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Musik und so weiter

(Jawohl 11. The wild bunch war nämlich schon 3 und zählt deshalb nicht als 11, so sind die Regeln, jedenfalls bei mir, und damit basta)

Mexiko 1866. Benito Juarez' Bauernarmee will Kaiser Maximilian und seine Truppen verjagen. Aus den USA kommen Banditen, Abenteurer und ehemalige Soldaten ins Land, um als Söldner schnelles Geld zu machen. Gary Cooper, Ex-Südstaatencolonel, und Burt Lancaster, Immernoch-Bandit, begegnen sich und lernen sich in ihrer verschhieden ausgeprägten Männlichkeit schätzen (in der deutschen Synchronisation sucht Lancaster von Anfang an Streit und man versteht gar nicht, weshalb die beiden sich zwischenzeitlich überhaupt mögen): Lancaster ist der herausfordernde Draufgänger, Cooper der couragierte Bescheidene. Er, Cooper, willigt zögernd ein, bei den Banditen mitzumachen.

Sie schlagen das Angebot der Juaristas - einen Grund zum (unbezahlten) Kämpfen - aus und verdingen sich gegen Geld als Eskorte für eine Kutsche nach Vera Cruz, in der die Mätresse eines Marquis an die Küste reisen will. In der Kutsche, unter der Mätresse, fahren drei Millionen in Gold zum Anwerben frischer Truppen für Maximilian mit. Cooper und Lancaster entdecken diesen Umstand, die Mätresse überrascht sie mit einem eigenen Transportplan für den Schatz, der überraschte Marquis belauscht das Gespräch der drei.

Offenbar können Kriminelle schlechter rechnen, denn während Cooper immerhin noch eine Division durch drei hinbekommt, verharren Lancaster und die Mätresse ganz unkreativ bei einer Teilung durch eins. Rein rechnerisch bekommen sie auf diese Weise mehr, aber wir werden noch sehen, was sie sich damit wirklich einhandeln. Bevor jedoch Intrige und Betrug ihr Spiel entfalten können, stürmen die Juaristas heran bzw. legen in einem Dorf einen Hinterhalt. Zwischen fliegenden Fäutsen, krachenden Schüssen und pfeifenden Kugeln rettet erst Cooper Lancaster, dann retten beide gemeinsam die bewaffnete Reisegesellschaft mitsamt dem Gold; den Juaristas bleibt nur ein Schlachtfeld mit Toten und Verwundeten.

Jetzt geht es hin und her: Lancaster mit der Mätresse, diese mit einem Kapitän, Cooper mit einer Juarista - und die anderen Banditen werden allmählich mißtrauisch. Der Marquis nutzt seinen Wissensvorsprung, quartiert das Gold um und läßt die Kutsche scheinbar fliehen. Die Banditen in wildem Galopp hinterher, alle zusammen in die zweite Falle der Juaristas. Um es kurz zu machen: die Banditen unterstützen schließlich die Aufständischen gegen 100.000 Dollar aus dem Schatz. In einem spektakulären Gemetzel wird die Garnison von Vera Cruz erobert, Lancaster übertölpelt die Mätresse und erfährt Namen und Ankerplatz des Schiffes, schießt den letzten seiner Leute über den Haufen und - steht Cooper gegenüber.

Cooper läßt sich von seinem Ehrenkodex zu einem Duell überreden und schon geht es los. Lancaster grinst nochmal fies, sie mustern sich, sehen sich in die Augen, die Hände nähern sich den Colts, zwei rasche Bewegungen, zwei fast gleichzeitige Schüsse: Lancaster wirblt seinen Colt zurück ins Halfter. Was? Ist Cooper etwa der Verlierer? Dann geben Lancasters Beine nach, er sackt hintüber zusammen, Cooper kommt näher, unverwandt sehen sie sich an, Lancaster verröchelt, Cooper nimmt dessen Revolver und wirft ihn zornig ins Gelände. Von Weitem naht die Juarista und - na, und so weiter, das gehört nicht mehr zum Film.

Vera Cruz ist der Beweis, daß stets das Gute siegt, und zwar in Farbe. Zumindest soweit es sich um großes Kino handelt. Aber ganz großes Kino!

bzw. Sie kannten kein Gesetz. Ein Trupp Texasranger reitet auf den Eisenbahngleisen in eine Kleinstadt (Antiquiertheit), vorbei an einer Gruppe Kinder, die Skorpione mit Stöcken in Ameisengewimmel schubsen und sich auf das Gemetzel freuen (Grausamkeit), während ein paar Ecken weiter eine Temperenzlergemeinde dem Alkohol abschwört (Gesundheit), als ob das die Probleme der Zeit wären (Aktualität). Auf den Dächern lauert eine Horde schießwütiger Kopfgeldjäger darauf, daß ihnen die Bande in die Falle geht. Die Ranger betreten die Bank und der Überfall ist im Gange. Irgendwie bemerken sie die Kopfgeldjäger und brechen aus, als die Temperenzlerprozession mit Gesang und Kapelle die Bank passiert; es folgt ein Geballer, dem mehr Zivilisten zum Opfer fallen als Häscher und Banditen zusammen: peng peng peng! in Großaufnahme.

Die Banditen haben aber nur Unterlegscheiben statt Silbermünzen erbeutet und so weiter und so fort. Ein Zug wird überfallen, eine Brücke gesprengt, das Übliche eben. Kommen wir zum Finale. Die vier verbliebenen Banditen, ein ziemlich wilder Bunch, hatten mit einem mexikanischen Provinzfürsten Geschäfte gemacht und dabei einen der ihren - der zuviel mit seinen unschuldigen Landsleuten sympathisierte - an die Rachlust des Provinzfürsten verloren. Sie erwachen im Lager jenes Ganoven, verlassen die Frauen, mit denen sie die Nacht verbracht hatten, der Anführer sagt: "Also, gehen wir." Augengegucke, dann erwidert einer: "Warum nicht?" Angeblich träumten sie vom letzten Coup, um sich danach zur Ruhe zu setzen, in Wahrheit - sie schießen den Provinzfürsten nieder und begeistern sich an der Verwirrung seiner Truppen. Dann wird geballert, was das Zeug hält; Winchesters, Granaten, Maschinengewehr solange sich noch ein Muskel regt, die Geier warten schon, bzw. A mule for Sister Sarah, aber das ist wieder ein anderer Film und ebenfalls ganz wildes großes Kino (mit gesprengter Brücke). Zurück bleiben cirka 250000 Tote; nicht schlecht für einen einzigen Film, das wird nur von der Wirklichkeit noch übertroffen.

Einige Tagende zuvor belauschte ich wiedermalmal eine Drehplatte, hinter deren Tarnung als namensverlorener Small Faces eigen eine nachgepresste Ogdens' Nut Gone Flake gesteckt gehat. Auf der Hinternseite ganz erzählt eine Erzählperson - "und wer auch sonst" hätte die Raupe zu Alice gesagt gehabt - das Märchen von Happiness Stan, der zum Mond hinauf hinaufblickt und eine Hälfte ist von Dunkelheit verschlungen und wie Mad John ihm von den Mondphasen erzählt und. Die sechs Songs sind teils überraschend hübsch, aber der Sprecher ist Spleen, es ist Stanley Unwin und ein Vergnügen ganz. Sprechen ist Musik im Gelungenen und jenes (nicht dieses) singt und klingt köstlichenst briticallymost!

In der Ortschaft, die mich durch die Ankündigung ihrer Summer Dream Party - also Sommer-Traumparty oder Sommertraum-Party, das ist noch immer nicht geklärt - für sich eingenommen hat, liegen Altertum und Moderne nah beieinander. Von der Stelle, wo ich gerne raste - an einem murmelnden, klingenden Bach in einem kleinen Forst - hat man freien Blick auf ein wassergetriebenes Schaufelrad, Teil einer alten Mühle (an der Straße ein Schild: "Ährensache"), und wenn man ein paar Schritte dem Bächlein folgt, stößt man auf ein knallgrünes Etwas, möglicherweise ein aufblasbares Gummitier ehedem, das mit Steinen beschwert am Grunde liegt; Fingerübung eines lokalen Künstlers wohl, der Tristo oder ähnlich heißen mag.

