1968
aus aller Welt
ballaballa
Beobachtungen in der Natur
charmsing
deutsche kenneweiss
Dicki TV
Dickimerone
Dickis Reisen
die kleine Anekdote
dirty old town
Empfehlung
Erwins Welt
Eugen
in eigener Sache
Java
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
und irgendwann kommt er dann an, während "Dutzende" über Nacht am Bahnsteig warten, um ihre "Refugees welcome"-Poster und "You are welcome"-Sprechblasen jenen Ankömmlingen zu zeigen, von denen die Wartenden selbstverständlich annehmen, sie sprächen englisch, und das mag auch so sein, aber waaß mers? Weiß man es? Und mindestens Dutzende Hilfsbereiter fragen bei Behörden und Organisationen an, wo sie Sachspenden für die Neuankömmlinge abgeben können, und das ist durchaus eine gute Sache.

Weshalb es allerdings den hiesigen Armen und erst recht Obdachlosen gegenüber keine vergleichbare Einstellung gibt, ist eine Frage, die man dieser Tage besser nicht stellt, um nicht in "Rechts"- oder "Nazi"-Verdacht zu geraten: der Lynchmob lauert schon und gibt sich längst nicht mehr mit Verbalinjurien zufrieden. Man solle die Nazis in Lager in Sibirien verfrachten, schrieb beispielsweise ein sich notwehrender friedlicher Linker in einem Forum, worauf jemand dezent anmerkte: "das wird immer stalinistischer hier" und als Antwort erhielt, man müsse gegen Nazis stalinistisch sein.

Natürlich isses so, daß man die hiesigen Armen und erst recht die Obdachlosen kennt. Das sind diese dumpfbackigen RTL-guckenden Demokratieverweigerer und Rechtswähler, die ihre Kinder in Alkohol baden und dauernd sagen: "ich bin kein Nazi, aber", genau die sind das, und die sollte man eventuell in Lager in Sibirien verfrachten, aber ganz bestimmt nicht auch noch beschenken. Organspende gefällig? frische Leber? Hähähä. - Ja man kennt sie, die Unterschicht. Besonders wenn man der akademischen Szene angehört und sich bei Arbeit, Sport und Spiel vom Volke fernhält.

Und überhaupt sind die selber schuld. Hätten die nicht wie jeder anständige Mensch Arbeit in der Anti-Nazi-, in der Gender- oder in der Flüchtlingsindustrie finden können, wenn sie nur gewollt hätten? Am Ende füttern wir die noch mit unseren Steuergeldern durch. Ei Herz Sibirien sofort!

- Was mag passieren, wenn die Guten die Fremden erst einmal kennen - ob sie sich dann neue Fremde suchen, weil die alten nicht hielten, was sie versprachen? Für die Wunschträume der Guten können allerdings die Fremden nichts.

hieß das früher mal, wenn da jemand beim Tischtennis oder Federball so übermotiviert Löcher ins Raum-Zeit-Kontinuum gehauen hat. Inzwischen sind da dermaßen Breschen hineingeschlagen, daß die menschliche Vernunft gigatonnenmäßig in den Hyperspace hinausdiffundiert. Und da sind wir genau bei der Qualität von Cordula Stratmann: die macht diesen Vorgang sichtbar, und deshalb heißt die Mini-TV-Serie wohl auch "Ellerbeck".

Die wollte ich zuerst gar nicht angucken, weil ich Verrisse von angesehenen - oder ansehenden - Fernsehern äh also Fernsehkritikern gelesen hab. Die Stratmann sei Deutschlands beste Komikerin, fing einer an. Stimmt schon doppelt nicht, weil die Stratmann keine Komikerin ist, sondern Kabarettistin, und deshalb kannse auch nich die beste sein. Das wär also geklärt. Dann sei "Ellerbeck" so zahm oder lahm oder gefällig, da fühlten sich alle wohl und da wären kaum gute Gags drin. - Ja logo, die Stratmann macht keine Gags, da gehts um andere Dinge. Erst so nen Pappkameraden aufbauen und den dann umnieten, das ist ja wohl oberbillig!

Jetzt aber mal positiv. Die Stratmann zeigt uns in ihrer schlichten Art - die ich saukomisch finde - , wie absurd das alltäglich Normale im Hier und Jetzt inzwischen ist. Gags sind da nur ein Abfallprodukt oder Kollateralschaden. Sie kommt nicht mit politischem Vortrag, ausgefuchsten Theoriegebäuden oder knallharten Thesen, sondern mit Beobachtung, Schalk und Eulenspiegelei.

"Ellerbeck" muß man deswegen noch lange nicht angucken, so aufregend ist das nun auch wieder nicht. Aber es gibt in jeder Folge diese Momente, wo man sich vergnügt ins Fäustchen lacht, schmunzelt und fragt: weshalb diffundiert die menschliche Vernunft eigentlich wirklich gigatonnenmäßig in den Hyperspace? "Ellerbeck" ist da eher eine Bestandsaufnahme, gewiß keine Antwort. - B.t.w., ich hab schon vor dreißig Jahren gefordert: Verdummungsverbot sofort. Hat nichts genützt. Nützt ja alles nichts. Und den Ellerbecker Rundschlag gibts offiziell gar nicht mehr, dabei haun immer mehr Vollspacken immer mehr Löcher ins Dasein - bis zur all-inclusive-Diffusion. Ich sag nur: früher kamen die Irren in eine geschlossene Anstalt, heute haben sie die Meinungshoheit.

Bist du schon Drohne oder lebst du noch?

Wie alle Aufsteiger will sich auch der SV Darmstadt 98 in der ersten Bundesliga behaupten. Ihr revolutionär neues Konzept: bei ihnen spielt ein Stroh-Engel mit. Ob das wirklich hilft?

Vorhin auf der Straße sah ich einen Firmentransporter, "Böse Gebäudereinigung". Zu denen hätte ich kein Vertrauen.

"Alle sechs Sekunden stirbt ein Mensch durch Rauchen" las ich heute in einem Online-Nachrichtenmagazin. Geglaubt hätte ich das auch vor 20 Jahren nicht; also lange bevor sich unsere Medien diverser Vergehen, darunter dem Delikt der Volksverhetzung, schuldig gemacht haben. Aber es würde mich doch interessieren, mit welcher Frequenz Menschen wegen der Verunreinigung von Gewässern, Land und Luft durch Handel, Wandel, Autos und Heizungsdämpfe zu Tode kommen; das sollte sich doch ebenso exakt ermitteln lassen wie beim Rauchen. Leider scheinen dazu keine besorgten Akademiker zu forschen, und so erfahren wir eben nichts. Bestimmt ruft jetzt jemand laut "Gehirnwäsche!", doch dem sage ich: "Dreh dir erstmal ne Tüte, Alter, in Bremen wird das demnächst legalisiert." Oder setz dir die neueste Spielebrille auf, von der ein Mitschüler neulich sagte: "Du bist zuhause in deinem Zimmer und tanzt wild rum, aber in Wirklichkeit bist du in einer virtuellen Welt."

So geht Wirklichkeit heute.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma