Für mich war die FDP immer die Partei der Bindestrichfrauen. Heute habe ich dieses Vorurteil endlich anhand des Bundestags-Personenregisters (bis 2005) überprüft, und wirklich - es ist ein Vorurteil. Andererseits auch wieder nicht ...
Doch zunächst ein wenig Statistik. Bindestrichfrauen kamen und kommen in allen Parteien vor; in der Zeit vor Helmut Kohl erscheinen naturgemäß nur solche aus den Parteien SPD, FDP und CDU/CSU im Bundestag. Da ist die SPD mit 8, die CDU mit 5 und die FDP mit sensationellen 7 vertreten (man bedenke, wie wenige Abgeordnete diese Mehrheitsbeschaffungspartei jeweils in den Bundestag entsenden durfte).
Und diese sieben haben einen Ruf und eine Tradition begründet. Deshalb will ich die Würdigsten hevorheben, allen voran selbstverständlich Hildegard Hamm-Brücher, dann die zu Unrecht vergessene Lotte Friese-Korn (Prost! möchte man rufen), des weiteren Emmy Diemer-Nicolaus und Emilie Kiep-Altenloh. Ingrid Matthäus-Maier betrat die Bühne und wechselte zur SPD, wo sie namensmäßig auch besser aufgehoben war. Aus der Schmiede klangvoller Namen rückte die fast schon sprichwörtliche Irmgard Adam-Schwaetzer nach, es kamen Cornelia Schmalz-Jacobsen und, ein später Paukenschlag, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, als Bindestrich bereits mit schlechtem Geschmack gleichgesetzt wurde.
Daran war natürlich die SPD schuld. Das begann mit Emmy Meyer-Laule und Liesel Kipp-Kaule, und es wurde und wurde nicht besser. Mußte Lucie Kurlbaum-Beyer sein, Herta Däubler-Gmelin, Heidemarie Wieczorek-Zeul, diese phonetisch Mißglückten, um es mal deutlich zu sagen? Freilich entwickelte sich eine Strömung, die das Niveau anheben wollte - Karin Rehbock-Zureich, Uta Titze-Stecher -, doch dominant blieben die Anderen, etwa Sigrid Skaperlis-Sperk oder Gudrun Schaich-Walch. Durch den schieren Druck der Masse - beinahe 20 Bindestrichfrauen in den letzten 20 Jahren - zwangen sie den übrigen Parteien ihre Qualität (ha!) auf.
Grüne (Helga Brahmst-Rock) und PDS (Heidi Knake-Werner) wollen wir besser nicht so genau betrachten. Und die CDU/CSU? Früh warteten sie mit einer Marie-Elisabeth Freiin von Heyl zu Herrnsheim auf, sanken dann aber über Waltraud Will-Feld und Dorothea Störr-Ritter ins allgemeine Mittelmaß. Ja, die beste Zeit, das waren doch die 50er bis 70er Jahre, und nur die FDP konnte ihr hohes Niveau bis in die Neuzeit retten (und verkraftete ganz nebenbei noch eine Margret Funke-Schmitt-Rink). Deswegen ist sie eben doch die Partei der Bindestrichfrauen.
Überrascht hat mich die Vielzahl der Bindestrichmänner (deren Blüte die 50er und 60er Jahre waren), insbesondere bei der CDU/CSU. Diese Herren - gerade bei der CDU - trugen Titel wie Prinz, Graf, Fürst und Freiherr, und um die barocke Pracht jener vergangenen Ära wenigstens anzudeuten, seien stellvertretend diese zwei genannt: Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm und Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg-Halleluja. Nein! Das Halleluja bitte streichen, da habe ich mich hinreißen lassen. - Wer könnte es mir aber auch verdenken ...
Doch zunächst ein wenig Statistik. Bindestrichfrauen kamen und kommen in allen Parteien vor; in der Zeit vor Helmut Kohl erscheinen naturgemäß nur solche aus den Parteien SPD, FDP und CDU/CSU im Bundestag. Da ist die SPD mit 8, die CDU mit 5 und die FDP mit sensationellen 7 vertreten (man bedenke, wie wenige Abgeordnete diese Mehrheitsbeschaffungspartei jeweils in den Bundestag entsenden durfte).
Und diese sieben haben einen Ruf und eine Tradition begründet. Deshalb will ich die Würdigsten hevorheben, allen voran selbstverständlich Hildegard Hamm-Brücher, dann die zu Unrecht vergessene Lotte Friese-Korn (Prost! möchte man rufen), des weiteren Emmy Diemer-Nicolaus und Emilie Kiep-Altenloh. Ingrid Matthäus-Maier betrat die Bühne und wechselte zur SPD, wo sie namensmäßig auch besser aufgehoben war. Aus der Schmiede klangvoller Namen rückte die fast schon sprichwörtliche Irmgard Adam-Schwaetzer nach, es kamen Cornelia Schmalz-Jacobsen und, ein später Paukenschlag, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, als Bindestrich bereits mit schlechtem Geschmack gleichgesetzt wurde.
Daran war natürlich die SPD schuld. Das begann mit Emmy Meyer-Laule und Liesel Kipp-Kaule, und es wurde und wurde nicht besser. Mußte Lucie Kurlbaum-Beyer sein, Herta Däubler-Gmelin, Heidemarie Wieczorek-Zeul, diese phonetisch Mißglückten, um es mal deutlich zu sagen? Freilich entwickelte sich eine Strömung, die das Niveau anheben wollte - Karin Rehbock-Zureich, Uta Titze-Stecher -, doch dominant blieben die Anderen, etwa Sigrid Skaperlis-Sperk oder Gudrun Schaich-Walch. Durch den schieren Druck der Masse - beinahe 20 Bindestrichfrauen in den letzten 20 Jahren - zwangen sie den übrigen Parteien ihre Qualität (ha!) auf.
Grüne (Helga Brahmst-Rock) und PDS (Heidi Knake-Werner) wollen wir besser nicht so genau betrachten. Und die CDU/CSU? Früh warteten sie mit einer Marie-Elisabeth Freiin von Heyl zu Herrnsheim auf, sanken dann aber über Waltraud Will-Feld und Dorothea Störr-Ritter ins allgemeine Mittelmaß. Ja, die beste Zeit, das waren doch die 50er bis 70er Jahre, und nur die FDP konnte ihr hohes Niveau bis in die Neuzeit retten (und verkraftete ganz nebenbei noch eine Margret Funke-Schmitt-Rink). Deswegen ist sie eben doch die Partei der Bindestrichfrauen.
Überrascht hat mich die Vielzahl der Bindestrichmänner (deren Blüte die 50er und 60er Jahre waren), insbesondere bei der CDU/CSU. Diese Herren - gerade bei der CDU - trugen Titel wie Prinz, Graf, Fürst und Freiherr, und um die barocke Pracht jener vergangenen Ära wenigstens anzudeuten, seien stellvertretend diese zwei genannt: Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm und Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg-Halleluja. Nein! Das Halleluja bitte streichen, da habe ich mich hinreißen lassen. - Wer könnte es mir aber auch verdenken ...
Dicki - am Fr, 28. Oktober 2005, 21:38 - Rubrik: zickezacke
hweblog meinte am 7. Nov, 12:24:
Bindestricherinnen & Bindestricher zieht's nun einmal aus der Gosse ins Polit-Bordell.
Dicki antwortete am 7. Nov, 12:37:
Wenn 'Politiker' und 'Politikerin' nicht so unhandlich im Munde wäre, würde es längst ein beliebtes Schimpfwort sein.