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Daß der Begriff "Schwerkraft-Lyrik" in der jüngeren Vergangenheit zum Gütesiegel werden konnte, liegt an dem ganz eigenen Talent des Dichters, luftig-leichte Wortformationen mit schwergewichtigen Wirklichkeitsreflexionen zu konfrontieren. Otto Schwerkraft, 1950 in Schwerin geboren, aufgewachsen in Schwerte, veröffentlichte bis zu seinem plötzlichen Tod - herabstürzende Dachziegel erschlugen ihn - zahllose Gedichtbände, deren gewichtige Schwerelosigkeit ein rasch heranwachsendes Publikum abheben ließ. Er selbst charakterisierte sich mit den Worten: "Den Kopf habe ich in den Wolken, aber ich stehe mit beiden Beinen auf der Erde." Zum Angedenken sei hier ein Gedicht aus seinem letzten Lyrikband "Schwermut" abgedruckt:


Mondlaufbahn

Sieh doch! der Mond hängt in den Zweigen,
ob er sich dort verfangen hat?
Die Blätterschatten flattern matt;
der milde Schein gebietet Schweigen.

Nun löst er sich, wohl über Giebel
- die Zweige winken Lebewohl -
steigt er hinan zum Himmelspol
so rund und fahl wie eine Zwiebel.

Ganz Majestät verdrängt er Sterne,
streckt sich behaglich aus und gähnt,
da er sich ungesehen wähnt.
Er weiß, der Abstieg ist noch ferne.

So zieht er seine Bahn, in seinem Bann
steigt mancher mit hinauf - und fällt sodann.
hweblog meinte am 14. Sep, 03:10:
Ein Gedicht! 
Dicki antwortete am 14. Sep, 19:08:
Es ist mir ein Vergnügen. 
 

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