2009 ist ein Jahr voller Jahrestage für die Bundesrepublik Deutschland, runder Jahrestage, wie man sagt. 60 Jahre Grundgesetz, 20 Jahre Maueröffnung und -fall, aber auch 10 Jahre Kosovokrieg. Der verlinkte Artikel ruft etliche Aspekte des damals von der NATO völkerrechtswidrig begonnen Krieges (es handele sich gar nicht um einen Krieg, da nicht Krieg erklärt worden sei, verlautete damals die Bundeswehrführung oberschlau) ins Gedächtnis; vieles davon wußte ich auch damals schon. Doch über das Motiv respektive die Motive habe ich lange gerätselt. Zunächst ein kurzer Rückblick inklusive einiger Dinge, die in dem Artikel nicht benannt werden.
Die Regierung Milosevic hob 1990 die bestehenden autonomen Rechte des Kosovo auf, wogegen sich eine politische Opposition formierte, deren Stimme und Gesicht für uns Ibrahim Rugova war. Jener, wie viele seiner Landsleute, wollte auf friedlichem Wege eine Zurücknahme der Entrechtung erreichen. Mitte der 90er Jahre übernahmen - zumindest in meiner Heimatstadt - Kosvo-Albaner den Handel mit harten Drogen. 1996 begann eine "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK) mit Anschlägen und Überfällen einen bewaffneten Kampf. Waffen kosten Geld, und es liegt nahe, daß die Drogengelder für den Waffenkauf verwendet wurden. Es ist bekannt, daß hinter dem Terror der UCK (nach dem bekannten Motto: bist du nicht für mich, so bist du mein Feind) Gangsterbanden steckten, deren Anführer längst erfolgreich die politische Bühne betreten haben. Ferner ist bekannt, daß die UCK vom Westen, zumindest von den USA, unterstützt wurden. Die Überfälle provozierten Gegenmaßnahmen, weswegen laut um Hilfe gerufen wurde. Verhandlungen, Waffenstillstand, eiine Weile Ruhe. Dann ging es wieder von vorne los, heftigere Provokationen, heftigere Gegenmaßnahmen, von interessierter - und ahnungsloser - Seite propagandistisch ausgeschlachtet.
Die NATO setzte Milosevic unter Druck. Wieder wurde verhandelt, zum letzten Mal. Um seine Macht zu erhalten, ging Milosevic sogar auf die Forderung ein, die UCK am Verhandlungstisch zu akzeptieren. Der Vertragsentwurf, den die westlichen Vertreter vorlegten, enthielt eine Bedingung, der kein souveräner Staat zustimmen kann, daß nämlich Truppen der NATO sich ungehindert auf jugoslawischem Gebiet bewegen dürfen (zu finden im "Annex B" des Entwurfs). Milosevic nahm den Vertrag nicht an, am 24. März begannen die Bombardements der Infrastruktur sowohl des Kosovo als auch Serbiens mit mindestens 1000 menschlichen Kollateralschäden. Die angeblichen Genozidpläne der Serben gegen die Kosovaren - erfunden. Das angebliche Massaker an Zivilisten - die Umdichtung eines Gefechts zwischen UCK und serbischem Militär. Der neue Hitler - eine dümmliche Propagandamasche, die seither gegen Hussein und Ahmadinedschad recycelt wurde bzw. wird. Wahr hingegen ist, daß ein neuer Bombentyp erprobt wurde, der durch Kurzschlüße herbeiführende Fasern Elektrizitätzswerke stillegen soll, ohne sie zu zerstören, und wahr ist auch, daß die chinesische Botschaft in Belgrad einen Volltreffer bekam, was für ein - unglücklicher! - Zufall.
Zusammengefaßt: eine Gangstertruppe wird erst durch ausländische Unterstützung zu einer echten Bedrohung, die legitimen Gegenmaßnahmen werden als Kriegsgrund bewertet, der Friedensvertrag enthält mindestens eine garantiert unannehmbare Klausel. Die Propaganda baut einen casus belli auf. Pikanterweise sind heute die serbischen Bewohner des Kosovo, eine Minderheit im Lande, tatsächlich einer lebensbedrohlichen Anfeindung ausgesetzt. Und Teile des Landes werden von (ehemaligen, hahaha) Gangstern kontrolliert.
