Gestern hab ich Übles erlebt, davon will ich berichten. Es begann damit, daß mein Bekannter kam und sagte: "Du spielst doch gerne HOGs, probier dies mal aus." HOG steht für Hidden Object Game, aber das auszusprechen hat natürlich niemand Zeit; ein Schwein, wer Böses dabei denkt. Abends auf den Laptop gepackt, installiert und gestartet. Fing an wie so'n Filmvorspann, ach, dachte ich, wohl das Spiel zum Film - oder kommt erst noch der Film zum Spiel? Ich jedenfalls nur so halb hingesehen, weil ich mir gerade eine Zigarette drehte. Dann ging das los, da mußte ich mich erstmal umstellen. Von heute auf jetzt war ich eine Frau auf einem sinkenden Kreuzfahrtschiff, wollte meinen Mann und die beiden Kinder suchen, die Gott weiß wo in dem angeschlagenen Schiffsrumpf steckten, hatte soeben dem Piloten des letzten Rettungshubschraubers, der mich unbedingt retten wollte, "Laber laber Arschrhabarber" gesagt, und stand da allein auf dem Deck inmitten eines sturmgepeitschten Ozeans: Nightmare on the Pacific.
Also erstmal unter Deck gehen, da hör ich gleich meinen Sohn Hilfe! rufen, ich hin, dem steht das Wasser schon bis zum Hals, aber nicht das Seewasser, sondern aus irgendwelchen Leitungen, aber zum Glück liegt da irgendwo Werkzeug rum, ich stell das Wasser ab, wat iss nu? Der Kerl ist eingeklemmt, da muß ich Hilfe holen. Im Speisesaal liegt ein Steward rum, und Feuer breitet sich aus. Das war so'n siebter Sinn, daß ich in der Szene vorher einen Feuerlöscher eingesteckt habe, sofort gelöscht was das Zeug hält, natürlich alles voller Qualm. Da blinkt was, draufgeklickt, ach, wie praktisch, die Ventilation. Ob der Steward mir jetzt hilft? Pustekuchen, der ist auch eingeklemmt. Muß ich erst für den Hilfe holen. Dann kracht ein Teil der Decke runter, muß ich nen anderen Weg zu ihm finden.
So geht das weiter, ich stell noch mehr Leitungswasser ab, wahrscheinlich sinkt das Schiff wegen der maroden Wasserrohre, schließlich muß ich nach draußen, um vom Heck zum Bug zu gehen, wo ich vielleicht schneller vorankomme bei meiner Rettungaktion. Das ist also jetzt die Lage: Mann verschollen, Tochter verschollen, Sohn braucht Hilfe, Steward, der helfen könnte, braucht selbst Hilfe, und ich kraxel draußen im Taifun herum. Dann wird mir schwarz vor Augen.
Ich blinzel. Nee, der Bildschirm ist schwarz. Die Taskleiste zeigt sich und kündet den Just-In-Time Debugger des Visual Studio an, aber der schafftt es nicht an die Oberfläche, es ist ein Komplettabsturz. Erst dachte ich, daß es wohl der Katastrophen zu viel war und der Rechner verschreckt aufgegeben hat. Kann aber nicht sein, Computer sind ja dafür gemacht, stapelweise Katastrophen durch den Prozessor zu jagen, das ist deren täglich Brot; Jack the Beanstalkripper, Papermoon Fighter, die schönsten Panzerschlachten des Mittelalters, Moorhuhn from Hell, Vendetta Premium Edition. Zufällig seh ich auf meinen Aschenbecher - in der kurzen Zeit hab ich vier Fluppen gequalmt! Das war es also: der Laptop ist am Passivrauch erstickt. Hab ich dann gelüftet und den Rechner neu gestartet, ging wieder. Aber wie lange noch?
Also erstmal unter Deck gehen, da hör ich gleich meinen Sohn Hilfe! rufen, ich hin, dem steht das Wasser schon bis zum Hals, aber nicht das Seewasser, sondern aus irgendwelchen Leitungen, aber zum Glück liegt da irgendwo Werkzeug rum, ich stell das Wasser ab, wat iss nu? Der Kerl ist eingeklemmt, da muß ich Hilfe holen. Im Speisesaal liegt ein Steward rum, und Feuer breitet sich aus. Das war so'n siebter Sinn, daß ich in der Szene vorher einen Feuerlöscher eingesteckt habe, sofort gelöscht was das Zeug hält, natürlich alles voller Qualm. Da blinkt was, draufgeklickt, ach, wie praktisch, die Ventilation. Ob der Steward mir jetzt hilft? Pustekuchen, der ist auch eingeklemmt. Muß ich erst für den Hilfe holen. Dann kracht ein Teil der Decke runter, muß ich nen anderen Weg zu ihm finden.
So geht das weiter, ich stell noch mehr Leitungswasser ab, wahrscheinlich sinkt das Schiff wegen der maroden Wasserrohre, schließlich muß ich nach draußen, um vom Heck zum Bug zu gehen, wo ich vielleicht schneller vorankomme bei meiner Rettungaktion. Das ist also jetzt die Lage: Mann verschollen, Tochter verschollen, Sohn braucht Hilfe, Steward, der helfen könnte, braucht selbst Hilfe, und ich kraxel draußen im Taifun herum. Dann wird mir schwarz vor Augen.
Ich blinzel. Nee, der Bildschirm ist schwarz. Die Taskleiste zeigt sich und kündet den Just-In-Time Debugger des Visual Studio an, aber der schafftt es nicht an die Oberfläche, es ist ein Komplettabsturz. Erst dachte ich, daß es wohl der Katastrophen zu viel war und der Rechner verschreckt aufgegeben hat. Kann aber nicht sein, Computer sind ja dafür gemacht, stapelweise Katastrophen durch den Prozessor zu jagen, das ist deren täglich Brot; Jack the Beanstalkripper, Papermoon Fighter, die schönsten Panzerschlachten des Mittelalters, Moorhuhn from Hell, Vendetta Premium Edition. Zufällig seh ich auf meinen Aschenbecher - in der kurzen Zeit hab ich vier Fluppen gequalmt! Das war es also: der Laptop ist am Passivrauch erstickt. Hab ich dann gelüftet und den Rechner neu gestartet, ging wieder. Aber wie lange noch?
Dicki - am Sa, 27. November 2010, 13:54 - Rubrik: zickezacke