Das ist ohne Zweifel die beste Karl-May-Verfilmung, die nicht auf einem Roman von Karl May basiert. Old Sh Gregory Peck ist ein ehemaliger, die Weltmeere besegelt habender Kapitän (er soll die Rolle wegen "Moby Dick" bekommen haben), der ein kesses Auge auf eine Rancherstochter geworfen hat - eine dumme Pute von Vatertochter, wie jeder Zuschauer nach 2 Sekunden weiß - und nun Anlauf zur Hochzeit nimmt. Dazu muß er in den wilden Westen, das weite Land.
Der Sohn des Rancherkonkurrenten bereitet ihm aber erstmal einen Empfang mit Hut vom Kopf nehmen, die Kutschgäule verrückt machen und was man eben so mit Greenhorns treibt.Old Sh Gregory Peck bleibt dabei ganz gelassen, die Pute offenbart den Familienhaß gegen die Konkurrentenbrut. Erste Mißstimmung. Der Vormann der Ranch - der glaubt, die Pute sei sein - hat auch eine Begrüßung in petto und will Old Sh Gregory Peck auf den heimtückisch schielenden Old Thunder setzen (das ist ein Pferd und nicht etwa einer der legendären Westernhelden, die alle Old Irgendwie heißen und aus Sachsen stammen), aber Old Sh Gregory Peck hat keine Böcke auf dies bockende Etwas. Die Pute hält ihn für feige, die Männer sehen an ihm vorbei - was für ein Einstand.
Der Rancher, "Major" genannt, freut sich über den Vorwand, dem Konkurrentensohn eins auszuwischen und zieht mit seinen Männern in einen mutigen und fairen Zwanzig-gegen-Einen-Kampf. Derweil sichOld Sh Gregory Peck aus Langeweile auf Old Thunder setzt und ihn schließlich zähmt, weil er der größere Sturkopp von beiden ist. Nun hat er also ein Pferd, schnappt sich seinen Kompass und reitet ein bißchen in die Hügel hinaus, wo er eine aparte Farmerswaisin trifft, die zufällig die beste Freundin der Pute ist und obendrein Besitzerin der einzigen Wasserstelle weit und breit (und wie gern würde jeder der Konkurrenten den anderen vom Wasser abschneiden!), reitet noch ein bißchen herum und stößt in der Nacht auf einen der Suchtrupps, die nach ihm ausgesandt worden sind, weil er als verschollen und verirrt gilt, schließlich ist er ein Greenhorn und "dies ist ein weites Land", wie gar nicht oft genug gesagt werden kann.
Die Männer wollen ihm nicht glauben, daß er dank des Kompass nie die Orientierung verloren hatte, und allmählich gerät er in Verschiß. Im Morgengrauen weckt er den Vormann, um ohne Publikum den fälligen Faustkampf auszutragen. Hier weicht der Film von Karl May ab, dennOld Sh Gregory Peck holt nicht zum sagenhaften Schläfenhieb aus, sondern die beiden Kerle prügeln einander halb ohnmächtig und einigen sich dann auf Remis.
Weil das alles ein bißchen unübersichtlich abläuft und viel komplexer ist, als ich in der Kürze wiedergeben kann, hier nur schnell die major facts: die aparte Waisin wird entführt, Old Sh Gregory Peck eilt heldenmütig hinzu, duelliert sich mit dem Konkurrentensohn, der wird vom eigenen Vater erschossen, weil er die Gentlemanregeln des Duells ein bißchen freier als üblich zu handhaben versuchte, und der "Major" rückt mit seinen Leuten zur Entscheidungsschlacht an.
Gerade als wir uns auf das große Gemetzel freuen, entwickeln die beiden Alten plötzlich soviel Ehrgefühl, ihre Uraltfehde im Kampf Mann gegen Mann auszutragen. Für diesen Betrug am Zuschauer werden sie mit dem sofortigen und erzieherisch wertvollen Ableben bestraft. Jetzt kann der Vormann die Pute haben undOld Sh Gregory Peck schnappt sich die aparte Waisin, die ihm natürlich längst verfallen ist. Und wie sich das für einen Western gehört, reitet man zum happy end in den Horizont, der gleich hinter dem weiten Land beginnt. So wird großes Kino gemacht. Aber ganz großes Kino.
Der Sohn des Rancherkonkurrenten bereitet ihm aber erstmal einen Empfang mit Hut vom Kopf nehmen, die Kutschgäule verrückt machen und was man eben so mit Greenhorns treibt.
Der Rancher, "Major" genannt, freut sich über den Vorwand, dem Konkurrentensohn eins auszuwischen und zieht mit seinen Männern in einen mutigen und fairen Zwanzig-gegen-Einen-Kampf. Derweil sich
Die Männer wollen ihm nicht glauben, daß er dank des Kompass nie die Orientierung verloren hatte, und allmählich gerät er in Verschiß. Im Morgengrauen weckt er den Vormann, um ohne Publikum den fälligen Faustkampf auszutragen. Hier weicht der Film von Karl May ab, denn

Gerade als wir uns auf das große Gemetzel freuen, entwickeln die beiden Alten plötzlich soviel Ehrgefühl, ihre Uraltfehde im Kampf Mann gegen Mann auszutragen. Für diesen Betrug am Zuschauer werden sie mit dem sofortigen und erzieherisch wertvollen Ableben bestraft. Jetzt kann der Vormann die Pute haben und
Dicki - am Sa, 23. April 2005, 1:57 - Rubrik: Musik und so weiter
V meinte am 23. Apr, 13:01:
Ich fand "Weites Land" immer etwas enttäuschend. Tolle Bilder, aber eben genau die Story, die du so schön beschreibst, war mir immer irgendwie zu oberflächlich und klischeehaft. Außerdem ist Peck alles in allem doch ein sehr steifer und unflexibler Schauspieler.
Dicki antwortete am 23. Apr, 15:01:
Stimmt alles, aber wie auf seine Art Karl May auch plädiert der Film für Verständnis, Gerechtigkeit und Miteinander. Ich mag diesen Klischeefilm tatsächlich. Und die Filmmusik.