Doch weshalb dieses politische Desaster? Was ist der Grund hinter alledem? Drei Gründe sind erkennbar. Erstens muß eine zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut werden, ein gewiß lukratives Geschäft. Zweitens bestand nach dem Sturz Milosevics die Möglichkeit, eine demokratische Regierung zu installieren, die den Wiederaufbau in die richtigen Hände legen konnte (ich nehme das als gegeben an, habe es aber nicht recherchiert, also Vorsicht). Drittens hat der Kosova im vergangenen Jahr seine Unabhängigkeit erklärt, die - völkerrechtswidrig - von etlichen NATO-Staaten eiligst anerkannt wurde, wodurch der Zugriff auf die Bodenschätze des Kosovo frei ist, Bodenschätze, deren Gesamtwert auf über 10 Milliarden Euro geschätzt wird ...
Dem interessierten Beobachter wird wohl schon aufgefallen sein, daß jene Staaten, die von neuen Hitlers regiert werden, über wertvolle natürliche Ressourcen verfügen, die unbedingt befreit werden müssen. Wer wollte da die gutealte neue Bundesrepublik schelten, daß sie nicht abseits stehen will?
Die Regierung Milosevic hob 1990 die bestehenden autonomen Rechte des Kosovo auf, wogegen sich eine politische Opposition formierte, deren Stimme und Gesicht für uns Ibrahim Rugova war. Jener, wie viele seiner Landsleute, wollte auf friedlichem Wege eine Zurücknahme der Entrechtung erreichen. Mitte der 90er Jahre übernahmen - zumindest in meiner Heimatstadt - Kosvo-Albaner den Handel mit harten Drogen. 1996 begann eine "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK) mit Anschlägen und Überfällen einen bewaffneten Kampf. Waffen kosten Geld, und es liegt nahe, daß die Drogengelder für den Waffenkauf verwendet wurden. Es ist bekannt, daß hinter dem Terror der UCK (nach dem bekannten Motto: bist du nicht für mich, so bist du mein Feind) Gangsterbanden steckten, deren Anführer längst erfolgreich die politische Bühne betreten haben. Ferner ist bekannt, daß die UCK vom Westen, zumindest von den USA, unterstützt wurden. Die Überfälle provozierten Gegenmaßnahmen, weswegen laut um Hilfe gerufen wurde. Verhandlungen, Waffenstillstand, eiine Weile Ruhe. Dann ging es wieder von vorne los, heftigere Provokationen, heftigere Gegenmaßnahmen, von interessierter - und ahnungsloser - Seite propagandistisch ausgeschlachtet.
Die NATO setzte Milosevic unter Druck. Wieder wurde verhandelt, zum letzten Mal. Um seine Macht zu erhalten, ging Milosevic sogar auf die Forderung ein, die UCK am Verhandlungstisch zu akzeptieren. Der Vertragsentwurf, den die westlichen Vertreter vorlegten, enthielt eine Bedingung, der kein souveräner Staat zustimmen kann, daß nämlich Truppen der NATO sich ungehindert auf jugoslawischem Gebiet bewegen dürfen (zu finden im "Annex B" des Entwurfs). Milosevic nahm den Vertrag nicht an, am 24. März begannen die Bombardements der Infrastruktur sowohl des Kosovo als auch Serbiens mit mindestens 1000 menschlichen Kollateralschäden. Die angeblichen Genozidpläne der Serben gegen die Kosovaren - erfunden. Das angebliche Massaker an Zivilisten - die Umdichtung eines Gefechts zwischen UCK und serbischem Militär. Der neue Hitler - eine dümmliche Propagandamasche, die seither gegen Hussein und Ahmadinedschad recycelt wurde bzw. wird. Wahr hingegen ist, daß ein neuer Bombentyp erprobt wurde, der durch Kurzschlüße herbeiführende Fasern Elektrizitätzswerke stillegen soll, ohne sie zu zerstören, und wahr ist auch, daß die chinesische Botschaft in Belgrad einen Volltreffer bekam, was für ein - unglücklicher! - Zufall.
Zusammengefaßt: eine Gangstertruppe wird erst durch ausländische Unterstützung zu einer echten Bedrohung, die legitimen Gegenmaßnahmen werden als Kriegsgrund bewertet, der Friedensvertrag enthält mindestens eine garantiert unannehmbare Klausel. Die Propaganda baut einen casus belli auf. Pikanterweise sind heute die serbischen Bewohner des Kosovo, eine Minderheit im Lande, tatsächlich einer lebensbedrohlichen Anfeindung ausgesetzt. Und Teile des Landes werden von (ehemaligen, hahaha) Gangstern kontrolliert.
