"Die chinesische Zahlensprechweise ist logisch konsistent", sagt Mathematikprofessor Lothar Gerritzen im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Für kleine Kinder liegt darin ein erheblicher Vorteil." - Oder auch nicht, denn dem leichteren Lernen als vermeintlichem Vorteil steht eine weitere Anpassung junger Menschen an die Maschinenlogik als klarer Nachteil gegenüber. Der Herr Professor scheint aber einen Verstand zu haben, den ich als Lochkarte beschreiben würde.
Der Wissenschaftler von der Universität Bochum trommelt schon seit Jahren für eine radikale Reform der deutschen Zahlen. Zwanzigeins statt einundzwanzig lautet sein Credo. Zwanzigeins heißt auch der Verein, mit dem sich Gerritzen für eine unverdrehte Zahlensprechweise im Deutschen einsetzt - bislang vergeblich. - "unverdreht"! Hoffentlich weiterhin vergebens: von Leuten, die weder sprachlich noch musikalisch begabt sind, möchte ich mir wahrhaftig keine Sprachveränderungen vorschreiben lassen; die Rechtschreibreform hat uns eindrucksvoll gezeigt, was solche anders Begabten anzurichten imstande sind.
Übrigens können chinesische Kinder nicht nur weiter zählen als amerikanische, auch das Rechnen fällt ihnen wegen der einfachen Syntax leichter. Denn kurze Zahlwörter beschäftigen unser Gehirn weniger und lassen sich leichter merken, etwa wenn man das kleine Einmaleins lernt. Letztlich haben Millers Arbeit und spätere Studien gezeigt, wie eng Sprache und Mathematik verwoben sind - und dass viele Probleme in der Arithmetik letztlich auch Sprachprobleme sind. - Das mögen im Kindesalter sprachliche Probleme sein, doch wüßte ich gerne, welcher begabte Mathematiker außer vielleicht zu Beginn und am Ende einer Betrachtung überhaupt mit Zahlworten operiert: es rechnet sich viel schneller, auch in der höherern Mathematik, wenn man Zahlen und Formeln vor sich sieht und quasi optisch-logische Operationen vornimmt. Daß der Herr Professor dies nicht zu wissen scheint, sagt auch etwas über die Qualität seiner Beweisführung
Müssen Amerikaner und Europäer nun ihre althergebrachten Zahlen ersetzen, um überhaupt noch mit dem aufstrebenden Reich der Mitte mithalten zu können? Zumindest für Lothar Gerritzen ist das unumgänglich: "Diese diversen Klötzchen an den Beinen können wir uns auch wirtschaftlich nicht mehr leisten", sagt er. - Wir können uns das wirtschaftlich nicht mehr leisten? Aber Herr Professor, haben Sie nicht gehört, daß es bei uns keine Kinderarbeit gibt?
Der Wissenschaftler von der Universität Bochum trommelt schon seit Jahren für eine radikale Reform der deutschen Zahlen. Zwanzigeins statt einundzwanzig lautet sein Credo. Zwanzigeins heißt auch der Verein, mit dem sich Gerritzen für eine unverdrehte Zahlensprechweise im Deutschen einsetzt - bislang vergeblich. - "unverdreht"! Hoffentlich weiterhin vergebens: von Leuten, die weder sprachlich noch musikalisch begabt sind, möchte ich mir wahrhaftig keine Sprachveränderungen vorschreiben lassen; die Rechtschreibreform hat uns eindrucksvoll gezeigt, was solche anders Begabten anzurichten imstande sind.
Übrigens können chinesische Kinder nicht nur weiter zählen als amerikanische, auch das Rechnen fällt ihnen wegen der einfachen Syntax leichter. Denn kurze Zahlwörter beschäftigen unser Gehirn weniger und lassen sich leichter merken, etwa wenn man das kleine Einmaleins lernt. Letztlich haben Millers Arbeit und spätere Studien gezeigt, wie eng Sprache und Mathematik verwoben sind - und dass viele Probleme in der Arithmetik letztlich auch Sprachprobleme sind. - Das mögen im Kindesalter sprachliche Probleme sein, doch wüßte ich gerne, welcher begabte Mathematiker außer vielleicht zu Beginn und am Ende einer Betrachtung überhaupt mit Zahlworten operiert: es rechnet sich viel schneller, auch in der höherern Mathematik, wenn man Zahlen und Formeln vor sich sieht und quasi optisch-logische Operationen vornimmt. Daß der Herr Professor dies nicht zu wissen scheint, sagt auch etwas über die Qualität seiner Beweisführung
Müssen Amerikaner und Europäer nun ihre althergebrachten Zahlen ersetzen, um überhaupt noch mit dem aufstrebenden Reich der Mitte mithalten zu können? Zumindest für Lothar Gerritzen ist das unumgänglich: "Diese diversen Klötzchen an den Beinen können wir uns auch wirtschaftlich nicht mehr leisten", sagt er. - Wir können uns das wirtschaftlich nicht mehr leisten? Aber Herr Professor, haben Sie nicht gehört, daß es bei uns keine Kinderarbeit gibt?
Dicki - am Mi, 24. Februar 2010, 13:45 - Rubrik: zickezacke
Schwarzmaler meinte am 24. Feb, 16:27:
Erstaunlich, was heute alles Professor wird. Ob ein Dreijähriger jetzt bis 21 oder 41 zählen kann? Sack Reis gefällig?
Dicki antwortete am 25. Feb, 11:35:
Aber es geht doch immer um die KINDER! Man tut doch alles nur für die KINDER! Das Wohlergehen der KINDER liegt diesen Menschen am Herzen! Die Zukunft der KINDER darf nicht leichtfertig den Zufall überlassen werden!