"Hallo?"
"Spreche ich mit Herrn Spökenkieker?"
"Wer ist denn da?!" Bestimmt so ein Zeitungsfritze.
"Hier ist Gerd Ringtunatus vom Report."
Richtig geraten. Schön ruhig bleiben, den werde ich schnell wieder los. "Ah, ich habe schon von Ihnen gehört, nein, gelesen, haha. Was kann ich für Sie tun?" Die Hand tastete nach einem Bleistift und glitt damit zum Notizblock. Hm, vollgekritzelt. Neues Blatt.
"Also, ich rufe an, weil, Sie sind doch ein - was sage ich, DER - international anerkannte Terrorismusexperte. Kaum einer weiß über die Szene so gut Bescheid wie Sie."
Und so soll es auch bleiben. "Sie schmeicheln mir. Um was geht es denn nun?"
"Seit den Anschlägen vom elften September sind dreieinhalb Jahre vergangen; damals wußten die Geheimdienste, daß es nahezu tausend Schläfer in Europa gab, Deutschland galt als Schlafzimmer der Al Kaida, in den USA hielten sich rund zweihundert Terroristen auf. Nun, wo sind die eigentlich geblieben, die Schläfer?"
"Das sind Langschläfer."
"Was?"
"Scherz beiseite. Die konnten bedauerlicherweise noch nicht enttarnt werden, was ihre immense Gefährlichkeit beweist." Was stellt der denn für Fragen, hat er dafür überhaupt die Erlaubnis seines Chefs? Auf dem Notizblock erschien ein Galgen.
"Pardon, ich verstehe nicht ganz. Daß sie nichts tun, beweist ihre Gefährlichkeit? Nein, ich frag mal anders. Sind die überhaupt noch da, WAREN die überhaupt jemals da?"
Äh, ein Klugscheißer. "Die Geheimdienste hatten eindeutige Hinweise, und es wurden ja auch zahlreiche Botschaften der Terroristen abgefangen ..."
"Aber die Terroristen selbst wurden nicht abgefangen ..."
"Nun mal langsam. Diese Leute sind da, daran gibt es gar keinen Zweifel; sie lauern auf ihre Chance, warten auf ihren Einsatzbefehl. Denken Sie doch nur an die Anschläge in Madrid."
"Ja, eben. Das ist doch seltsam. Die Bomben haben nicht Mitglieder der Regierung getroffen, die FÜR den Irakkrieg war, sondern wahllos die Bevölkerung, die mehrheitlich DAGEGEN war, das ist ..."
"Das sind eben Terroristen, genau das macht sie zu so einer Bedrohung. Die töten nicht Regierungen, sondern die Leute auf der Straße, oder in der U-Bahn oder in Wolkenkratzern, wenn Sie so wollen. Deshalb müssen wir uns mit aller Macht vor ihnen schützen, mit Vorsichtsmaßnahmen, mit Einschränkungen unserer geliebten Freiheit, mit erweiterten Befugnissen für die Exekutive. Über uns schwebt nach wie vor das Damoklesschwert des nächsten Anschlags." Neben dem Galgen war eine Fliegerbombe erschienen, jetzt gesellte sich ein Schwert hinzu.
"Die Terroristen waren also nicht nur hier, sie sind es immer noch; die sind nicht im Irak?"
Was für ein Arschloch. Blut tropfte vom Schwert. "Nein, im Irak, das sind neue, die alten sind immer noch hier, die schlafen nur."
"Ja, da bin ich etwas überrascht. Der Krieg gegen den Terrorismus soll doch die Gefahr mindern und schließlich ausschalten - werden denn nun aus jedem Feldzug neue Terroristen entstehen? Das ist ja bald wie in den Horrorfilmen, wo das Monster niemals besiegt werden kann."
Der macht mich krank. Als nächstes kommt er mir noch mit Psychologie. Unter dem Schwert entstand eine Couch. "Die Terroristen mögen zeitweilig Auftrieb bekommen, vielleicht auch, weil das eine oder andere Regime sie unterstützt, aber letztlich werden sie doch unterliegen."
"Ja, aber in der wievielten Folge?"
Jetzt ist Schluß. "Ich betrachte das Gespräch als beendet, Herr ..."
"Ringtunatus. Trotzdem vielen Dank, Herr Spökenkieker."
"-" Schwule Drecksau! Die Hand krakelte eine Figur auf die Couch. Aus der Leibesmitte erhob sich etwas, das ein Zeigefinger hätte sein können.
"Spreche ich mit Herrn Spökenkieker?"
"Wer ist denn da?!" Bestimmt so ein Zeitungsfritze.
"Hier ist Gerd Ringtunatus vom Report."
Richtig geraten. Schön ruhig bleiben, den werde ich schnell wieder los. "Ah, ich habe schon von Ihnen gehört, nein, gelesen, haha. Was kann ich für Sie tun?" Die Hand tastete nach einem Bleistift und glitt damit zum Notizblock. Hm, vollgekritzelt. Neues Blatt.
"Also, ich rufe an, weil, Sie sind doch ein - was sage ich, DER - international anerkannte Terrorismusexperte. Kaum einer weiß über die Szene so gut Bescheid wie Sie."
Und so soll es auch bleiben. "Sie schmeicheln mir. Um was geht es denn nun?"
"Seit den Anschlägen vom elften September sind dreieinhalb Jahre vergangen; damals wußten die Geheimdienste, daß es nahezu tausend Schläfer in Europa gab, Deutschland galt als Schlafzimmer der Al Kaida, in den USA hielten sich rund zweihundert Terroristen auf. Nun, wo sind die eigentlich geblieben, die Schläfer?"
"Das sind Langschläfer."
"Was?"
"Scherz beiseite. Die konnten bedauerlicherweise noch nicht enttarnt werden, was ihre immense Gefährlichkeit beweist." Was stellt der denn für Fragen, hat er dafür überhaupt die Erlaubnis seines Chefs? Auf dem Notizblock erschien ein Galgen.
"Pardon, ich verstehe nicht ganz. Daß sie nichts tun, beweist ihre Gefährlichkeit? Nein, ich frag mal anders. Sind die überhaupt noch da, WAREN die überhaupt jemals da?"
Äh, ein Klugscheißer. "Die Geheimdienste hatten eindeutige Hinweise, und es wurden ja auch zahlreiche Botschaften der Terroristen abgefangen ..."
"Aber die Terroristen selbst wurden nicht abgefangen ..."
"Nun mal langsam. Diese Leute sind da, daran gibt es gar keinen Zweifel; sie lauern auf ihre Chance, warten auf ihren Einsatzbefehl. Denken Sie doch nur an die Anschläge in Madrid."
"Ja, eben. Das ist doch seltsam. Die Bomben haben nicht Mitglieder der Regierung getroffen, die FÜR den Irakkrieg war, sondern wahllos die Bevölkerung, die mehrheitlich DAGEGEN war, das ist ..."
"Das sind eben Terroristen, genau das macht sie zu so einer Bedrohung. Die töten nicht Regierungen, sondern die Leute auf der Straße, oder in der U-Bahn oder in Wolkenkratzern, wenn Sie so wollen. Deshalb müssen wir uns mit aller Macht vor ihnen schützen, mit Vorsichtsmaßnahmen, mit Einschränkungen unserer geliebten Freiheit, mit erweiterten Befugnissen für die Exekutive. Über uns schwebt nach wie vor das Damoklesschwert des nächsten Anschlags." Neben dem Galgen war eine Fliegerbombe erschienen, jetzt gesellte sich ein Schwert hinzu.
"Die Terroristen waren also nicht nur hier, sie sind es immer noch; die sind nicht im Irak?"
Was für ein Arschloch. Blut tropfte vom Schwert. "Nein, im Irak, das sind neue, die alten sind immer noch hier, die schlafen nur."
"Ja, da bin ich etwas überrascht. Der Krieg gegen den Terrorismus soll doch die Gefahr mindern und schließlich ausschalten - werden denn nun aus jedem Feldzug neue Terroristen entstehen? Das ist ja bald wie in den Horrorfilmen, wo das Monster niemals besiegt werden kann."
Der macht mich krank. Als nächstes kommt er mir noch mit Psychologie. Unter dem Schwert entstand eine Couch. "Die Terroristen mögen zeitweilig Auftrieb bekommen, vielleicht auch, weil das eine oder andere Regime sie unterstützt, aber letztlich werden sie doch unterliegen."
"Ja, aber in der wievielten Folge?"
Jetzt ist Schluß. "Ich betrachte das Gespräch als beendet, Herr ..."
"Ringtunatus. Trotzdem vielen Dank, Herr Spökenkieker."
"-" Schwule Drecksau! Die Hand krakelte eine Figur auf die Couch. Aus der Leibesmitte erhob sich etwas, das ein Zeigefinger hätte sein können.
Dicki - am Mo, 21. März 2005, 0:03 - Rubrik: zickezacke
pathologe meinte am 23. Mär, 10:28:
siehe auch hier!Wäre doch auch eine Idee zur Arbeitsplatzbeschaffung: Jeder Mensch muss einen Antrag stellen, wenn er von A nach B will, oder wenn er jemanden anrufen will, oder....
Damit löst sich das Terrorismusproblem sofort. Und die
Und Herrn Schily wächst urplötzlich so ein kleiner Oberlippenbart unter den Nasenlöchern, nicht jedoch rechts und links davon... ;o)
Dicki antwortete am 23. Mär, 12:42:
Ich wußte gar nicht, daß Herr Schily ein Chaplin-Fan ist? Aber der wirkt auf mich so amusisch, der kann allenfalls die derbe Komik gut finden. Und Modern Times kann er nicht gesehen haben, oder er hält sich für den Fabrikbesitzer, der unvermittelt von einem Riesenmonitor an der Wand seine Untergebenen anmacht.