Was mich an einen Bremer Künstler erinnert, an den ich angesichts jeder Baustellenabsperrung denken muß, denn er pflegte seine Objekte - unbedarfte Menschen hätten dazu vielleicht "Baum" oder "Parkbank" gesagt - in rotweißes Absperrband zu wicklen; durchaus dynamische Kunstwerke, die im Auge des Betrachters nach einiger Zeit kontemplativen Schauens ein Flimmern hervorriefen. - Was mag aus ihm geworden sein, ob er nach New York gegangen ist, nachdem ihn Passanten schnöde für einen Bauarbeiter hielten?

Durch Filmbesprechungen auf Ihr gleichnamiges Buch aufmerksam geworden, habe ich mit der Lektüre von Oliver Twist begonnen und will Sie über das Mißbehagen nicht im Unklaren lassen, in das mich der Verfolg dieses Romans von der ersten Seite an ausgelöst hat. Um Ihnen aber Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, will ich anerkennen, daß in einer Zeit, da Autoren sich auf historische wie aktuelle Schauplätze (London, Venedig, Athen, Rom) spezialisiert haben, Sie nicht dafür zu schelten sind, daß Sie ihre Erzählungen in das London bzw. England zwischen 1840 und 1860 verlegt wurden, zumal der Sachkenntnis und Detailtreue Ihrer Schilderungen gewiß fleißige Recherche zu Boden liegt.

Aber wie Sie mit dem Knaben Oliver umspringen, das schlägt doch leibhaftig dem Faß die Krone ins Gesicht: einen Vater gestehen Sie ihm nicht zu, die Mutter rauben Sie ihm gleich nach der Geburt im Armenhaus, setzen ihn auf magere Kost und noch weniger, lassen den Kirchspieldiener immer wieder dessen Knotenstock an ihm erproben, geben ihn - noch keine zehn Jahre alt - einem Leichenbestatter in die Lehre und lassen das arme Kind obendrein in einem Sarg übernächtigen. Sie bringen es wohl gar noch fertig, der gepeinigten Seele einen Glimmstengel in den Hals zu stecken. Da ist es frelich kein Wunder, daß der Junge unter dem Eindruck der Grausamkeiten fortwährend weint und greint und ihm kaum je ein verständliches Wort entlockt werden will.

Herr Dickens! Entweder geloben Sie öffent- und feierlich, diese Mißhandlungen sofort einzustellen, oder ich verspreche Ihnen, nicht nur die Lektüre stante pede zu beenden, sondern obendrein Anzeige gegen Sie einzureichen wegen Kinderschändigung. Bitte sehr, Sie haben die Wahl, aber behaupten Sie nicht, Sie seien nicht gewarnt gewesen worden.

mit gar nicht so freundlichen Grüßen

Der wahre Dicki

heißt es in einem Song von X-Ray Spex und das fiel mir sofort ein, als ich vorhin The Essential The Stranglers hörte, eine bei Capitol erschienene CD zu Marketingzwecken, eher willkürlich zusammengestellt denn essentiell, die aber einige wichtige Songs enthält. Die Power der Stranglers ist unüberhörbar, doch dachte ich fast die ganze Zeit, ich hätte Watte in den Ohren: alle Instrumente fein säuberlich voneinander getrennt, kein Rauschen, kein Knacken, keine Schärfe - clean!

