch eine gerade Linie von den Anschlägen in London zu der Terrororganisation ziehen können. Tatsächlich wird beinahe täglich die Geschichte nachträglich geändert.
So weit ich das noch überblicke, explodierten die Bomben in der U-Bahn innerhalb dreißig Minuten, die im Bus 20 Minuten später. Zwei Tage darauf sind die Biester innerhalb weniger Sekunden hochgegangen, beinahe synchron, von Zeitzündern ausgelöst. Die einen Experten kannten dann auch die Menge des verwendeten Sprengstoffes, während die anderen noch nicht einmal herausbekommen hatten, was überhaupt als Sprengstoff verwendet worden war. Inzwischen suchte man nach weißhäutigen Briten, die eventuell von Al Quaida angeheuet worden wären. Aha, es handelte sich um militärischen Sprengstoff, der aud Syrien stammen könnte. Alles falsch, Selbstmordattentäter, die ihre Bomben aus Chemikalien gebastelt hatten, die man in jeder Apotheke zu kaufen bekommt. Identifiziert sind die vier Täter auch schon, obwohl (zu dem Zeitpunkt) erst fünfzehn der über fünfzig Toten hatten identifiziert werden können. Durch einen Riesenkurzschluß (so riesig, daß selbst die Kameras im Bus ausgefallen sind, obwohl der gar nicht elektrisch betrieben wird) gab es keine Bilder aus den Zügen und Stationen, aber man fand dann doch noch Bilder von pakistanischen Briten, wie sie in eine U-Bahn einsteigen. Und durch diese logische Beweiskette wird nun die Verbindung zu Al Quaida hergestellt, ich gratuliere, gute Arbeit.
Noch am 7. Juli gab der Chef einer Sicherheitsfirma (Peter Power, Visor Consultants) der BBC (Five live) ein Interview: mit rund tausend Leuten hatte sein Unternehmen an diesem Morgen eine Sicherheitsübung in der U-Bahn durchgeführt, bei der Bombenanschläge simuliert werden sollten. Er sagte, ihm stünden die Haare zu Berge, denn die echten Bomben seien zu genau der Zeit an genau den Stellen explodiert, die für die Übung vorgesehen war(en). Ich wollte das erst nicht glauben und fand zunächst auch keine Bestätigung. Jedoch habe ich erfahren, daß das Interview eine Woche lang bei der BBC online nachträglich gehört werden konnte, die haben ein entsprechendes Archiv. Und ein Fernsehinterview gibt es außerdem. Kein Gerücht also, keine Falschmeldung. - Woher wußten die Terroristen über diese Übung eigentlich so genau Bescheid? Al Quaida scheint ja immer Top Insiderinformationen zu haben. Die sind wohl mehr ein Geheimdienst als eine Terrorgruppe. Das heißt, wo ist da eigentlich die Grenze?
So weit ich das noch überblicke, explodierten die Bomben in der U-Bahn innerhalb dreißig Minuten, die im Bus 20 Minuten später. Zwei Tage darauf sind die Biester innerhalb weniger Sekunden hochgegangen, beinahe synchron, von Zeitzündern ausgelöst. Die einen Experten kannten dann auch die Menge des verwendeten Sprengstoffes, während die anderen noch nicht einmal herausbekommen hatten, was überhaupt als Sprengstoff verwendet worden war. Inzwischen suchte man nach weißhäutigen Briten, die eventuell von Al Quaida angeheuet worden wären. Aha, es handelte sich um militärischen Sprengstoff, der aud Syrien stammen könnte. Alles falsch, Selbstmordattentäter, die ihre Bomben aus Chemikalien gebastelt hatten, die man in jeder Apotheke zu kaufen bekommt. Identifiziert sind die vier Täter auch schon, obwohl (zu dem Zeitpunkt) erst fünfzehn der über fünfzig Toten hatten identifiziert werden können. Durch einen Riesenkurzschluß (so riesig, daß selbst die Kameras im Bus ausgefallen sind, obwohl der gar nicht elektrisch betrieben wird) gab es keine Bilder aus den Zügen und Stationen, aber man fand dann doch noch Bilder von pakistanischen Briten, wie sie in eine U-Bahn einsteigen. Und durch diese logische Beweiskette wird nun die Verbindung zu Al Quaida hergestellt, ich gratuliere, gute Arbeit.
Noch am 7. Juli gab der Chef einer Sicherheitsfirma (Peter Power, Visor Consultants) der BBC (Five live) ein Interview: mit rund tausend Leuten hatte sein Unternehmen an diesem Morgen eine Sicherheitsübung in der U-Bahn durchgeführt, bei der Bombenanschläge simuliert werden sollten. Er sagte, ihm stünden die Haare zu Berge, denn die echten Bomben seien zu genau der Zeit an genau den Stellen explodiert, die für die Übung vorgesehen war(en). Ich wollte das erst nicht glauben und fand zunächst auch keine Bestätigung. Jedoch habe ich erfahren, daß das Interview eine Woche lang bei der BBC online nachträglich gehört werden konnte, die haben ein entsprechendes Archiv. Und ein Fernsehinterview gibt es außerdem. Kein Gerücht also, keine Falschmeldung. - Woher wußten die Terroristen über diese Übung eigentlich so genau Bescheid? Al Quaida scheint ja immer Top Insiderinformationen zu haben. Die sind wohl mehr ein Geheimdienst als eine Terrorgruppe. Das heißt, wo ist da eigentlich die Grenze?
Dicki - am Mo, 18. Juli 2005, 19:55 - Rubrik: Nachtgesaenge