Doch weshalb dieses politische Desaster? Was ist der Grund hinter alledem? Drei Gründe sind erkennbar. Erstens muß eine zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut werden, ein gewiß lukratives Geschäft. Zweitens bestand nach dem Sturz Milosevics die Möglichkeit, eine demokratische Regierung zu installieren, die den Wiederaufbau in die richtigen Hände legen konnte (ich nehme das als gegeben an, habe es aber nicht recherchiert, also Vorsicht). Drittens hat der Kosova im vergangenen Jahr seine Unabhängigkeit erklärt, die - völkerrechtswidrig - von etlichen NATO-Staaten eiligst anerkannt wurde, wodurch der Zugriff auf die Bodenschätze des Kosovo frei ist, Bodenschätze, deren Gesamtwert auf über 10 Milliarden Euro geschätzt wird ...
Dem interessierten Beobachter wird wohl schon aufgefallen sein, daß jene Staaten, die von neuen Hitlers regiert werden, über wertvolle natürliche Ressourcen verfügen, die unbedingt befreit werden müssen. Wer wollte da die gute
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Der ifo-Wirtschaftsklimaindex ist schon wieder angestiegen, und daraus folgern die Journalisten vieler Zeitungen, daß die Krise den Tiefpunkt bereits hinter sich hat. Nun, wir werden sehen. Vor allem werden wir sehen, wie sich die reale Wirtschaft entwickelt: ob sie sich den Klimaindex zum Vorbild nimmt oder wieder einmal phantasielos ökonomischen Gesetzmäßigkeiten folgt, egal was die Experten ihr vorhersagen.
Damit sind wir beim heutigen Rätsel angekommen. Gesucht wird ein anderes Wort für Experte; es klingt so ähnlich wie "achidio", beginnt mit "F" und endet auf "t". Gar nicht so einfach, wie?- Richtige Lösungen bitte direkt an Professor Unsinn adressieren. Nicht vergessen: "Gebühr bezahlt Empfänger" muß dort stehen, wo sonst die Briefmarke klebt. Und abgeht in die Post. Unter allen richtigen Einsendungen werden dann jene Scheine verlost, die so bestimmend für unser Sein sein können, woher auch die Redensart rührt: mehr Schein als Sein. Der Rechtsweg ist wie immer abgeschlossen.
Damit sind wir beim heutigen Rätsel angekommen. Gesucht wird ein anderes Wort für Experte; es klingt so ähnlich wie "achidio", beginnt mit "F" und endet auf "t". Gar nicht so einfach, wie?- Richtige Lösungen bitte direkt an Professor Unsinn adressieren. Nicht vergessen: "Gebühr bezahlt Empfänger" muß dort stehen, wo sonst die Briefmarke klebt. Und ab
Dicki - am Mo, 25. Mai 2009, 15:22 - Rubrik: zickezacke
Etwa zur selben Zeit, als Horst Köhler gestern dem Volk die Moneten Leviten las und erklärte, wir müßten uns alle anstrengen, um die Krise zu überwinden, ein "immer mehr" könne es nicht geben, protestierten die Vorstandschefs von 15 deutschen DAX-Konzernen bei der Bundesregierung gegen die geplanten Einschränkungen gegenüber Manager, also gegen die Grenzsetzung für Vorstandsgehälter und dagegen, nicht mehr unverzüglich vom Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln zu dürfen, sondern frühestens zwei Jahre nach dem Ausscheiden aus einem Vorstand. Es freut uns, daß dieser FrechDAX nicht nur so weiterscheffeln will wie bisher, sondern selbst noch die blasse Tünche, die ein Teil der Politiker über Gier, Spielsucht, Betrug und Günstlingswirtschaft zu ziehen versucht, ablehnt. Das ist konsequent, und Konsequenz verdient Anerkennung. Zur Rolle des Volkes in einer modernen Demokratie westlicher Prägung siehe hier.
Dicki - am Sa, 23. Mai 2009, 21:17 - Rubrik: zickezacke
Kriegsverbrechen wird es schon bald nicht mehr geben. Und nun die schlechte Nachricht: es wird niemand mehr für Kriegsverbrechen verantwortlich zu machen sein - ohne Täter aber keine Tat.
