Würde ich beim Lesen nach Übersetzungsfehlern suchen, wäre mir längst die Freude am Lesen vergangen. So entdecke ich nur das Offensichtliche, aber das drängt sich manchmal mit Macht auf. Eben stachen mir auf drei aufeinanderfolgenden Seiten drei solcher Verfehlungen ins Auge. Daß da etwas nicht stimmt, wird wohl jeder fühlen, der die (weiter unten angeführten) Zitate liest. Doch was ist da eigentlich so falsch, was erzeugt den Mißklang? Das sollt Ihr, geschätzte Leser, herausfinden, obwohl es wieder einmal keinen Blumentopf zu gewinnen gibt. (ein Hinweis: die Autorin ist US-Amerikanerin, ihr Krimi spielt in England)
1) Im Urlaub trödelte er furchtbar gern und würde sicherlich bei jeder Raststätte am M-1 einfallen.
2) Sie zerrte die Schreibtischschublade auf, die einem gefüllten Puter glich, vollgestopft mit und so weiter.
3) Diese war bereits von einer Reihe angesengter Stellen geziert, ähnlich den Kerben, die man an einem Gewehr für jede Leiche anbringt.
Nachtrag: im Krimi nähert man sich mittlerweile dem (im Original titelgebenden) Pub "The Five Bells and Bladebone". Das wird gnadenlos übersetzt, z.B. so: Hinter der Bar der "Fünf Glocken und dem Schulterblatt" ... So etwas kommt einem Blattschuß mit Rehposten gleich - ein Gemetzel.
1) Im Urlaub trödelte er furchtbar gern und würde sicherlich bei jeder Raststätte am M-1 einfallen.
2) Sie zerrte die Schreibtischschublade auf, die einem gefüllten Puter glich, vollgestopft mit und so weiter.
3) Diese war bereits von einer Reihe angesengter Stellen geziert, ähnlich den Kerben, die man an einem Gewehr für jede Leiche anbringt.
Nachtrag: im Krimi nähert man sich mittlerweile dem (im Original titelgebenden) Pub "The Five Bells and Bladebone". Das wird gnadenlos übersetzt, z.B. so: Hinter der Bar der "Fünf Glocken und dem Schulterblatt" ... So etwas kommt einem Blattschuß mit Rehposten gleich - ein Gemetzel.
Dicki - am Mo, 31. Oktober 2005, 19:44 - Rubrik: Musik und so weiter
somlu meinte am 1. Nov, 09:08:
Babelfish?
Dicki antwortete am 1. Nov, 10:04:
Nein, der Verlag hat eine namentlich genannte Person für die Übersetzung bezahlt. Babelfish wäre auch offensichtlicher. Und außerdem antwortet man nicht mit Gegenfragen, tz tz tz.
semmel meinte am 1. Nov, 18:59:
Also ich versuch's mal mit Semmel-Deutsch:1) Im Urlaub trödelte er furchtbar gern und wäre sicherlich in jede Raststätte entlang der M-1 eingefallen.
2) Sie zerrte die Schreibtischschublade auf, die einem gefüllten Puter glich und mit .... vollgestopft war.
3) Satz 3 ist so dämlich, da kann man leider nix mehr machen...
Dicki antwortete am 1. Nov, 21:17:
Danke dir, semmel, daß du mitspielst. Und bei 1) hast du den todwunden Punkt getroffen (die Straße, die Autobahn, die A1). Über schlechtes Deutsch brauchen wir in diesem Fall nicht reden, deshalb überlasse ich 2) und 3) erstmal weiteren Interessierten zur Aufklärung.
Dicki meinte am 7. Nov, 19:06:
Ich bin euch noch die Auflösung schuldig.1) hatte semmel schon richtig erkannt.
2) Puter ist zwar zoologisch gesehen richtig, aber natürlich ist ein Truthahn gemeint.
3) Im Original steht garantiert 'gun', was ganz allgemein eine Feuerwaffe bezeichnet. Die Kerben werden aber, wie jeder Westerngucker weiß, in den Griff des Revolvers geschnitzt (vom 'gunman' nämlich).