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Als Eugen besonders angeekelt von dem neuen Deustschlandgetue war, kam ihm der Einfall, eine Satire von einem historischen Werk über die Germanen zu schreiben. Daß er über Jene so gut wie Nichts wußte, kam seiner Intention entgegen, und fleißig erfand er die Geschichte neu, in Sätzen wie diesen:

"Wenn die Germanen einmal beschlossen hatten, etwas Bestimmtes zu tun, und sei es noch so abwegig, dann galt das ausnahmslos für Mann und Frau, Jung und Alt, Kind und Kegel. Diese Einstellung war besonders bei den Allemannen tief verwurzelt."

"Die Ubier waren die Ersten, sich vom Metkonsum ab- und der frisch erfundenen Bierbraukunst zuzuwenden, wodurch das Getränk erstens weite Verbreitung und zweitens seinen Namen fand. Der durch Biergenuß hervorgerufene Zustand der Sorglosig- und Großartigkeit überzeugte innerhalb weniger Menschenalter das gesamte westliche und östliche Europa, worauf der angeblich dem Wein so zugetane Goethe mit dem Titel "West-östlicher Diwan" dezent anspielt."

"Wenn die Friesen sich über Fremde lustig machen wollten, gaben sie vor, sich nach Friesen, Westfriesen und Ostfriesen zu unterscheiden. Mit Befriedigung sahen sie die zunehmende Verwirrung in den Gesichtern der Touristen, die man damals freilich noch anders nannte, nämlich Kaufleute, Soldaten oder Missionare."

Eugen fand tatsächlich einen Verlag für sein Werk, und so erschien "Germanias Tugenden. Rückschau und Ausblick" unter dem Autorenpseudonym Knut Mösebart. Doch wehe! Was als großer Spaß gedacht war, wurde von der Kritik humorlos gepriesen und endete als großer Verkaufserfolg. Es dauerte Monate, ehe Eugen nicht mehr von früh bis spät an Freitod dachte. Daß er das überlebt hat!
 

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