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Heute wurde mir ein Werbeschreiben, begleitet von einer kleinen Hochglanzbroschüre, zugespielt. Name ist Schall und Rauch, nur soviel sei gesagt, daß es sich um einen Hersteller von Werbe- und Informationsfilmen handelt, der seine Dienste auch ganz kleinen Firmen anbietet, wehalb zu vermuten ist, daß besagter Hersteller wegen der Wirtschaftskrise ziemlich unter Druck steht.
Das hindert ihn glücklicherweise nicht daran, "Eine kleine Hommage an den Film" zu schreiben: "Er kann leicht einen Riesenbagger transportieren, kann zeigen, wie der Kreislauf einer Biene aussieht." Und mehr noch: "Er kann mit 'allen Zungen' sprechen und auch ohne Worte spannende Zusammenhänge verdeutlichen." Spannend, nicht wahr? Aber das ist noch nicht alles: "Er macht klar, wie Elektrizität funktioniert und warum Alkohol beim Arbeiten stört." (Man beachte das dezente "stört") Nun aber zum eigentlichen Clou: "Er ist so leicht, dass jeder ihn in die Tasche stecken und der Welt zeigen kann, was wichtig ist." Das ist wichtig, daß man ihn in die Tasche stecken (weil er so leicht ist) und der Welt zeigen kann. Und weiter: "Variabel im Format." Das klopft schon an poetischer Sphären Türe.
Dagegen nimmt sich das Schreiben ein wenig bescheidener aus. "Wir produzieren audiovisuelle Maßanzüge" heißt es dort schnöde schnörkellos. "Sie brauchen es - wir machen es." Und wer sind "wir"? "Wir sind Profis und arbeiten nur mit Profis." Daran kann kein Zweifel bestehen.
Das hindert ihn glücklicherweise nicht daran, "Eine kleine Hommage an den Film" zu schreiben: "Er kann leicht einen Riesenbagger transportieren, kann zeigen, wie der Kreislauf einer Biene aussieht." Und mehr noch: "Er kann mit 'allen Zungen' sprechen und auch ohne Worte spannende Zusammenhänge verdeutlichen." Spannend, nicht wahr? Aber das ist noch nicht alles: "Er macht klar, wie Elektrizität funktioniert und warum Alkohol beim Arbeiten stört." (Man beachte das dezente "stört") Nun aber zum eigentlichen Clou: "Er ist so leicht, dass jeder ihn in die Tasche stecken und der Welt zeigen kann, was wichtig ist." Das ist wichtig, daß man ihn in die Tasche stecken (weil er so leicht ist) und der Welt zeigen kann. Und weiter: "Variabel im Format." Das klopft schon an poetischer Sphären Türe.
Dagegen nimmt sich das Schreiben ein wenig bescheidener aus. "Wir produzieren audiovisuelle Maßanzüge" heißt es dort schnöde schnörkellos. "Sie brauchen es - wir machen es." Und wer sind "wir"? "Wir sind Profis und arbeiten nur mit Profis." Daran kann kein Zweifel bestehen.
Dicki - am Di, 12. Mai 2009, 13:50 - Rubrik: zickezacke
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Glaubt man den Spieleherstellern, dann ist "totaler Krieg" keine spezifisch nazistische Kreation. Oder weshalb sonst wurde für ein Kriegsspiel, das Schlachten um vermutlich anno 1800 zum Thema hat, der Name Empire Total War gewählt? Zeitlich näher und technisch interessanter - Vorderlader? Segelschiffe? Puh! - ist der zweite Weltkrieg. Von hervorragender Bedeutung waren Kameradschaft und Sieg, und zwar in genau dieser Reihenfolge. Wer sein Ego noch aktueller ausschießen will, wendet sich dem Zeitgeschehen zu. Dort sind wenigstens noch Bodentruppen im Einsatz, die man im wirklichen Krieg anscheinend - wegen Verletzungsgefahr - eingespart hat. Wie es heißt es auf der deutschen Startseite von "Terrorist Takedown 2" so richtig: Der Kampf gegen den Terror tobt. Die Gewalt greift weiter um sich. Aber für ein happy end ist gesorgt.
Dicki - am Mi, 06. Mai 2009, 13:26 - Rubrik: zickezacke
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen