1968
aus aller Welt
ballaballa
Beobachtungen in der Natur
charmsing
deutsche kenneweiss
Dicki TV
Dickimerone
Dickis Reisen
die kleine Anekdote
dirty old town
Empfehlung
Erwins Welt
Eugen
in eigener Sache
Java
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
ist Teil der Altstadt und die Hauptverkehrsstraße des Stephaniviertels bzw. der Stephansstadt, wie sie früher genannt wurde, überragt vom Glockenturm der Kirche Sankt Stephani. Im vergangenen Jahr wurden Umbauten begonnen, um die ein wenig ins Abseits geratene Faulenstraße "wiederzubeleben", nämlich durch einen Neubau von Radio Bremen und die Ansiedling verschiedener Geschäfte. "Faulenquartier" hieß es dann immer in den Meldungen und Presseerklärungen.

Um den Namen der Straße rankt sich eine alte Stadtlegende, "Die sieben Faulen": Als die Stephansstadt noch nicht gebaut war, befanden sich in dortiger Gegend nur Kohlhöfe und Ackerland. Aber die Ländereien waren nur von mittelmäßigem Ertrage, denn ein großer Teil bestand aus Sandboden, und die niedrig gelegenen Striche waren der Überschwemmung der Weser ausgesetzt. So beginnt die Geschichte eines Ehepaares und seiner sieben Söhne, deren Besitz groß, aber besonders sandig und morastig war. Für den Vater gab es wenig zu tun; der Kohl war versandet, die Heuernte gering, statt einer Kuh hielt er deshalb nur eine Ziege. Die sieben Söhne wurden trotzdem groß und stark und gingen auf Arbeitssuche. Da man sie auf dem elterlichen Hof nie hatte arbeiten sehen, hieß man sie die sieben Faulen, und da sie als solche stadtbekannt waren, wollte ihnen niemand Arbeit geben. Sie zogen in die Ferne und kehrten nach geraumer Zeit, die Köpfe voller Pläne, zurück.

Als erstes entwässerten sie das Land, indem sie Gräben aushuben, und bauten dann einen Damm gegen die Überflutungen. Die Leute sagten: "Der rechtschaffene Alte war sich nicht zu schade, sein Heu aus dem Wasser zu bergen, die sieben Faulen aber machen es sich bequem." Die Söhne zogen Hecken um die Felder, und wieder gab es Gerede: "Sie sind zu bequem, nachts im Kohl zu sitzen und die Hasen zu verscheuchen." Jeder baute ein Haus für sich und seine Frau: "Sie sind zu faul, sich im Elternhaus einzuschränken." Den Weg, an dem die Häuser standen, pflasterten sie: "Zu faul, ihre Schuhe und Beinkleider zu säubern." Schließlich hoben sie einen Brunnen aus: "Sie haben keine Lust, ihr Wasser aus der Weser herbeizuschleppen. Sie sind eben die sieben Faulen." - Und angeblich ist die Faulenstraße nach ihnen benannt.

Unlängst sagte einer dieser Politiker, die immer vom "Faulenquartier" und dessen "Belebung" schwätzten, man solle wieder "Stephaniviertel" sagen - "Faulenquartier" habe einen schlechten Klang. So sind sie; zu dumm, um die Geschichte(n) ihrer Heimatstadt zu kennen. Da sie alt genug sind, um in der Schule noch das Buch "Bremen - einst und jetzt" bekommen zu haben, in dem auch die Geschichte "Die sieben Faulen" steht, waren sie wohl zu faul zum Lesen. Hoffentlich sind sie dann auch zu faul, über eine Umbenennung der "Faulenstraße" zu sinnen, diese humorlosen Tröpfe. Vor lauter Seriosität sind die bestimmt seit Jahren nicht mehr aufs Klo gegangen.
creature meinte am 12. Jan, 19:59:
..wenn sie nicht aufs klo gegangen sind, werden sie innerlich verfaulen... 
Dicki antwortete am 12. Jan, 20:01:
und das geschieht ihnen recht 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma