Radioreporter: Wir stehen hier am Rand der ersten bundesdeutschen Schornsteinfegerdemonstration, einer eindrucksvollen Prozession, möchte ich fast sagen, die Demonstranten alle in Schwarz gekleidet, einen Zylinderhut auf dem Kopf, die Gesichter rußverschmiert. Fragen wir doch einfach mal - äh, hallo Sie!
Demonstrant: Wer - ich?
Radioreporter: Ja, genau. Worum geht es denn eigentlich?
Demonstrant: Na, zunächst mal um Respekt im Allgemeinen. Wir finden das gar nicht so angenehm, wenn Wildfremde auf uns zustürzen, um uns die Hand zu schütteln oder über unsere Schulter zu spucken. Ich meine, da sind doch Glücksschweine noch besser dran!
Radioreporter: Ich kann durchaus ihre Gefühle verstehen, aber sollte da nicht ein sinnvoller Kompromiß - also, ich meine, die Menschen haben doch ein gewisses Anrecht darauf, daß Schornsteinfeger ihnen Glück bringen, wenn man nun das Gespucke sein ließe, meinen Sie nicht, daß ...
Demonstrant: Ja sicher. Aber so einfach ist die Situation eben nicht.
Radioreporter: Wie meinen Sie das?
Demonstrant: Na, die neue Regierung hatte doch nichts Besseres zu tun, als im Koalitionsvertrag die Schornsteinfeger als Glücksbringer zwangszuverpflichten, ich zitiere: "In dieser für uns Alle so schweren Zeit brauchen die Menschen vermehrt einen Glauben und eine Hoffnung. Die Schornsteinfeger sind in besonderem Maße" und so weiter und so weiter. Da können wir noch von Glück sagen, daß wir keine Erfolgsquoten zu erfüllen haben, wie dies Herr Reblaus, äh Raubzug, nee Sauburg äh nee äh nee, verflixt ...
Radioreporter: Sie meinen Herrn Minister Seefort?
Demonstrant: Ach genau. Wie das der Seefort gefordert hat.
Radioreporter: Gewiß, gewiß. Aber wenn Sie an die Unterprivilegierten denken, denen zwischen Hartz und Fernsehen keine Perspektive geblieben ist, ob Sie da nicht doch ein wenig - ein ganz klein wenig nur - Glück bringen sollten?
Demonstrant: Herr -
Radioreporter: Fragmich.
Demonstrant: Tu ich doch.
Radioreporter: Fragmich, das ist mein Name.
Demonstrant: Herr Fragnich, glauben Sie an den Weihnachtsmann?
Radioreporter: Nein, woher denn!
Demonstrant: Eben. Tschüssikowski.
Radioreporter: Hä? Wieso "eben"? - So ein Dreckschwein, den müßte man ...
Demonstrant: Wer - ich?
Radioreporter: Ja, genau. Worum geht es denn eigentlich?
Demonstrant: Na, zunächst mal um Respekt im Allgemeinen. Wir finden das gar nicht so angenehm, wenn Wildfremde auf uns zustürzen, um uns die Hand zu schütteln oder über unsere Schulter zu spucken. Ich meine, da sind doch Glücksschweine noch besser dran!
Radioreporter: Ich kann durchaus ihre Gefühle verstehen, aber sollte da nicht ein sinnvoller Kompromiß - also, ich meine, die Menschen haben doch ein gewisses Anrecht darauf, daß Schornsteinfeger ihnen Glück bringen, wenn man nun das Gespucke sein ließe, meinen Sie nicht, daß ...
Demonstrant: Ja sicher. Aber so einfach ist die Situation eben nicht.
Radioreporter: Wie meinen Sie das?
Demonstrant: Na, die neue Regierung hatte doch nichts Besseres zu tun, als im Koalitionsvertrag die Schornsteinfeger als Glücksbringer zwangszuverpflichten, ich zitiere: "In dieser für uns Alle so schweren Zeit brauchen die Menschen vermehrt einen Glauben und eine Hoffnung. Die Schornsteinfeger sind in besonderem Maße" und so weiter und so weiter. Da können wir noch von Glück sagen, daß wir keine Erfolgsquoten zu erfüllen haben, wie dies Herr Reblaus, äh Raubzug, nee Sauburg äh nee äh nee, verflixt ...
Radioreporter: Sie meinen Herrn Minister Seefort?
Demonstrant: Ach genau. Wie das der Seefort gefordert hat.
Radioreporter: Gewiß, gewiß. Aber wenn Sie an die Unterprivilegierten denken, denen zwischen Hartz und Fernsehen keine Perspektive geblieben ist, ob Sie da nicht doch ein wenig - ein ganz klein wenig nur - Glück bringen sollten?
Demonstrant: Herr -
Radioreporter: Fragmich.
Demonstrant: Tu ich doch.
Radioreporter: Fragmich, das ist mein Name.
Demonstrant: Herr Fragnich, glauben Sie an den Weihnachtsmann?
Radioreporter: Nein, woher denn!
Demonstrant: Eben. Tschüssikowski.
Radioreporter: Hä? Wieso "eben"? - So ein Dreckschwein, den müßte man ...
Dicki - am Do, 29. Oktober 2009, 17:16 - Rubrik: zickezacke