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Hallo p.c.-Eltern, deren eure Maxime lautet: "mein Kind soll computern, aber nicht killern", aufgepasst: es gibt ein PC-Spiel, dessen Name p.c. verspricht - es heißt Antikiller und muß deshalb das Gegenteil zu all den Killerspielen sein. Worum es da geht? Also da ist so ein Ex-Polizist, den die Gang-Morde oder von Gangs begangenen Morde stören (Killer!), und so lädt er eines Tages seine Feuerwaffen durch und macht sich auf den langen Marsch durch die Territories der Gangs. Obwohl von friedliebender Natur, oder vielleicht gerade deshalb, wird er dauernd angegriffen und muß in Notwehr tonnenweise Gangster abknallen erschießen, was ihm sehr gegen den Strich geht und zu schweren inneren Konflikten führt, zumindest stelle ich mir das so vor. Wenn man es richtig macht, ist zuguterletzt Schluß mit dem Killern, weil Schluß ist mit den Gangs, ein happy end also mit dem erzieherisch wertvollen Kampf für die Moral des Siegers.

Er sei mit dem Ziel gestartet, ein effizientes Gesundheitssystem auf den Weg zu bringen. Sagt der Schnösler. Darum geht es: Effizienz, jaa-woll, Herr Kapitän (Chor: jawoll herr kapitän). Das ist also noch zu tun, es ist aber auch schon viel gemacht worden und da ist man auf einem guten Weg, oder anders gesagt und zu einem anderen Thema, zum 111-jährigen Bestehen des SV Werder Bremen muß einfach mal Bilanz gezogen werden: "Wir können und wir werden das, was andere Vereine finanziell machen, nicht mitmachen." Kann man so machen. Ich aber sage: „Ich brauche die Zustimmung der gesamten Koalition und die gute Nachricht ist, ich weiß, dass ich mehr als 80 Millionen Menschen auf meiner Seite habe, fünf Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und ich glaube, das sind gute Argumente für den wahren Dicki in diesem Land.“ Was wollte ich damit gleich sagen? Aber natürlich: ein Volk, ein Dicki.

Wenn jemand zwischen den Mahlzeiten - abgesehen von gelegentlichen Keksen und Schokoteilen - immerzu Gurke, Möhre oder Apfel krachen läßt und auf die Frage, wo er das alles lasse, antwortet "wieso, das hat doch keine Punkte", dann ist dreierlei klar:
Erstens ist diese Person ein Nimmersatt, zweitens hat sie echtes oder eingebildetes Übergewicht, drittens war (oder ist) dieser Jemand bei den Weight Watchers, jenem dubiosen Verein, der durch vom Kollektiv verübten Psychoterror psychisch gestörte Menschen (deren Störung sich in echtem oder eingebildetem Übergewicht manifestiert) in Abnehmzwang bringen will, wofür Bezahlung fällig ist.

Viertens ist die Antwort ein schönes Beispiel dafür, wie eine gestellte Frage in eine Frage, die gar nicht gestellt wurde, umgestellt wird. Offensichtlich wunderte sich der Fragende über die Mengen, die natürlich durch den Körper wandern müssen, was zum einen Stauraum, zum anderen Zeit braucht. Anders gesagt, man kann nicht beliebig nachfüllen, das führt zum Überlauf. Davon abgesehen ist der Vielfraß andauernd mit Verdauung beschäftigt. Der Betreffende dachte nun aber an sein Übergewicht und konnte erleichtert konstatieren, daß Obst&Gemüse in der WeightWatchers-Terminologie als punktefrei gelten, mithin dem Abnehmen nicht abträglich sind.

Nun nervt es aber schrecklich, beim Essen dauernd vor- und zurückrechnen zu müssen, ob man Dieses noch darf oder dafür morgen Jenes lassen muß. Bei Hunger essen, und zwar das, was einem schmeckt und wonach einem ist. Und wenn man dauernd was im Mund haben muß, vielleicht zum Kaugummi oder zur Zigarette greifen, wobei zu sagen ist, daß Kaugummi in dem Maße hoffähig geworden ist wie die Zigarette aus dem täglichen Leben herausgemobbt wurde; praktisch überall kann man Kaugummi kauen und im übrigen auch mit dem Handy babbeln, und das ist gut so, denn die Menschheit lebt ohne Zigaretten gesünder, wie wir alle bis zum ultimativen Erbrechen wissen. Doch das Essen scheint sie verlernt zu haben, und es ist ein großes Glück, daß so viele hilfsbereite Unternehmen in die Bresche springen und uns erzählen, wie Ernährung heute geht. Das gibt es nicht, daß man einfach Hunger hat und nach der Mahlzeit satt ist. Wieviel Kalorien? muß erst gefragt werden und der ganze Tag aufgeteilt in Brennwerthäppchen mit Gewissensnot. Ob die Punkte sich für den Einzelnen auszahlen, bleibt im Dunkeln, sonnenklar hinegegen ist, daß sich die Gesundheitsmasche für eine internationale Industrie bezahlt macht. Und das ist der Punkt.

kurz NEP genannt, fiel mir unweigerlich ein, als mich die Nachricht erreichte, in verschiedenen deutschen Städten sei das Streusalz aufgebraucht und man werde nun nicht mehr streuen. Ganz unter uns: Salz ist Scheiße, Sand ist besser. Wie hat es die Menschheit nur geschafft, unversehrt durch die zahlreichen frostigen und schneereichen Winter bis in die Gegenwart zu gelangen? Das muß den jungen Menschen von heute ein unauflösbares Rätsel sein. Kein Fernseh, keine iApps und eZapps, kein MP3, kein Luftverkehr. Und dann jedes Jahr Katastrophenschneechaoszustände!

NEP, weshalb? Wer da nicht drauf kommt. - Lustig ist auch die Vorstellung, daß in den Stadtverwaltungen betriebswirtschaftlich geschulte Fachkräfte sitzen, die ihr Just-in-time-Management aus dem eff-eff kennen und entscheiden (ja, auch wir sind Entscheider, werden sie aufschneiderisch denken), daß es Unfug ist, Streusalz für einen ganzen Winter (immerhin drei Monate!!!) vorrätig zu halten. "Eine Woche!", das reicht, wenn nicht, kauft man bei Bedarf, so wird's gemacht meine Herren, wieder 2 Euro 95 eingespart, da ist langsam mal eine Erhöhung der Bezüge fällig, bei so viel Erfolg. "Winter war gestern, heute ist Erderd - äh erdwär - äh wärmer - also, daß es wärmer wird - werden hat - kommen soll". - Komsomol? - Nichts da, NEP.

Damals habe ich sie "Quietschemädchen" genannt, die Fechterinnen Anja Fichtel, Zita Funkenhauser und Kolleginnen. Ob sie sich über einen gesetzten Treffer freuten oder oder ihrer Enttäuschung Luft machten: Quiiiiietsch! Kein Stöhnen, Jubeln, Schreien, Schimpfen: Quiiiietsch! Aber das hatte immerhin mit der Anspannung im Gefecht zu tun, es war eine Entladung, wenn auch hörsturzauslösegeeignet (dieses Eigenschaftswort lasse ich mir patentieren).

Die jungen Kassiererinnen von heute haben diese Entschuldigung nicht, wenn sie die Kunden anquietschen: *äh*hal*lo*h*. - Irgendeine Kim (haha! in Wahrheit war das Ann-Kathrin Kramer), Schauspielerin und damals gerade in der Seriensynchronisation beschäftigt, hat das mal in "Zimmer frei!" erklärt. Es hieße Glanzlichter setzen und sie fand es zurecht ganz entsetzlich, machte es aber eindrucksvoll vor bzw. nach. Das kam aus Amerika dem US-Fernsehbetrieb und hat sich auch hier durchgesetzt, die kitschige Überbetonung, um jedem Satz, ja, jedem Wort emotionelles Gewicht zu verleihen. Aus ihrer Fernsehguckbildung heraus quietschen nun diese jungen Dinger an den Supermarktkassen die Kunden an, daß es kaum auszuhalten ist; sie halten das für besonders freundlich.

