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Nachdem sie sich anderntags notdürftig hergerichtet hatten, begaben sich König Abgus und Ritter Ohwein auf die Suche nach weiteren Gesellen. Die Sonne hatte eben den Zenit überschritten, als die Beiden ein Dorf erreichten, in dem der blanke Aufruhr herrschte. Eine Rotte Bauern, mit Mistgabeln und Eichenknütteln bewaffnet, bedrängte drei Individuen, die mit einer Lanze, einem Schwert und einem Morgenstern bewaffnet sich die Meute notdürftig vom Leibe hielten. Ihre Lage war aussichtlos und sie würden kaum noch eine Viertelstunde standhalten können. König Abgus rief empört: "Dreißig gegen Drei, das ist wie - äh - " - "Zehn gegen Einen", half Ritter Ohwein aus. - "Was geht hier vor?"

"Oh Ihr Herren, helft uns", bat der Größte der Drei. "Wir haben diesen Undankbaren versprochen, sie gegen Räuber und Banditen zu beschützen, wenn sie uns Weizen für ein Jahr, zehn Stück Vieh und ein bißchen Wildbret geben wollten und haben Wort gehalten; nun behaupten diese Schändlichen, die Ernte sei verdorben, das Vieh tot und das Wildbret des Königs." - "Räuber sind sie!", ertönte es aus der Bauernschar, "Diebe! Erpresser!" - "Da hört Ihr es selbst aus dem Munde der Vertragsbrüchigen. So helft uns doch!"

Weder König Abgus noch Ritter Ohwein zögerten auch nur eine Sekunde, den Hilfesuchenden beizustehen. Gemeinsam mit den Dreien, die sich hernach als Mordbret, Pansefahl und Ganzenot vorstellten, verdroschen sie die Bauern nach Strich und Faden und verließen das Dorf im Triumphzug, zwei Wagenladungen Korn, zwölf Rinder und eine Schar Gänse mit sich führend. Freudig nahmen die Geretteten die Einladung zu König Abgus' Tafel an.

"Welch eine Beglückung", dachte König Abgus, "daß die guten Traditionen doch noch lebendig sind. Sieben weitere solcher Edelmänner vom alten Schrot und Korn, dann werden wir die Welt verändern." Sie kehrten in die nächste Schenke ein und kosteten die Gunst der Stunde bis zum letzten Tropfen aus. Der Wirt ließ sie unterm Tische schlafen, wie sie hingefallen waren.
 

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