Wenn mein Plattenspieler nicht gerade auf einem Ohr krank wäre, hätte ich sofort die beiden Live-Tracks aus dem Hope&Anchor von Ende 1977 gehört; "Straighten out" und "Hangin' around", danach die LP "No more Heroes" und dann "La Folie" - obwohl gesagt werden muß, daß The Stranglers auch viel Dutzendware aufgenommen haben. Aber der Sound, der Sound! Das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug einerseits (dieser unerhörte, unerträglich gute Bass!) sowie Gitarre und Keyboards andererseits und wie das einen einheitlichen, unverwechselbaren und bisweilen unwiderstehlich gemeinen Ensembleklang ergab: auf dieser CD ist es nur zu erahnen. Schade. Punk war nicht clean, wollte im Gegenteil dreckig sein, und The Stranglers waren genau das, selbst als sie sich in den 80ern zum Pop bekannten.

Um sie aber auch heute verkaufen zu können (one of the most influential blah ...), müssen sie dem "modernen" Sound angepasst werden. Fuck you Jack, who needs ya. - Bei Nice 'n' sleazy mußte ich lachen: denn The Stranglers wurden immer mit The Doors verglichen - hier aber klingen die keyboards verdammt nach Keith Emerson in der Zeit von Brain Salad Surgery. Nice n sleazy, nice n sleazy, does it, does it, does it everytime.

Bald steht das Christkind vor der Tür, hat aber noch nicht alle Geschenke beisammen. Da fühlt sich ein wahrer Dicki zum Beistand aufgerufen und empfiehlt Bücher.

Als erstes ein sehr lesenswertes Werk über Leben und Streben der Rose von Martinique, der späteren Kaiserin Josephine. Diese Biografie (2003 veröffentlicht) bringt uns ganz nebenbei die Zeit vor, während und nach der französischen Revolution nahe, und damit auch die Jahre des Terreur, die so viele Zeitgenossen - gerade auch die Anhänger von Aufklärung und Republik - bis ins Mark erschütterten. Anders als in den üblichen, von Männern geschriebenen Napoleonbiografien läßt uns Andrea Stuart am täglichen Leben teilhaben, statt uns mit Strategiediskussionen zu belästigen; ich meine, vorbei ist vorbei, Hunderttausende sind unter der Guilloutine und auf den Schlachtfeldern für eitle Machtträume geopfert worden, wen interessiert da noch wenn und aber, hätte und wäre.

Zweite Empfehlung: Kurt Kusenbergs "Gespräche ins Blaue", Dia- und Trialoge ins Absurde, von einer Grundidee ausgehend improvisierend auf Band gesprochen, abgeschrieben und veröffentlicht (1969). Enthält unter anderem "Die Schlafschule", "Die Flasche Schnaps", "Berufsberatung", "Der vergessene Auftrag", "Kreuzworträtsel". Nicht spektakulär, nicht schrill, sondern skurril, auch sonderlich, manchmal dickiesk(!).

Schließlich "Werte in Zeiten des Umbruchs" (2005) von - für Manchen ist das ein rotes Tuch, na und - Joseph Kardinal Ratzinger, mittlerweile geistliches Oberhaupt der katholischen Kirche, stellvertreter Jesu auf Erden, il Pappa die Roma und - Humanist. Wo er irrt, da irrt er; aber ERRARE HUMANUM EST, da müssen wir uns schon an die eigene Nase fassen. Der Benedikt ist ist ein gebildeter Mensch; dabei kein verstaubter Professor, sondern warmherzig; keine modern-kalte Pragmatikerfresse, sondern ein vom moralischem Gesetz in und dem gestirnten Himmel über ihm Geleiteter. Hundertfünfzig gedankenvolle Seiten gegen die Verwahrlosung unserer Zivilisation.

Dazu Pfefferküchlein, Spezereien und Markepano, Tannengrün und Kerzenschein - nun mag das Christkind uns bescheren.

nannte Edda Seippel ihren (Film)Sohn Walter. Wann war das? 1980 in R.s erster Wohnung, wo H. zwischen den Jahren übernachtete? Wir hatten uns getroffen, um über Musik und so weiter zu reden, und H. beschwor uns aufgeregt, wir müßten unbedingt "Tadellöser&Wolff" gucken, um viertel nach Acht oder um Neun, ich weiß die Zeit nicht mehr, den Sender nicht (ARD? ZDF?) und nicht die Worte, die H. gebrauchte. Eher widerwillig fügten R. und ich uns diesem Wunsch, aber dann waren wir sofort im Geschehen drin, in dieser filmischen Bearbeitung von Walter Kempowskis Familiengeschichte, die auch eine Chronik des (Rostocker) Bürgertums ist (Eberhard Fechner ist nicht nur für dieses Filmwerk unsterblich).

