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deutsche kenneweiss

soll eine volkstümliche Bezeichnung für den eisig kalten Spätwinter sein. Ich habe volkstümliche Ohren. Ich kenne diese Bezeichnung nicht. Auch der Duden, im Gegensatz zu wikipedia, ist unwissend. Aber das Internet hat Antworten, zum Beispiel diese:
Whip it.
Und dann ist plötzlich klar, daß die Erben von Joseph Goebbels versuchen, einen weiteren Coup zu landen. Gar nicht schlecht, aber ein bißchen plump. Soll diese Peitsche den Erben doch ein wenig den Arsch versohlen. Jetzt ist erstmal Tauwetter. Hoffentlich auch endlich in der Ost-West-Politik.

Nein? Weshalb denn nicht, alle tun es doch. Und was könnte schöner sein, als in einer Masse Empörter, mit den Qualitätsmedien vorneweg, Courage zu zeigen? Also los, Courage zeigen, trumpeln! Das ist wie die Befreiung von einem Aggressionsstau. Ohne jedes Risiko. Ohne unser Gewissen zu strapazieren. Ohne diese ätzenden Zweifel, ob wir auch wirklich das Richtige tun. - Und nicht vergessen: Wir sind bunt. Wir leben Vielfalt.

Die Flüchtlingskrise nämlich, und als Chance für die Erweiterung des Diffamierungsdeutsch: erst "Flüchtlingsgegner", dann "Flüchtlingsfeinde", und jetzt auch noch "Brüllangriff". Herr Goebbels hätte seine Freude an dieser Art von kreativem Umgang mit unserer Sprache gehabt.

Heute las ich bei einem Polit-Blogger über Jan Fleischhauers Russen- und Griechen-Bashing: Das geht schon eher in die Richtung von Publikationen aus einer Zeit an die wir nicht so gern erinnert werden. Und da war ich baff. WIR werden doch im Gegenteil mit Vorliebe daran erinnert, WIR versäumen keine Gelegenheit, an diese Zeit zu erinnern, WIR definieren uns doch über diese Zeit, in dem WIR pausenlos vermeintlichen Gegnern unterstellen, diese Zeit neu installieren zu wollen. Aber weil WIR im Geiste dieser Zeit leben, sind WIR es dann auch nicht gewesen: nei-hein, WIR werden gar nicht gern daran erinnert!

Immer, überall, umsonst - arbeiten

Die Empörung ist groß: Rente erst mit 69 Jahren - dabei hat nur jeder Zehnte, der das (ehemalige) Rentenalter von 65 erreicht, überhaupt noch eine Arbeit. Doch gemach, gemach, eine Lösung ist schon in Sicht, gleich nach den Wahlen.

Wo bleibt die Empörung der Premium-Journalisten, die immer unisono und kompromißlos jene Mißstände anprangern, die auch führende westliche Politiker anprangern, über die jüngsten Entwicklungen in Italien (siehe hier und hier)? Sie schweigen.

Und was sagt der große Diktator? "Democratia - schtuunk!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

kann man es doch nun wahrhaftig nicht nennen, wenn die Wahlen im Iran die Ergebnisse einer Umfrage bestätigen, die drei Wochen vor den Wahlen im Auftrag der Washington Post durchgeführt wurden. Das kann jeder interessierte Medienvertreter leicht recherchieren, aber die wenigsten tun es, zumindest wird uns diese Information in der "Qualitäts"-Berichterstatung vorenthalten. Lieber werden Iran als Staat und Ahmadinedschad als Person zu Sündenböcken gemacht, auf die wir unsere Frustration entladen sollen bzw. stellvertretend für uns die Bombenflugzeuge. Wir haben es hier mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung zu tun. Aber das scheint mittlerweile Normalität zu sein, in der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland anno domini 2009.

Zitat aus der Neue Rheinische Zeitung:
Der Westen sollte sich also mit Wertungen generell zurückhalten – Demokratie ist nun einmal die Herrschaft des Volkes, ob einem dies passt oder nicht. Die Präsidentschaftswahlen im Iran stehen diesbezüglich in einer gewissen Tradition. Auch die Wahlergebnisse im Libanon und in den Palästinensergebieten fielen ganz und gar nicht nach den Vorstellungen des Westens aus. „Dummerweise“ waren dies aber die einzigen Wahlen in islamischen Nahen und Mittleren Osten, die wirklich halbwegs frei waren. Wenn der Muslim nicht so wählt, wie es der Christ gerne hätte, dann sollte es zur demokratischen Etikette gehören, dies als Willensbekundung zu akzeptieren. Die Alternative wären prowestliche Diktaturen, wie sie im Nahen Osten zahlreich vorhanden sind und die zu den besten Freunden des Westens zählen.

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viele Maßnahmen nicht zu rechtfertigen. Was aber hat man von den Rechtfertigungen zu halten, wenn man dies erfährt? Ist das Al Quaida?

In diesen Tagen lese ich viel krudes Zeug in Leserbriefen und Kommentaren. Einer hat es tatsächlich fertiggebracht zu schreiben, daß der Tod in Gaza keine Unschuldigen träfe: das seien Eltern von Terroristen, sonstige Angehörige oder Nachbarn, die Terroristen unterstützen, oder Kinder, die zu Hass und Terror erzogen werden. Abgesehen von der absurden Kollektivschuldunterstellung findet es der (junge?) Mann offenbar ganz selbstverständlich, Terroristen zu töten - nicht etwa sie zu ergreifen, ihnen den Prozeß zu machen und sie im Falle erwiesener Schuld zu Gefängnisstrafen zu verurteilen - , ein Todesurteil auf der Basis von Mutmaßungen zu vollstrecken, und vielleicht schwebt ihm dabei dieses vor. So etwas darf man natürlich nur tun, wenn man auf Seiten der GUten agiert. Die Anhänger des neuen Faschismus sind politisch korrekt.

 

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