Och ist das schön! Jetzt versprechen uns die Perteien allesamt blühende Landschaften, jederzeit und überall. Und die Wirtschaft setzt noch eins drauf: eine Erleichterung bei den Lohnnebenkosten wird mittelfristig 2,1 Millionen Arbeitsplätze entstehen lassen. Dazu noch die 2 Millionen, die uns Hartz und Gerster vor 2 Jahren versprochen haben, das sind schon 4,1 Millionen neue Jobs. Und außerdem sollte es dafür den Friedenspreis der deutschen Buchhaltung geben.
So. Und nun laß uns mal Nägel mit Köpfen machen. Wenn wir alle (halt halt halt: nur alle Arbeitnehmer und Arbeitslosen) auf ein Monatseinkommen verzichten, Urlaub generell gestrichen wird und dem jeweiligen Unternehmen eine Entschädigung im Krankheitsfalle zu zahlen ist, dann werden wir in kürze die gesamte erwerbstätige Bevölkerung derOstblock Osterweiterung bei uns haben, soviele neue Stellen werden geschaffen. Wetten?
So. Und nun laß uns mal Nägel mit Köpfen machen. Wenn wir alle (halt halt halt: nur alle Arbeitnehmer und Arbeitslosen) auf ein Monatseinkommen verzichten, Urlaub generell gestrichen wird und dem jeweiligen Unternehmen eine Entschädigung im Krankheitsfalle zu zahlen ist, dann werden wir in kürze die gesamte erwerbstätige Bevölkerung der
Dicki - am Mi, 22. Juni 2005, 20:22 - Rubrik: zickezacke
pathologe meinte am 23. Jun, 16:46:
Mittelfristig
ist ein echt guter Ausdruck. Das ist länger als kurzfristig, aber kürzer als langfristig. Eine genaue Definition!Wie lang ist denn nun mittelfristig in Wochen, Jahren, Jahrhunderten eigentlich ausgedrückt? Kann man das? Oder ist es wie in der Relativitätstheorie: das hängt vom Standpunkt des Betrachters ab? Wenn die 2 Millionen gerstenhartze Jobs jetzt noch nicht da sind, dann sind wir ja noch in der kurzfristigen Phase, nicht? Also ist kurzfristig per definitionem eine Zeit, die mit mindestens zwei Legislaturperioden gleichzusetzen ist. Ich sichere mir nur kurzfristig meine Pension. Solch einen Satz erwarte ich noch von unseren Staatsuntergangslenkern.
Aber wir wissen ja ebenfalls: Kurzfristig ändert sich leider nichts an der Gesamtsituation! Mit der obigen Rechenhilfe dürfen wir also uns der nächsten acht Jahre erfreuen...
Dicki antwortete am 23. Jun, 21:27:
Gut seziert, pathologe! - Wir sollten mal mit dem Wörtchen mittelfristig kommen, z.B. wenn es um Miete, Arztkosten, Lebensmittelkauf oder Stellenbewerbungen geht. Da wird dann der wahre Wert schnell deutlich ...
pathologe meinte am 24. Jun, 16:26:
und
wie Du sicher auch bei mir gesehen hast, die Änderung bei den Krankenkassenbeiträgen (Senkung = Mehrkosten für den Arbeitnehmer) schafft ebenfalls Arbeitsplätze! Was uns da noch blüht? Ich will die Ernte gar nicht erst abwarten...
Dicki antwortete am 24. Jun, 21:15:
Inzwischen habe ich das tatsächlich bei dir nachgelesen. Die Tendenz ist klar - Privatisierung der Sozialversicherungen. Die Versicherer lecken sich schon die Finger nach dem millardenschweren Geschäft, z.B. so.
pathologe antwortete am 25. Jun, 16:12:
Vor allen Dingen: Sie müssen mehr Krankenversicherung zahlen, ohne dass sich die Leistungen ändern? Wir verkaufen Ihnen eine Zusatzversicherung, bei der Sie zusätzlich daher der Name! zu Ihren höheren Kassenbeiträgen noch weitere Beiträge für Leistungen zahlen, die sie wahrscheinlich nie in Anspruch nehmen werden!Denn wenn man bereits ein Zipperlein hat, das man absichern möchte, dann steigen die Beiträge in der Zusatzversicherung schlagartig an - Risikoabsicherung eben. Für die Versicherung.