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deutsche kenneweiss

to get by.

die uns die freien und unabhängigen Medien in Deutschland (nicht unbedingt, aber doch sehr wahrscheinlich) vorenthalten, wähle ich zwei interessante aus: in dem ersten Bericht geht es um eine Bombennacht, wie sie bald überall erlebt werden könnte, aber tatsächlich in Gaza City ausgehalten werden mußte. Die zweite Meldung gibt uns einen Eindruck davon, daß Briten immer noch einen freieren Sinn haben als die dumpfe deutsche Elite, ihre Mitläufer und ihre Helfershelfer - und daß sie zumindest im House of Parliament diese innere Freiheit nutzen dürfen und nutzen, um zu sagen, was so offensichtlich ist, aber nicht sein kann, weil es nicht sein darf. Ach, Deutschland, Freiheit des Geistes zählt nicht zu deinen Tugenden.

Daß Meinungsforschung nicht automatisch zu korrekten Ergebnissen führt, hat sich längst herumgesprochen. Nichtsdestoweniger arbeiten Politik, Medien, Agenturen, Interessenverbände und die bekannten Institute immer geschmierter zusammen. Wie beispielsweise bekommt man die Konsumgutscheine vom Tisch? Man gibt eine Umfrage in Auftrag, deren Ergebnis dann an passender Stelle mit betrugsreifer Überschrift heraustrompetet wird. Liest man den ganzen Artikel, dann erfährt man, daß die vollmundig "Deutsche" genannten gerade einmal 780 von 1000 befragten - "repräsentativ ausgewählten" - Bürgern ausmachen. Aber wer liest schon alles?

In der neuen deutschen Demokratie werden Umfrageergebnisse zur Rechtfertigung für Maßnahmen aller Art herangezogen, durch nichts und niemand legitimierte Beiräte zerschneiden das soziale Netz, Deregulierungskommissionen bauen Bürgerrechte und Kontrollinstrumente ab, und um alle diese Änderungen unumkehrbar zu machen, brauchen wir einen uneingeschränkte Überwachung und eine neue Verfassung: die kommt mit dem Vertrag von Lissabon. Deshalb fragt man uns lieber erst gar nicht.

So, genug lamentiert. Wie wär's mit einem Gläschen griechischer Wein? Ach, Griechenland! Drei Tage lang haben die deutschen Medien uns mit Stories und Histories über Autonome, Anarchisten und Radikale in Athen und anderswo bombardiert, und erst allmählich gibt man zu, daß dort noch ein wenig mehr los ist. - Erinnert sich noch jemand an die Pyramidenspiele in Albanien? Die Suche nach "Albanien" und "Pyramide" führt zu interessanten Ergebnissen.

Wo bleibt eigentlich mein Einkaufsscheck, mein Kosumgutschein oder wie immer das schließlich genannt werden mag, was so gut wie beschlossene Sache ist, aber noch immer nicht beschlossen wurde. Weihnachten steht inzwischen so dicht vor der Tür, daß ich es schon läuten höre. Für mich würde sich so ein Scheck lohnen und damit auch für die Konjunktur, denn ich würde mich nicht mopsen und sofort draufloskonsumieren, für mich, für die Wirtschaft, für Deutschland. Was von reichen Leuten nicht zu erwarten ist. Die kaufen keine Luxusyacht, bloß weil der Staat ihnen einen 150-Euro-Bonus gibt. So etwas geht an den Steuerberater, der für das nächste Jahr eine Steuerrückerstattung auch auf den Bonus herausholt. Hartz-IV-Empfänger wiederum werden den Konsumanreiz als zusätzliches Einkommen verrechnen lassen müssen, da klappt's auch nicht mit dem Kaufrausch. Meinungsforschungscallcenter werden dann heraustelefonieren müssen, was Wirtschaftsnaseweise sofort als Kampagne in Auftrag gegeben hatten: der Hartz-IV-Empfänger ist ein demokratiefeindlicher Konsumverweigerer. Und dann hagelts Vorschläge was mit diesen Unnützen anzufangen wäre. Beispielsweise als 1-Euro-Jobber ins Ausland schicken, zum Zwecke der Gefahrenabwehr, zur Verteidigung unserer Wertegemeinschaft.

[Nachtrag] Hier der fehlende Link:
[link ersetzt durch s.u.]
Wer solche Scheiße benutzt, sollte immer dazuschreiben, wie man das auch in einer Umgebung verlinkt, die mit "[" in hyper references nichts zu tun haben will. Linke, dooooh!
[Nachtrag 2] Der ganz scharf linke Link zerreißt das Layout, deshalb hier der Ersatz (unter Punkt 11):
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3632#more-3632

Worum geht es? Na, darum:
"Langzeitarbeitslose sollen für ihre Grundsicherung prinzipiell eine Gegenleistung in Form von Arbeit erbringen. Einem aktuellen Gutachten zufolge lässt sich das Konzept der 'Bürgerarbeit' in Deutschland realisieren."
"Das Konzept sieht vor, dass jeder erwerbsfähige Empfänger von Arbeitslosengeld II eien Beschäftigung in Form von 'Bürgerarbeit' aufnehmen muss. Sehr geringe Löhne werden nur bis zum Niveau von ALG II aufgestockt. Damit sollen nach Meinung des Wirtschaftsministeriums die Anreize für die Suche nach einem regulären Vollzeitjob gestärkt werden."
"Hilmar Schneider. der das Gutachten erstellt hat, sagte, Workfare helfe zu erkennen, wer wirklich bedürftig sei. Denn es motiviere Arbeitslose zum Handeln. 'Wenn sie sowieso für die Grundsicherung arbeiten müssen, lohnt sich der Aufwand, einen Job zu suchen', so Schneider. Das Modell sehe eine Arbeits- oder Ausbildungspflicht von 39 Wochenstunden vor."

Hilmar Schneider gehört natürlich nicht zu Jenen, denen man durch erzwungene Verarmung Anreize bieten muß. - Gehen wir mal ein paar Jahre zurück, zu dem Reformstaugerede der 90er Jahre (wer weiter zurückblicken will, dem empfehle ich "Die Schockstrategie" von Naomi Klein als Lektüre). Der Begriff war geschickt gewählt, nicht nur wegen des assoziierten Verkehrsstaus, sondern weil er dem Lebensgefühl in der Ära Kohl Ausdruck gab: Stillstand, Resignation, grauer Mus. Mit der Schröder-Fischer-Regierung kam die Hoffnung und wurde uns bald ausgetrieben. Kleine Steuergeschenke fürs Volk als Köder, große Steuergeschenke für Wirtschaft und Vermögende als eigentliches Ziel.

Und die Agenda 2010, die Auflösung des Reformstaus. Arbeitlosenhilfe wird nicht mehr aus der Arbeitslosenversicherung, sondern aus Steuermitteln bezahlt. Nach einem Jahr bist du bereits aus der Versicherung herausgefallen, egal was du eingezahlt hast, egal was der Sinn der Versicherung ist. Beschimpfung der Arbeitslosen. Neu entstandene Arbeitsplätze sind oft so schlecht bezahlt, daß du auf staatliche Unterstützumg angewiesen bist. Einschränkung der Ein-Euro-Jobs. Und jede Maßnahme, das garantieren wir, das ist sicher, die Experten raten dazu, das kann gar nicht anders sein - wird soundsoviel neue Arbeitsplätze schaffen. - Wer das noch glaubt, gehört entmündigt.

Zurück in die Zukunft - warum nicht wieder Zwangsarbeit, das war doch an sich eine gute Sache, jedenfalls für die Profiteure?! Wir nennen es workfare. Hauptsache es kostet nur den Steuerzahler etwas. Diktatur? Wieso, wir haben doch Demokratie und Freiheit, steht in der Verfassung, und da steht es (vorläufig noch) gut.

Aber heute lese ich dieses und weiß nun, daß in naher Zukunft die Fußballvereine Bätzing-Areas einrichten werden; ich lese dieses und mir wird die bittere Wahrheit eines für Übertreibung gehaltenen Songs klar.

californiaUberAlles

Zen fascists will control you
100 % natural
You will jog for the master race
And always wear a happy face
[...]
Now it is 1984
Knock knock at your front door
It's the suede/denim secret police
They have come for your uncool niece
Come quietly to our camp
You'd look nice as a drawstring lamp
Don't you worry it's only a shower
For your clothes here's a pretty flower
[...]
California uber alles
California uber alles
California uber alles
Uber alles California

business


Dazu hat sich quirinus bereits geäußert, und ich will dem nichts hinzufügen außer dreier Zitate; die ersten beiden aus dem Forum auf SpOn:

Zum Glück wohne ich in der Nähe der schweizer Grenze. Was müssen das für Rauchschwaden gewesen sein, die von Hamburg aus die zarten Körperchen der Wiesbadener Nichtraucherinitiative noch verletzen konnten. Ich hab zum Glück nichts gerochen, damals am 1. Januar.
Da kommt mir eine Idee: Vielleicht könnten wir all die Leute anzeigen, deren Feuerwerkskörper Qualm, Feinstaub, CO2 und was sonst noch gefährliches an Schwermetallen in der Republik verbreitet haben. Auf gehts


Worum es den Anti-Raucher-Leuten geht, wird an diesem Beispiel deutlich. Wiesbadener sind keineswegs geschädigt worden. Was sie wollen, ist anderen den Genuss zu vergällen. Was sind wir für eine erbärmliche Gesellschaft geworden! Bald werden wieder "Blockwarte" und andere Spitzel Unfrieden erzeugen. Bleibt nur zu hoffen, dass es irgendwann nicht auch noch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen wegen ein paar gerauchter Zigaretten kommt.