Ich aber möchte nicht angequietscht werden, nicht von jungen oder alten, von schönen oder weniger schönen, von freundlichen ebensowenig wie von unfreundlichen Damen, denn quietschen ist nicht damenhaft, und ich mag Frauen dann und genaugenommen nur dann wirklich gern, wenn sie entweder Dame oder Kerl oder am besten gleich beides sind, d.h. wenn sie sich zu benehmen wissen und deshalb gerne mal über die Stränge schlagen. Ein bißchen Derbheit ist erfrischend und entspannt immer die etwas angestrengten Situationen zwischen den Geschlechtern, wenn man nicht weiß, ob sie will, daß er will, daß sie will, weil alle das erwarten.. - Quietschen ist Mädchen.

Virtual Suicide

Zeitreihenanalyse klingt gewaltig, ist aber viel heiße Luft. Auf das Wesentliche eingedampft erhält man 18 Seiten, auf denen immer noch viel freier Platz für Anmerkungen bleibt. Ungeachtet dessen gibt es dicke Bücher zum Thema, deren entscheidende Kapitel mit den Worten beginnen: "Gegeben sei ein Vektor V" usw. nach dem Motto: Term X befriedigt die Gleichung M(t) = a + ß * t durch ein gleitendes Mittel der dritten Potenz. So reden die Mathematiker, wenn sie unter sich sind. Ihnen fehlt aber jede Vorstellung, daß es auch Nichtmathematiker gibt bzw. daß diese die exakte Sprache Mathematik nicht ohne weiteres verstehen können (weshalb es auch Seminare gibt, die "Zeitreihenanalyse neu entdecken" heißen, geben müßte es unbedingt "seriöse Zeitreihenanalyse", oder ganz klassisch "Zeitreihenanlyse in 21 Tagen"), und deshalb reden sie immer so, als seien sie unter sich; egal, ob beim Mittagessen in Mensa/Kantine (gegeben sei ein Teigboden T mit Radius r = 13,5 cm. Bringen Sie in den vier Quadranten je eine Jahreszeit unter), ob daheim (gegeben sei eine Durchschnittsfamilie der Aufsteigerklasse mit 1,17 Kindern, 2,3 Autos und 0,4 Hunden in 1.0 Eigenheimen. Ordnen Sie diese gemäß der Gauss'schen Verteilungskurve den verschiedenen Räumen zu), oder in Publikationen (Für einen stochastischen Prozess X der Form Xt = a0 + gXt-1 + et mit einem weißen Rauschen e soll die Nullhypothese H0: g = 1 (Random-Walk mit Drift) gegen die Alternative H1: g < 1 (AR(1)-Prozess) getestet werden. [Das ist der Dickey-Fuller-Test. Nichtmal "Dicki" können sie allgemeinverständlich schreiben]. Ihnen ist nicht bewußt, daß sie mit solchermaßen reiner Lehre und Theorie (also frei von durch Laien verursachte Verunreinigungen und frei von Erklärungszwängen gegenüber einem interessierten Publikum) die Wissenschaft vom Leben und der Welt abkoppeln und dadurch zum Tode verurteilen. Eine Wissenschaft, die nur noch sich selbst verantwortlich ist, trägt nichts mehr bei zur Erkenntnis, sie wird sich im Gegenteil in ein Mittel zur Zerstörung verwandeln. Exakt wie eh und je: Gegeben sei ein Zielobjekt Z mit den Eigenschaften N = 2.35., W = 0.7, A = 33.2, M = 5.4. Finden Sie den optimalen Aufprallpunkt Ap unter Berücksichtung der Beiwerte cw und ct. Was mag Z sein, eine Stadt vielleicht? Diese Frage bleibt ungefragt: es ist ein Problem, das rein mathematisch gelöst wird - jedenfalls soweit es den Mathematiker und einige seiner Zeitgenossen betrifft.

 

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