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deutsche kenneweiss

Wie oft habe ich in den letzten Wochen Sätze gelesen, die mit "60 Jahre nach dem Ende" usw. beginnen. Es sollte allmählich auch der größte Idiot kapiert haben, daß sich trefflich gegen die Nazis kämpfen läßt, seit ihre Herrschaft beendet ist. Unsere Politiker marschieren mutig in der ersten Reihe und fordern in Reden, die sie im Augenblick des Redens vielleicht zum erstenmal lesen, mehr Mut im Kampf gegen die Neonazis. Dann fliegen bunte Luftballons, es wird bei Bier und Multikulti-Snacks der Opfer gedacht, aus Lichtern wird das Wort "Frieden" geformt - im Sonnenschein kommen die Lichter besonders gut zur Geltung, und Lichterfabrikant müßte man dieser Tage sein, heissa! - und anschließend, zuhause, bevor aus dem Volksempfänger Fernseher die nächsten Hiobsbotschaften für die sozial Schwachen tönen, das angeblich eine rote Laterne tragende Deutschland von denselben Experten gerettet zu werden verspricht, deren Ratschläge uns seit 25 Jahren nur Verschlechterungen bringen, und zeitgemäße Mobbing-Sendungen den Abend vergolden, erscheint auf den Badezimmerkacheln eine sanft lächelnde Frau und sagt: "Siehst du, jetzt hast du ein gutes Gewissen." Da leuchtet der gute Stern, das grüne Band der Sympathie umschlingt uns sacht und wir wissen, daß Fortschritt durch Technik erreicht wird und nicht durch ideologisch verbrämte Gefühlsduseleien.

Recht genannt wird und ein Landesjustizminister der Bock ist, den man zum Gärtner gemacht hat, bewegen wir uns Schritt für Schritt in eine neue - d.h. in dieser Form noch nicht dagewesene - Diktatur.

Edit: Es stellt sich aber heraus, daß die Aufregung sich an dem Unterschied zwischen großem und kleinem "L", den die Herausgeber der Pressemitteilung des hessischen Justizministers nicht beachteten, entzündet hat. Nachzulesen bei quirinus. Hätte ich nach dem Sinn der Maßnahme gefragt, sollten mir vielleicht doch Zweifel gekommen sein. Schlimm ist, daß man gewissen Leuten heute beinahe alles zutrauen muß, und auch nicht besser, daß ich Geschichten wie diese mit einer gewissen Sensationslust aufnehme, die, wie hier geschehen, den Verstand vernebelt.

Nämlich die Presse in Deutschland über den Skandal, daß das Arbeitsamt Prostituierte vermittelt und prinzipiell Frauen unter Androhung von Leistungskürzungen in die Prostitution drängen darf, und zwar hier. Doch ist diese Nebenwirkung (?) neoliberaler Reformwut nur konsequent, da Menschen nicht mehr als Menschen, sondern als Ware und Kostenfaktor, als "human resource" und "Humankapital" betrachtet werden. So profitiert auch die Wirtschaftsmacht organisiertes Verbrechen von der neuen Zeit.

Mir fällt es schwer, überhaupt noch Unterschiede zwischen organisierter Wirtschaft und organisiertem Verbrechen zu benennen. Wenn der neoliberale Spuk vorüber ist (und ich hoffe sehr, daß die Menschheit sich der gegenwärtigen Bedrohung wird widersetzen können), sollen sie alle vor Gericht stehen: die Anstifter, die aktiven Helfer, die Mitläufer und ebenso die Biedermänner, die den Brandstiftern nicht entgegentreten mochten.

Bis vor wenigen Jahren dachte ich noch, es seien Unfähigkeit und Fehlentscheidungen, wenn Politiker Geld in aussichtslose Großprojekte pumpten, für nicht benötigte Büro- und Gewerbe"parks" Naherholungsgebiete planieren ließen, großzügig für Betreiberrisiken bürgten und staatliche Unternehmen in mehrere Subfirmen aufteilten und privatisierten. Heute lasse ich mich von ihren dummen Visagen nicht mehr täuschen. Sie bugsieren Steuergelder sehr gezielt, mit Einfallsreichtum und (falls erforderlich) mit gehöriger "krimineller Energie" genau dorthin, wo die Mittel gemäß Absprachen, die lange vor den entsprechenden parlamentarischen Entscheidungen getroffen werden, anlangen sollen. Längst gibt es Agenturen, die darauf spezialisiert sind, die richtigen Kontakte zwischen Politik und Wirtschaft herzustellen und Medienkampagnen zur Täuschung und Überredung der Öffentlichkeit zu organisieren, z.B. die Firma WMP EuroCom AG, die "Sabine Christiansen" als Propagandasendung nutzt.

Das Dauerargument "Arbeitsplätze schaffen/sichern" sollte nun wirklich jeder als billigen Vorwand durchschaut haben, denn nach wie vor wächst die Anzahl der arbeitslosen Menschen - wo sind denn nun die in Aussicht gestellten Arbeitsplätze, für die alle - naja, fast alle - Verzicht leisten müssen? Ja, heißt es dann, die Wirtschaft befindet sich in einer Krise und wir müssen für noch mehr Entlastung sorgen - womit der nächste Schritt zur Steuersenkung und Verringerung der Sozialabgaben für Unternehmen eingeleitet wird. Auch das nur ein Trick: die Volkswirtschaft als ganzes steckt gewaltig in der Krise, aber der Privatwirtschaft geht es glänzend, abgesehen von den üblichen Pleiten, die auf das Konto von Mismanagement und Konkurrenzkampf gehen oder auf dem wahnwitzigen Kostensenkungsdruck beruhen, den Großunternehmen auf ihre Zulieferer ausüben.

Die andauernde Krise der Volkswirtschaft ist dann immer wieder der Vorwand, der Privatwirtschaft weitere Vorteile zuzuschanzen, jedesmal zu Lasten der Volkswirtschaft. Das heißt, wir alle zahlen die Zeche für Rekordgewinne der Unternehmen und exorbitante Gehälter der Manager (Anmerkung: ich kenne nicht die wörtliche Bedeutung von "exorbitant", aber es klingt ziemlich beeindruckend, nicht?).

Immerhin mehren sich auch kritische Stimmen, aber sie führen ein Schattendasein. Die neoliberale Propaganda gegen Solidargemeinschaft und soziale Marktwirtschaft beherrscht die Szene - da hat sie dann auch gut reden vom "parlamentarisch legitimierten Konsens"; man sollte es einen "nebenberuflich inszenierten Nonsens" nennen. In den klassischen Worten von Karl Marx: das Parlament ist die Schwatzbude der Bourgeoisie.

Die nachdenkseiten von Albrecht Müller, einem sozialdemokratischem Ökonom, der die Ideale der sozialliberalen Koalition von Brandt und Schmidt pflegt, verweisen seit Anfang April gezielt auf die gar nicht so seltenen Veröffentlichungen, die in der allgemeinen Medienhatz ignoriert werden, gerade weil sie den vorherrschenden Tenor hinterfragen und Lüge und Täuschung sichtbar werden lassen. Damit wächst meine Hoffnung, daß sich doch noch ein starker demokratischer Widerstand entwickelt - man hat ja bisweilen den Eindruck, dieses fernsehende, aber keineswegs weitblickende Volk warte auf einen Führer, der ihnen einen Sündenbock für alle Übel anbietet.

Was haben wir für einen Spaß! Fernsehen macht Spaß, Parties machen Spaß, Geldausgeben macht Spaß (umso mehr, wenn man dabei auch noch spart!), Erfolg macht Spaß. Irgendwie macht heute alles Spaß - oder sollte es zumindest: Schule, Beruf, Familie, Kirche, Politik. Doch wo du auch hinschaust: immer mehr frustrierte Menschen; aggressiv, ziellos, heillos. Vom Glücksversprechen der Werbung über die Selbstbeweihräucherung kleinerer und größerer Potentaten bis zur Krisenbewältigung dieser Republik: alles hohler Schein.

Mammon heißt der Gott unserer Tage, die Neoliberalen sind seine Priester, auf den Altären wird ihm Menschlichkeit als Opfer dargebracht. Aus Verlogenheit, Niedertracht und Mittelmaß sind die Stufen der Erfolgsleiter gedrechselt. Der ganze Aufstand der Anständigen gleicht einer großangelegten Werbekampagne für die Neonazis. Steckt dahinter die heimliche, unbewußte Absicht alle Kritiker, Mahner und Protestierenden in diese Ecke zu drängen, sich der Menschen, die eine menschliche Behandlung einfordern, auf diese Weise zu entledigen, sie zu erledigen? Sie protestieren gegen die machthabenden "Demokraten", also müssen sieja antidemokratisch sein?

Mein Lichtblick an diesem grauen Tag war ein Essay von Hella über den ganz alltäglichen Faschismus (der sich selbst als solchen nicht wahrnimmt), die Geschwister Scholl und einen Film, der diese vom Ikonendasein befreit und sie als lebendige Menschen zeigt, die nicht den Verlockungen ihrer Zeit, sondern ihrem Gewissen folgen wollten.

Sie findet auch weder in diesem Artikel noch in den darin beschriebenen Vorgängen statt, da alle Beteiligten - inklusive des "Spinners" - Gegner von Zensur sind. Auch handelt es sich bei einigen Passagen nicht um Unterstellungen im Stile des Stürmer, da der Autor ein Gegner des Stürmer-Stils ist.

Wenn vor 300 Jahren ein Priester angekündigt hätte, er werde auf dem Marktplatz irgendeines Städtchens einen öffentlichen Exorzismus an einem Mitglied der Gemeinde vornehmen, wären die Leute zuhauf herangeströmt, um sich diese Sensation nicht entgehen zu lassen. Der Priester hätte sein Brimborium vollzogen und sich aus dem Mund des Besessenen bestätigen lassen, daß der Dämon nun ausgetrieben sei. Und gewiß hätten einige Zuschauer diesen Dämon sogar zu sehen vermeint. Darüber können wir Heutigen doch bloß Lächeln. Da sollte mal ein Pfaffe auf unseren Marktplatz kommen; die Leue würden soetwas von wegbleiben, daß die Leere mit Händen greifbar schiene.

Wird der Exorzismus jedoch im Fernsehen gezeigt, sind die Einschaltquoten sehr zufriedenstellend. Erstaunlich? Aber wieso denn, wir Heutigen sind es doch gewohnt, aus dem TV-Gerät alles Wissenswerte über das Leben zu erfahren. Der bewußte Sender - Channel 4 in England - bringt derzeit eine mehrteilige Sendung zum Thema "Ist Folter eigentlich eine gute Idee?" Um diese schwer zu beantwortende Frage wissenschaftlich zu durchleuchten, wurden mehrere Freiwillige für 48 Stunden in ein Lagerhaus gesperrt und Schikanen wie Schlafentzug, extremen Temperaturwechseln und Psychoterror ausgesetzt. 48 Stunden? Freiwillig? Aha, das ist ja wirklich haargenauso wie in Guantanamo Bay. Das Programm hat übrigens den Anspruch, gegen Folter zu sein und - natürlich - aufklärend zu wirken. Die Einschaltquoten werden mit Sicherheit großartig sein.

Daraus lernen wir, daß die Nazis ihre Vernichtungslager schlecht vermarktet haben. Kein Wunder, daß ihr Regime und dessen Symbole noch sechs Jahrzehnte später den Leuten ein Greuel sind. Ihre Methoden aber sind international anerkannt. Hätten sie damals doch bloß ein paar Kameras in die Duschräume gestellt und täglich zur besten Sendezeit gefragt: wer wird überleben? Und danach ein Interview mit dem Gewinner: wie fühlen sie sich, haben sie überhaupt schon realisiert, was geschehen ist? Aber nein, sie waren Banausen, nicht tauglich für die Moderne und deren Freiheiten. Und immer diese Uniformen und das Gebrüll! Nix Lust4Life.

Im Wien des fin de siècle brütete der alte Theodor Herzl den Herzlinismus - nein, das hätte ziemlich mies geklungen - brütete er, sagen wir, Wunschträume aus, auf deren Grundlage sich bald eine zionistische Bewegung unter den europäischen Juden bildete. Sie stellten zwar nur eine Minderheit dar, aber ihr Glaube war stark: sie waren das auserwählte Volk Gottes (wie Talmud und Bibel bestätigten), sie wollten es weiterhin - oder wieder - sein, und sie erhoben Anspruch auf das Land ihrer Ur-Ur- (halt, soviele "Ur"s kann ich nicht schreiben, nicht einmal ausrechnen) äh, auf das 'gelobte Land' ihrer Vorfahren im weitesten Sinne, die vor bald 2000 Jahren von dort vertrieben worden waren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründeten sie die ersten Siedlungen, und noch bevor in Deutschland Hitler 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde, gab es in Palästina ein Netz von Siedlungen europäischer Juden, die (die Juden, nicht die Siedlungen) von einem eigenen Staat träumten - auf arabischem Grund und Boden.

Die Zionisten - verstärkt durch zigtausende Flüchtlinge aus den von Nazi-Deutschland kontrollierten Gebieten - nutzten die Gunst der Stunde und leiteten ihr Recht, auf arabischem Land ihren eigenen Staat zu gründen, aus der Verfolgung und dem organisierten Massenmord von Juden durch das Naziregime ab. Obwohl damit Abkommen gebrochen wurden und Krieg unweigerlich folgen mußte, rief Ben Gurion 1948 den Staat Israel aus ("Israel" heißt "Gott führt Krieg"). So wenigstens erinnere ich mich aufgrund zahlreicher Dokumentationen unterschiedlicher Herkunft, nicht zuletzt der Autobiographie von Teddy Kollek ("Mein Leben für Jerusalem"), der über Jahrzehnte Bürgermeister des israelischen Teils von Jerusalem war und in den 20ern als junger Zionist von Österreich nach Palästina auswanderte.

Doch was lese ich heute in meiner Zeitung: Die Verantwortung für den Holocaust, für die Schoah ist Teil deutscher Identität. Und daraus folgt, dass wir unverbrüchlich zu den Israelis stehen. Nun ist es zwar irgendwie naturgegeben, daß Männer stehen, doch was für ein Bild bekommt der unpolitische Leser hier außerdem vorgesetzt? Die beiden Sätze legen den Schluß nahe, das III. Reich habe gegen Israel Krieg geführt, oder zumindest, daß Israel von den Überlebenden der "Endlösung" gegründet wurde und seitdem alle Juden in der Welt repräsentiert (da sollte man die Juden in aller Welt mal zu befragen, besonders jene, die sich durch die Politik Israels beschmutzt und bedroht fühlen). Die Geschichtsbücher müssen dringend überarbeitet werden.

Bittere Ironie: als Adolf Eichmann, ab 1942 Organisationschef der Transporte von Juden in die Vernichtungslager, 1961 in Jerusalem der Prozeß gemacht wurde, gab er zu Protokoll, daß er sich in den Juden sehr geirrt habe. Es sei eine starke und edle Rasse, der die Zukunft gehöre. Er bot ihr - bzw. dem Staat Israel - tatsächlich seine Dienste an! Wenn es zu seinem Wortschatz gehört hätte, würde er mit Sicherheit auch das Wort 'unverbrüchlich' verwendet haben. Es gehört zur Persönlichkeitsstruktur derTäter, daß sie sich mit derselben Rigorosität unterordnen, mit der sie Macht ausüben.

könnte der Titel einer Folge von "Der Kommissar" sein (dörb bödödödödörb - bumm bumm - dörb bödödödödörb - bumm bumm - usw. bzw. jetzt geht es mit mir durch, Solo der Kesselpauke - budumm budumm budubudubudumm etc.). Tatsächlich ist in unserer Stadt ein Dealer im Polizeigewahrsam gestorben. Ein Brechmittel wurde in ihn hineingepresst, der Magen sollte ausgespült werden, der Mann ist regelrecht ertrunken (amtlicher Befund). Das ist erstens ein fieser Tod und zweitens sollte niemand in Polizeihaft sterben, da stimmt etwas nicht, wenn unsere Gesellschaft das zuläßt.

Aber daß einige - die üblichen, kann ich mich nicht enthalten zu sagen - linke Gruppen und Verbände eine Traueranzeige für diesen Heroindealer, einen Verkäufer des Todes auf Raten, in die Zeitung setzen, ist so dermaßen daneben. Armer verfolgter afrikanischer Todbringer ist der Beweis für unmenschliche Zustände bei uns? Wo stecken diese Linken eigentlich, wenn wir jeden Montag gegen die unmenschlichen Zustände in unserem Land protestieren? Diskutieren die dann Lenins "Der Imperialismus ist das letzte Stadium des Kapitalismus" in einer von (Alt)Studenten besuchten "Marxistischen Arbeiterschulung"? Oder sind sie betroffen und besoffen von ihrer Betroffenheit über das wachsende Interesse an der NPD? Leute, auch ihr sorgt für deren Zulauf! Ein normaler Mensch trauert nicht um einen Menschenverächter, sorry du, irgendwie.

Ich spüre da jedenfalls diese klammheimliche Freude, die ich immer habe, wenn es einem kleinen oder großen Finsterling an den Kragen geht. Jubeln aber würde ich, brächte man endlich mal einen der Drogenbosse zur Strecke. Seltsam, daß die trotz Undercover-Agenten, Telefonüberwachung und gewisser Konteneinsicht nicht geschnappt werden. Was müssen die für gute Beziehungen haben!

Bombenstimmung in Sachsen, im ganzen Land! Die übermächtige, allesbeherrschende NPD bedroht die Demokratie. - Was sie aber wirklich gefährlich macht? Die Rechtsradikalen brauchen nur dasitzen und ein paar polemische Reden schwingen und können ansonsten zusehen, wie ihnen die "demokratischen Parteien" die Anhänger und Wähler zutreiben.

Denn es hat sich längst herumgesprochen, daß die Damen und Herren Politiker den Managern nacheifern und sich selbst die Taschen vollstopfen, während sie demokratisch über Erscheinungsformen dessen debattieren, was doch längst beschlossene Sache ist und worin sie sich mit der Wirtschaft einig sind: Abbau und Privatisierung der Sozialversicherungen; wer nicht mit der Wirtschaft an einem Strang zieht, braucht auch nicht arbeiten; wer nicht arbeitet, soll sehen wo er bleibt. "Es gibt nichts mehr zu verteilen" und "Arbeit ist in Deutschland nicht mehr bezahlbar", was aber nicht heißen soll, daß Politiker und Manager nun etwa weniger bekämen, sie, die am meisten bekommen; nein, dafür, daß sie den inneren Schweinehund (des Mitleids) überwinden - falls es da etwas zu überwinden gibt - haben sie mehr und mehr zu bekommen.

Weshalb die Menschen einen "verderbten" Aristokraten, der tatsächlich etwas für Arme tut, lieber mögen als diese Popanze, hat quirinus sehr schön beschrieben. Nun stehen sie wieder fest zusammen, die Demokraten. Doch erschöpft sich Antifaschismus darin, brutale Kerle und ihre Anführer, die die Insignien eines längst untergegangenen Reiches verehren, zu bekämpfen? Mit leeren Phrasen reflexhafter Empörung die Gleichsetzung von Holocaust und Bombenteppichen gegen die Zivilbevölkerung zu geißeln?

Seien wir froh, daß Deutschland und Japan 1945 am Ende waren, wer weiß, welch grausame Mordmittel die "alliierten" Irren - von den "faschistischen" Irren inspiriert und (scheinbar) gerechtfertigt - noch ersonnen hätten. Man braucht sich nur einmal vor Augen zu führen, was seit den Atombombenexplosionen über Hiroshima und Nagasaki alles in die Waffenarsenale der Weltmächte aufgenommen wurde. Atomare, biologische und chemische Waffen sind zwar geächtet, aber es gibt sie und sie werden ständig weiterentwickelt.

Doch, werden unsere wackeren Demokraten erklären, der Zweck heiligte die Mittel, so bedauerlich das auch ist, damals gab es ja auch keine Alternative - so ähnlich hätten sie damals auch gesprochen, für den "Schicksalskampf des deutschen Volkes" natürlich, diese wackeren Demokraten, deren größtes Defizit nicht ein Mangel an Geist, sondern ein Mangel an Menschlichkeit ist. Ihr eiskalter Zynismus bereitet heute den "Ewiggestrigen" den Weg.

"Die reden wenigstens noch deutsch," wird man sagen, und "die sagen wenigstens mal, was Sache ist." Obwohl sie nur dies vorhaben: eine Diktatur moderner Prägung durch eine Diktatur alter Machart zu ersetzen. Nicht die NPD ist es, die uns Zuschüsse streicht und uns so zum Umzug in abgelegene Viertel und in Bruchbuden zwingt. Nicht sie bürdet den Menschen all die Sachzwänge auf, in deren Folge der Reichtum der Reichen zunimmt, aber Verarmung allgemein wird. Sie täte es vielleicht gerne, aber nicht sie ist heute an der Macht. Sie braucht nur abwarten, die "Demokraten" sorgen für Zulauf.

Nein? Dann noch dies.

 

twoday.net AGB

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