Dabei hatte dieser Keiser doch nur Gutes im Sinn: Wie sollen unsere Kinder und Jugendlichen begreifen, dass Gesetze eingehalten werden müssen, wenn sich ein Staatsmann wie Helmut Schmidt darüber hinwegsetzt?

Gebt dem Keiser, was des Keisers ist.

sagte mein Unterbewußtsein, als mir heute unvermittelt das Schlankheitselixier 'Slimfast' einfiel, für das damals (vor 20 Jahren oder so) ein abgehalfterter TV-Moderator namens van Burg ein Glas bräunlicher-sämiger Flüssigkeit auf Ex in sich hineinstürzte und mit dem von 'Rüdi' Carell kultivierten pseudo-niederländischem Akzent sagte: "Lecker" (privat sprach Herr Carell akzentfreies Hochdeutsch). Und da mein Unterbewußtsein nicht anders ist als das meiner Zeitgenossen - sich nur beharrlicher ins Bewußtsein drängt - verschwand 'Slimfast' nach einem Jahr vergeblicher Werbewiederholung im Privatfernsehen sang- und klanglos von der Mattscheibe, und nur Leute mit Totalmattscheibe werden diesen Chemiedreck in sich hineingeschüttet haben. Man muß schon Namen und Bezeichnungen finden, die in der jeweiligen Sprache positiv klingen, das ist das Geheimnis von Werbung wie Propaganda. Wenn das Unterbewußtsein sich nicht sperrt, läßt sich auch die ekligste Scheiße gegen alle Bedenken des Bewußtseins unters Volk bringen. Deshalb, Werber und Demagoge, sollst du nicht das Bewußtsein ansprechen. Aber das ist ja ein ganz alter Hut, wußten schon die Nazis. Wirkt aber immer noch, und wird deshalb immer wieder versucht. Und gesundheitsbewußte Frauen greifen beispielsweise zu "actimel". Vor zehn Jahren hab ich in einer Fortbildung einen pickligen Vegetarier kennengelernt, der Lebensmittelingenieur werden wollte: Leute, wenn ihr es euch leisten könnt, geht auf den Markt, kauft beim Bauern.

Irgendwie habe ich den Namen des neuen Gesetzes nicht mitbekommen, bin aber der Meinung, es müsse "Gesetz zur Begünstigung privater Rentenversicherer" heißen. Gleich trommelt das Netzwerk und ruft die bekannten Parolen: "demokratischer demografischer Wandel ... notwendiger Umbau der sozialen Sicherungssysteme .. alternativlos." Und man läßt uns keine Alternative; mit 50 oder jünger in die Dauerarbeitslosigkeit bzw. in die Fron des Niedriglohns, aber erst mit 67 in Rente (ich bin selbstverständlich privilegiert und darf schon mit 66).

Also private Vorsorge treffen (mehr Eigenverantwortlichkeit!). Aber gerade Jenen, die es am dringendsten nötig hätten, fehlt das erforderliche Geld. Deshalb kommt hier auch erstmal nichts in Gang und folgerichtig wird in den nächsten Jahren die Pflicht zur privaten Zusatzversicherung eingeführt werden. Denn die Finanzdienstleister freuen sich schon einige Jahre auf das große Zusatzgeschäft und werden es durchzusetzen wissen.

Und was bekommt man nun für sein Geld? Ein langes Gesicht. Denn bei den meisten Versicherern werden die zukünftig auszuzahlenden Beträge um nicht einmal 1 Prozent jährlich erhöht, was einen hübschen Nebenverdienst durch Inflation bedeutet. Außerdem wird eine Bereitstellungsgebühr erhoben, weil - weil - weil man an den Versicherten gar nicht genug verdienen kann. Und außerdem gibt es keine, aber auch gar keine Garantie, daß jemals irgendetwas ausbezahlt wird. Durch geschicktes Buchen, gezieltes outsourcen und strategische Insolvenzen werden die Konzerne das schöne Geld für sich zu bewahren wissen. Denn vergessen wir eines nicht: wir haben es mit Subjekten von großer krimineller Energie zu tun.

Herr Bartels - nicht der sprichwörtliche Bartels mit dem Most, sondern dieser Spezialdemokrat - ist zu der Ansicht gelangt, daß die Politikverdrossenheit im Volke aus mangelnder politischer Bildung herrührt, und deshalb möchte er gerne ein Institut gründen, dessen Aufgabe die Unterrichtung dieses unbotmäßigen Volkes über die Segnungen - nein, nicht d e r Demokratie an sich, sondern - des hierzulande herrschenden Regimes sein soll. Augfgrund gewisser Erfahrungen vermute ich, daß der Idealist Bartels bereits seinen 'Vettern' einen idealen Posten in dem zu gründenden Institut versprochen hat. Sicher kann man da aber nie sein, es mag ja auch die schiere Dummheit aus ihm sprechen.

 

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