Dann ging ich los, dieses Buch, diese Bücher mußte ich lesen. - Gelesen habe ich heute zwei Nachrufe auf den am Freitag verstorbenen Kempowski. Spät fand er Anerkennung, und genannt werden nun immer die Familienchronik, seine Collage "Echolot" und die drei veröffentlichten Tagebücher, hervorgehoben wird sein immerwährendes Bestreben, Erinnerung(en) zu bewahren. Zu kurz kommt dabei, daß er auch einige Romane veröffentlicht hat, in die er manches Zeitgeschehen in Form von Beobachtungen hat einfließen lassen, zum Beispiel "Mark und Bein", das ich nun endlich einmal komplett durchlesen muß. Große Literatur? Nebenwerk? Das ist mir sowas von egal. Allein der hübsche Einfall, von den "Demonstranten in ihrer Demonstrantenkleidung" zu sprechen, macht mir das Buch lieb - und dessen Autor, wenn ich ihn nicht schon lieb hätte.

Heute vormittag ging ich in einen großen Buchladen der Innenstadt; ich hatte die vage Hoffnung, das vor einiger Zeit neuaufgelegte "Im Block" zu finden, in dem Kempowski seine Zeit im Bautzener Gefängnis (1948 bis 1956) literarisch verarbeitet hat, sein erstes Buch, aber der Buchhandel wird wohl erst nächste Woche ein Kempowski-Eckchen einrichten, um posthum vom Publikumsinteresse zu profitieren. Gute, interessante Bücher führt man heute nur noch, wenn sie schnell verkauft werden können; als Feigenblatt hat man eine Klassikerabteilung.

Im Sinne der Bildung rechne ich Kempowski zu den Klassikern: er gehört in die Schulbücher für den Deutschunterricht. Nicht zuletzt sind seine Bücher lebendiges Zeugnis deutscher Vergangenheit. Und in einem Deutsch geschrieben, das Tadellöser&Wolff ist. Wie viele Gegenwartsautoren sind dagegen Miesnitzdörfer&Jensen!

Soeben lese ich "... scharf wie eine Messerkante." Doch wer bin ich, daß ich die Richtigkeit dieser Übersetzung anzweifeln könnte. Wenn die Kante eines Messers scharf ist, muß wohl der Schleifer einen Fehler gemacht haben.

schreibt Goethe inDichtung und Wahrheit: "Seekatz übernahm ländliche Szenen, worin die Greise und Kinder, unmittelbar nach der Natur gemalt, ganz herrlich glückten; die Jünglinge wollten ihm nicht eben so geraten, sie waren meist zu hager; und die Frauen mißfielen aus der entgegengesetzten Ursache. Denn da er eine kleine dicke, gute aber unangenehme Person zur Frau hatte, die ihm außer sich selbst nicht wohl ein Modell zuließ, so wollte nichts Gefälliges zu stande kommen. Zudem war er genötigt gewesen über das Maß seiner Figuren hinauszugehen. Seine Bäume hatten Wahrheit, aber ein kleinliches Bätterwerk."

Sätze wie dieser entzücken mich, ich weiß selbst nicht warum. Vielleicht weiß Francois Truffaut mehr? "Vieles läuft bewußt ab, etliches aber auch unbewußt. Das Unbewußte ist mit der Verrücktheit verbunden, von der jeder ein Stück in sich trägt. Was mir im Kino am meisten Spaß macht, sind die Szenen, die der Regisseur selbst für völlig normal hält, die aber für alle anderen total verrückt wirken."

Jetzt ist aber genug name gedropt.

 

twoday.net AGB

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