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Vorhin beim Einkaufen staunte ich wieder über gewisse Radfahrer. Es sind gewiß ordentliche Menschen, denn sie stellen ihre Vehikel nicht kreuz und quer ab, sondern direkt vor dem Fahrradständer; leider unter Mißachtung der Haltebügel, so daß sie meist ungebührlich viel Raum einnehmen und Anderen den Zugang zum Abstellplatz versperren. Die Begrüdung ist ebenso einfach wie nichtsahnend: die Bügel sind zu breit, so daß ein hineingestelltes Rad sich zur Seite neigt und die Felge verbiegt. Blödsinn, das hätte ich wohl schon längst am eigenen Rad erfahren. Diese Leute tun nicht, was ihnen Freude macht, sie brauchen fadenscheinige Gründe für ihre Extrawürste: Fahrrad-Adel.

Noch Unglaublicheres als jenes windige Argument erfuhr ich gestern: rund um den Globus sind 96 (?) Spezialcomputer aufgestellt, die eine Art EKG des Planeten Erde aufzeichnen. Sie spucken eine Endlosreihe Einsen und Nullen aus. Und - unglaublich und garantiert nicht wahr - vier Stunden vor den Anschlägen des 11. September 2001 kamen nur noch Nullen (oder waren es Einsen?).

Das sollte uns zu denken geben. Umberto Eco schrieb 1987 im Vorwort zu seiner Aufsatzsammlung Über Spiegel und andere Phänomene: "In den Regalen der Buchhandlungen, wo vor zwanzig Jahren noch Die Zerstörung der Vernunft von Lukács zu finden war, stehen heute Werke von Julius Evola, René Guénon, G.J.Gurdjieff, Titus Burckhardt und von Meistern des östlichen Denkens, Handbücher der Alchimie, der Astrologie, der Wahrsagerei und der schwarzen Magie. Man hat den Eindruck, daß Chesterton recht hatte, als er sagte: 'Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht etwa an nichts mehr, sondern an alles.' "

Mit einer Ausnahme, möchte ich hinzufügen: an den guten alten Weihnachtsmann glaubt niemand. Vermutlich weil alle gern Geschenke bekommen, aber nicht für ihre Taten verantwortlich sein wollen.
 

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