sagte der Vater eines Nachbarjungen, "heißt eigentlich Klaus Ostwald". Stimmt natürlich nicht. Da war Wunsch des Vaters der Vater des Gedankens. Clint Eastwood heißt eigentlich Moral. Stimmt natürlich auch nicht. Doch ob als Outlaw oder Gesetzesdiener, stets hat er gegen Schurken und Schurkereien gekämpft, mit einer Privatmoral, die von guten Idealen inspiriert war und Verbrechen verabscheute.
Zu Beginn der 60er Jahre schlug er sich in Europa mit verschiedenen Rollen durch und wurde als Pistolero in den ersten Western Sergio Leones zum Star (Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr, Zwei glorreiche Halunken). Hollywood rief - endlich? - und er folgte. Und durfte weiterhin zwielichtige Personen mit starker Moral spielen, unter anderem in "Two Mules for Sister Sarah", dem besten Italowestern aus US-Produktion. In Dirty Harry spielte er nicht zum ersten Mal einen Polizisten (zuvor in "Coogan's Bluff"), aber der erste Film dieser Serie war ein Stoß ins Herz romantischer Vorstellungen der Hippies über Verbrecher und Verbrechensbekämpfung, ein zweischneidiger Film, mit Vorsicht zu genießen, aber gut und gut gemacht, um vieles besser als sein Ruf.
Er begann, selbst Filme zu produzieren und Regie zu führen und spielte gelegentlich für ihn untypische Rollen. Er war der einzige Häftling, dem die "Flucht von Alcatraz" gelang, suchte als verfolgter Überlebender eines Massakers an Südstaaten-Rebellen nach einem friedlichen Leben, entdeckte als Einbrecher das blutige Geheimnis eines Präsidenten, und ließ als - sehr später - jugendlicher Liebhaber in "Die Brücken am Fluß" seinen Tränen freien Lauf.
Selbstverständlich habe ich nicht alle seine Filme gesehen und zähle hier nur die bekanntesten und gelungensten auf (soweit ich sie kenne). Dazu gehören auch "Play Misty for me", "The Pale Rider", "Firefox" und der Schlußpunkt unter das Western-Genre: "Unforgiven". Sein neuestes Werk, "Million Dollar Baby", würde ich gerne sehen, kann ich aber nicht. Kino ist zu teuer, Fernsehen habe ich nicht mehr.
Die Rolle von Walter Matthau in "Charlie Varrick, last of the Independent" hätte auch gut zu ihm gepaßt - nicht zuletzt wegen des Titels, der als Beschreibung des von ihm zumeist verkörperten Typus gelten könnte. Clint Eastwood ist 75: Glück und Gesundheit!
Zu Beginn der 60er Jahre schlug er sich in Europa mit verschiedenen Rollen durch und wurde als Pistolero in den ersten Western Sergio Leones zum Star (Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr, Zwei glorreiche Halunken). Hollywood rief - endlich? - und er folgte. Und durfte weiterhin zwielichtige Personen mit starker Moral spielen, unter anderem in "Two Mules for Sister Sarah", dem besten Italowestern aus US-Produktion. In Dirty Harry spielte er nicht zum ersten Mal einen Polizisten (zuvor in "Coogan's Bluff"), aber der erste Film dieser Serie war ein Stoß ins Herz romantischer Vorstellungen der Hippies über Verbrecher und Verbrechensbekämpfung, ein zweischneidiger Film, mit Vorsicht zu genießen, aber gut und gut gemacht, um vieles besser als sein Ruf.

Selbstverständlich habe ich nicht alle seine Filme gesehen und zähle hier nur die bekanntesten und gelungensten auf (soweit ich sie kenne). Dazu gehören auch "Play Misty for me", "The Pale Rider", "Firefox" und der Schlußpunkt unter das Western-Genre: "Unforgiven". Sein neuestes Werk, "Million Dollar Baby", würde ich gerne sehen, kann ich aber nicht. Kino ist zu teuer, Fernsehen habe ich nicht mehr.
Die Rolle von Walter Matthau in "Charlie Varrick, last of the Independent" hätte auch gut zu ihm gepaßt - nicht zuletzt wegen des Titels, der als Beschreibung des von ihm zumeist verkörperten Typus gelten könnte. Clint Eastwood ist 75: Glück und Gesundheit!
Dicki - am Mi, 01. Juni 2005, 0:48 - Rubrik: Musik und so weiter
semmel meinte am 1. Jun, 10:54:
Was ihm stets Pluspunkte brachte war, dass er den Mr. Moral auch auf Seiten der Ganoven spielte. Außerdem gab es keinen, der so cool unter der Hutkrempe vorlugte wie Clintwood. Das hat keiner so können. Kein Cooper, kein Fonda, kein Brynner und schon gar kein dämlicher Little Joe. Unvergessen das Shout-Out gegen Ende von "Zwei glorreiche Halunken" (mit der legendären Flamencoklampfe), Eddie Wallach, Lee van Cleef und eben Clintwood mit rasierklingenschmalen Sehschlitzen. Und das ganze von Leone in Szene gesetzt. DAS war und ist ganz großes Kino.
Dicki antwortete am 1. Jun, 13:17:
So isses. Und ich amüsiere mich jedesmal wenn ich sehe, wie er seinen Zigarillostummel als Ausdrucksmittel im Mundwinkel bewegt.
eightball meinte am 1. Jun, 13:08:
Schau dir "Million Dollar Baby" an. Ein großartiger Film. Was mich an seiner Regiearbeit fasziniert ist, dass er mehr europäisches Kino macht, die ruhigen, leisen Bilder sprechen lässt.
Dicki antwortete am 1. Jun, 13:27:
Ja - wer lädt mich denn mal ins Kino ein?