zickezacke
An den nächsten Abenden fallen wieder Entscheidungen wie Fallbeile: wer folgt Frankreich, Griechenland, Südafrika etc auf dem Weg nach Hause? Werden unsere Jungs ihren Urlaub vorzeitig und ohne Weltpokal abbrechen? - Die Linken müssen unbedingt die unterdrückten Afrikaner unterstützen, von dieser Seite hat unser Team nichts zu erwarten, und den weiblichen Fans wird nachgesagt, sie seien negro-affin. Vor Ort gegen eine Wand von Wuwutzela anspielen zu müssen und nur von Vaddis am heimischen TV, die immer alles besser wissen, unterstützt zu werden, ist hartes Brot, aber ganz hartes. Da muß der Trainer (oder besser noch: der DFB) mal ein ernstes Wort mit den Linken und den Frauen reden. Vielleicht aber geht's auch so noch mal gut, toi toi toi, Toitschland.
Wie ist es um unsere Mitstaaten auf dieser Welt bestellt? Ich sag nur: Nordkorea. Wenn das mit dem Toreschießen gegen Elfenbeinküste nicht klappt, wird der Trainer Nordkoreas die Atombombe einwechseln und einen gutenHalbwertzeit Halbzeitwert Halbzeitstand von 92:0 erzielen. Das Spiel wird nach der Halbzeit gar nicht mehr angepfiffen, die Wuwutzelas schweigen stille und selbst dem Fernsehkommentator wird es die Sprache verschlagen haben. Dabei ist der Einfall so naheliegend, daß man sich über Frankreich wundern muß: statt dieser Gurkentruppe hätten sie besser die force de frappe in den Wettkampf geschickt.
Da wir nun schon beim Militär sind, blicken wir doch mal auf Hotte KöhlersVersprechen Versprecher zurück, die Bundeswehr müsse, da müsse man sehen, wenn die Wirtschaft, die Interessen der, also, das schmälert unser aller Chancen und Wohlstand, und deshalb, Damen und Herren meine ich, daß dann auch die Bundeswehr, Damen und Herren. - Ist ja lange schon in Verträgen festgeschrieben, daß die Bundeswehr wirtschaftliche Interessen verteidigen dürfen sollen muß. Deshalb mehren sich aktuell die Ansprüche, aus der Pflichtarmee, die uns jahrzehntelang als demokratische Armee ins Hirn getrommelt wurde, eine Freiwilligenarmee zu machen, auch Berufsarmee genannt. Und sieh an, welcher Zufall, SpOn erzählt uns, was seit Jahrzehnten jeder weiß, daß nämlich nach der Grundausbildung bei der Bundeswehr die große Sinnlosigkeit aus Suff, Prügeleien und Dienstvorschrift herrscht. Das ist dermaßen 08/15, daß SpOn Absicht unterstellt werden darf.
Freilich, nur eine Berufsarmee wird bei der WM 2014 noch eine Chance haben, den Weltpokal zu gewinnen, möglicherweise kommt man ohne Raketenabwehr nicht einmal ins Viertelfinale. So gesehen tut SpOn seine patriotische Pflicht und will nur das beste für Toitschland. Und das wollen wir doch alle!
Wie ist es um unsere Mitstaaten auf dieser Welt bestellt? Ich sag nur: Nordkorea. Wenn das mit dem Toreschießen gegen Elfenbeinküste nicht klappt, wird der Trainer Nordkoreas die Atombombe einwechseln und einen guten
Da wir nun schon beim Militär sind, blicken wir doch mal auf Hotte Köhlers
Freilich, nur eine Berufsarmee wird bei der WM 2014 noch eine Chance haben, den Weltpokal zu gewinnen, möglicherweise kommt man ohne Raketenabwehr nicht einmal ins Viertelfinale. So gesehen tut SpOn seine patriotische Pflicht und will nur das beste für Toitschland. Und das wollen wir doch alle!
Dicki - am Mi, 23. Juni 2010, 15:14 - Rubrik: zickezacke
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Beinahe hätte ich eine Wuwuzzela gewonnen, beim Edeka, im Gewinnspiel. Wahrscheinlich heißt es korrekt Vuvuzela, aber wie alles Korrekte klingt das langweilig. Hätte ich gewonnen, könnte auch ich jetzt herumposaunen. Fußgänger schlappt auf den Radweg? Tröööt! Radfahrer eiert freihändig herum? Tröööt! Autofahrer setzt in Einbahnstraße zurück? Trööööt! Und das wäre erst der Anfang: Politiker pöbelt Volk an? Tröööt! Geschäftsfresse faselt von sozialistischen Zuständen? Tröööt! Oldieband quält sich durch Hitverschnitt? Tröööt! Fußball? - Äh, Fußball? Das ist ne ganz andere Kiste.
Welche Dramen sich da in deutschen Wohnstuben vorm Plasmabildschirm abspielen. Er will, sie nicht oder nur manchmal, Fußball gucken. Das erstreckt sich bis in homosexuelle Kreise hinein (Experten sprechen von schwul-lesbischen, korrekte Experten von lesbisch-schwulen Kreisen) und stellt uns alle auf eine arge Belastungsprobe; ich will da gar nicht von Polarisierung reden, aber eine Entzweiung droht allemal, das kann die stärkste Wuwuzzela nicht übertönen.
Eigentlich die ideale Zeit für die Bewältigung einer ausgemachten Finanzkrise, woraus wir nebenbei ersehen, daß die Elite überhaupt kein timing hat. Sicher wird hier und da was durchgedrückt und das Geschacher um Gauck und Wulff geht in die Endrunde, aber insgesamt fehlt doch das Vertrauen in die deutsche Auswahl, deren Zusammensetzung irgendwie den Sarrazinismus derer von Thilo zu bestätigen scheint.
Wie dem auch sei, die Wuwuzzela, ihr Lärm und das Drumherum, angefangen von der Bild-Meldung, Löw lerne Zeichnsprache, bis zur Ausrufung Mesut Özils als Messi, haben mich ganz aus dem Konzept gebracht, denn ich hatte Sarah Schulman loben wollen, deren frühe Romane 'Sophie Horowitz' und 'After Delores' ich in gewohnt eigenwilliger Übersetzung nach Jahren wieder gelesen habe. Doch nicht nur das Wuwuzzeln kam mir in die Quere, sondern auch - oder so:
Seit Jahren ist es ein running gag unter Freunden, daß der wahre Dicki einen Lesbenkrimi schreiben, und, falls er das je tun sollte, sich aller Klischees, derer der Originale wie jener der Übersetzungen, bedienen wird. Frauen werden Toast buttern, hohe Hacken werden auf Marmorfußböden stampfen und Leute werden egal ausehen. Und erst die Sexszenen: da gehen sich Frauen an die Wäsche, daß die Fetzen fliegen!
Nun, überspringen wir klischeebedingt die ansonsten interessante 'Sophie Horowitz' und beginnen gleich 'After Delores'. Die Ich-Erzählerin, von Delores gedemütigt, verlassen und obendrein ignoriert, durchlebt (und wir mit ihr) eine ohnmächtige Wut, die sie in Alkoholexzesse und Zerstörungsphantasien treibt. Das ist der rote Faden, an dem entlang New York, seine Einwohner und spezifischen Stimmungen beschrieben werden, aus der Sicht eines einfachen, aber in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlichen Menschen, also verdammt interessant. Am Ende haben wir einige Illusionen überwunden, sind geläutert und konstatieren mit der Ich-Erzählerin: Es gab nur eines, was mir fehlte. Mir fehlte Delores.
Ein Wort sticht aus der Übersetzung heraus, weil es ohne Zusammenhang und ohne Rechtfertigung erscheint: sie steigt in ein Taxi, und das wird von einem Israeli gefahren. - Bitte? Hat der einen Wimpel im Fond hängen, ein Enblem auf der Windschutzscheibe, eine Tätowierung auf der Stirn? Nichts dergleichen. Vermutlich ist er im Original einfach ein 'jew'. Heilige Einfalt, unheilige correctness: Tröööt!
Welche Dramen sich da in deutschen Wohnstuben vorm Plasmabildschirm abspielen. Er will, sie nicht oder nur manchmal, Fußball gucken. Das erstreckt sich bis in homosexuelle Kreise hinein (Experten sprechen von schwul-lesbischen, korrekte Experten von lesbisch-schwulen Kreisen) und stellt uns alle auf eine arge Belastungsprobe; ich will da gar nicht von Polarisierung reden, aber eine Entzweiung droht allemal, das kann die stärkste Wuwuzzela nicht übertönen.
Eigentlich die ideale Zeit für die Bewältigung einer ausgemachten Finanzkrise, woraus wir nebenbei ersehen, daß die Elite überhaupt kein timing hat. Sicher wird hier und da was durchgedrückt und das Geschacher um Gauck und Wulff geht in die Endrunde, aber insgesamt fehlt doch das Vertrauen in die deutsche Auswahl, deren Zusammensetzung irgendwie den Sarrazinismus derer von Thilo zu bestätigen scheint.
Wie dem auch sei, die Wuwuzzela, ihr Lärm und das Drumherum, angefangen von der Bild-Meldung, Löw lerne Zeichnsprache, bis zur Ausrufung Mesut Özils als Messi, haben mich ganz aus dem Konzept gebracht, denn ich hatte Sarah Schulman loben wollen, deren frühe Romane 'Sophie Horowitz' und 'After Delores' ich in gewohnt eigenwilliger Übersetzung nach Jahren wieder gelesen habe. Doch nicht nur das Wuwuzzeln kam mir in die Quere, sondern auch - oder so:
Seit Jahren ist es ein running gag unter Freunden, daß der wahre Dicki einen Lesbenkrimi schreiben, und, falls er das je tun sollte, sich aller Klischees, derer der Originale wie jener der Übersetzungen, bedienen wird. Frauen werden Toast buttern, hohe Hacken werden auf Marmorfußböden stampfen und Leute werden egal ausehen. Und erst die Sexszenen: da gehen sich Frauen an die Wäsche, daß die Fetzen fliegen!
Nun, überspringen wir klischeebedingt die ansonsten interessante 'Sophie Horowitz' und beginnen gleich 'After Delores'. Die Ich-Erzählerin, von Delores gedemütigt, verlassen und obendrein ignoriert, durchlebt (und wir mit ihr) eine ohnmächtige Wut, die sie in Alkoholexzesse und Zerstörungsphantasien treibt. Das ist der rote Faden, an dem entlang New York, seine Einwohner und spezifischen Stimmungen beschrieben werden, aus der Sicht eines einfachen, aber in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlichen Menschen, also verdammt interessant. Am Ende haben wir einige Illusionen überwunden, sind geläutert und konstatieren mit der Ich-Erzählerin: Es gab nur eines, was mir fehlte. Mir fehlte Delores.
Ein Wort sticht aus der Übersetzung heraus, weil es ohne Zusammenhang und ohne Rechtfertigung erscheint: sie steigt in ein Taxi, und das wird von einem Israeli gefahren. - Bitte? Hat der einen Wimpel im Fond hängen, ein Enblem auf der Windschutzscheibe, eine Tätowierung auf der Stirn? Nichts dergleichen. Vermutlich ist er im Original einfach ein 'jew'. Heilige Einfalt, unheilige correctness: Tröööt!
Dicki - am Di, 15. Juni 2010, 21:49 - Rubrik: zickezacke
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Es gibt kreative Menschen und es gibt Leute, die immer dann erfindungsreich sind, wenn es ums Geld-wie-Heu-Machen geht. Kreative Menschen, darüber müssen wir uns im klaren sein, schaffen keine Werte, es sei denn Elvis, die Beatles oder Michael Jackson, und Maler, aber erst wenn sie begraben sind, und das dauert viel zu lange. Werte muß man schaffen, solange das Eisen heiß ist, zum Beispiel durch die neue Gebührenordnung, nach deren Inkrafttreten jeder Bürger Rundfunkgebühren zahlen muß, egal ob Radio oder TV überhaupt vorhanden sind und ohne sozialistische Ausreden wie "Armut" und "Hartz IV" - das ist der richtige Geist, daraus erwächst Inspiration zu weiterer Kreativität.
Bald wird es gewiß eine Unternehmenssteuer geben, die jeder Bürger zu berappen hat, denn erstens entlastet das die Wirtschaft (und verbessert somit die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland) und zweitens könnte jeder Bürger Unternehmer sein, wenn er/sie sich nur ein bißchen geschickt anstellte. Deshalb muß es auch eine Medikamentenabgabe geben, mit deren Hilfe die Pharmaindustrie nicht nur größere Planungsicherheit hätte, sondern auch Mehrkosten in der Produktion umginge, oder, vereinfacht ausgedrückt, wenn für Medikamente bezahlt wird, die nicht hergestellt werden müssen, ist die Gewinnspanne optimal, zudem entfiele auch die kostenintensive Lobbyarbeit. Unbedingt brauchen wir auch einen Neuwagenkauf in festgelegten Intervallen (fünf Jahre? drei Jahre?), damit die Automobilbranche überflüssige Kapazitäten abbauen kann und dennoch mehr einnimmt.
Wohin aber mit dem vielen zusätzlichen Geld? Nun, beispielsweise könnte Griechenland aufgekauft (ein Schnäppchen!) und die Bürger mit einem jährlichn Griechenlandpausch belastet werden, egal ob sie nach Griechenland oder sonstwohin oder überhaupt in Urlaub fahren. A propos fahren: ökologisch sinnvoller als mit Kfz oder Flugzeug reist man mit der Bahn, folglich brauchen wir alle eine Bahncard ICE-TEE, egal ob wir sie brauchen oder nicht.
Irgendwann stellt sich dann die Frage, woher die Bürger das Geld für die vielen Verpflichtungen nehmen sollen; die Unternehmnen kann man wohl schlecht über Löhne und Gehälter geschweige denn Steuern damit belasten, im Gegenteil, Entlastung ist das Gebot der Stunde. Die Antwort kann nur kreativ sein: wer sich total verschuldet - ich bitte Sie, alle drei Jahre ein Neuwagen, jedes Jahr Griechenland, bergeweise Medikamente und tagein, tagaus Bahnfahrten - muß eben 24/7 arbeiten bis er/sie tot umfällt, auf diese Weise ist wenigstens noch von Nutzen, wer sonst auch ein Schmarotzer, Tagedieb und Hallodri war. So werden durch Kreativität optimal und effektiv Wert geschaffen.
Bald wird es gewiß eine Unternehmenssteuer geben, die jeder Bürger zu berappen hat, denn erstens entlastet das die Wirtschaft (und verbessert somit die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland) und zweitens könnte jeder Bürger Unternehmer sein, wenn er/sie sich nur ein bißchen geschickt anstellte. Deshalb muß es auch eine Medikamentenabgabe geben, mit deren Hilfe die Pharmaindustrie nicht nur größere Planungsicherheit hätte, sondern auch Mehrkosten in der Produktion umginge, oder, vereinfacht ausgedrückt, wenn für Medikamente bezahlt wird, die nicht hergestellt werden müssen, ist die Gewinnspanne optimal, zudem entfiele auch die kostenintensive Lobbyarbeit. Unbedingt brauchen wir auch einen Neuwagenkauf in festgelegten Intervallen (fünf Jahre? drei Jahre?), damit die Automobilbranche überflüssige Kapazitäten abbauen kann und dennoch mehr einnimmt.
Wohin aber mit dem vielen zusätzlichen Geld? Nun, beispielsweise könnte Griechenland aufgekauft (ein Schnäppchen!) und die Bürger mit einem jährlichn Griechenlandpausch belastet werden, egal ob sie nach Griechenland oder sonstwohin oder überhaupt in Urlaub fahren. A propos fahren: ökologisch sinnvoller als mit Kfz oder Flugzeug reist man mit der Bahn, folglich brauchen wir alle eine Bahncard ICE-TEE, egal ob wir sie brauchen oder nicht.
Irgendwann stellt sich dann die Frage, woher die Bürger das Geld für die vielen Verpflichtungen nehmen sollen; die Unternehmnen kann man wohl schlecht über Löhne und Gehälter geschweige denn Steuern damit belasten, im Gegenteil, Entlastung ist das Gebot der Stunde. Die Antwort kann nur kreativ sein: wer sich total verschuldet - ich bitte Sie, alle drei Jahre ein Neuwagen, jedes Jahr Griechenland, bergeweise Medikamente und tagein, tagaus Bahnfahrten - muß eben 24/7 arbeiten bis er/sie tot umfällt, auf diese Weise ist wenigstens noch von Nutzen, wer sonst auch ein Schmarotzer, Tagedieb und Hallodri war. So werden durch Kreativität optimal und effektiv Wert geschaffen.
Dicki - am Fr, 11. Juni 2010, 23:19 - Rubrik: zickezacke
Die Tage des Denglish-Booms neigen sich dem Ende entgegen, man legt wieder mehr Wert auf Deutsch. Deshalb schreibt man statt Anchor-Mieter nun Ankermieter, es leuchtet ein, daß 4 mehr dann 3 ist, und die alte Höflichkeit hält mit einem munteren "Bitte finden Sie statt" wieder Einzug in diesem blutigen Land, oder wie sagt man in deutsch?
Dicki - am Do, 03. Juni 2010, 11:06 - Rubrik: zickezacke
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Das war eine Wohltat: einfach mal vier Tage lang die Nachrichten Nachrichten sein lassen. Keine Frontberichterstattung vom d e m Geschäftsmodell der Neuzeit, dem war on terrorism, der auf Jahrzehnte angelegt ist und nicht gewonnen werden muß: er muß nur andauern. Jungdi, das bringt Geld in Konzernkassen und auf Privatkonten. Auch keine Vollzugsmeldungen von der befohlenen Vergwaltigung der Griechen (frag die mal, wer die Terroristen sind!). Keine Reformankündigungen, Sparzwänge und Verzichtsaufforderungen, keine Lügen, keine Manipulation, keine Dummdreistigkeiten.
Es war alles so friedlich, daß ich Balzac's "Tolldreiste Geschichten" lesen konnte, in denen es derbe zugeht, aber immer mit einem Augenzwinkern. Etwa wenn die an einen Übelmann verheiratete Jungfrau ausruft: "Und wenn ich voller Löchlein wäre wie ein Sieb, es wäre doch keines für euch dabei, so häßlich finde ich euch." Oder ein anderes Eheweib, vom Mann mit ihrem Liebhaber überrascht, sich vor dem Gatten, der den Liebhaber per Degen aus der Welt beförden will, niederwirft und fleht:" Um Himmels Willen, du vergehst dich am Vater deiner Kinder!" Und vieles andere mehr; Schnurren, Possen, Zoten.
Überrascht hat mich der zeitliche Bezug: geschrieben und veröffentlicht wurden die "Contes drolatiques" zwischen 1832 und 1837, in jener nach-napoleonischen Zeit, in der pro forma ein Monarch auf dem Thron saß, die Bourgeoisie aber die Macht hatte; eine Zeit, die mit der Losung "Bereichere Dich" beschrieben wird - das kommt einem bekannt vor. Eine Zeit ohne rechte Freuden, aber the only fun in town war nicht populäre Musik und statt wie Peter Hein "es liegt ein Grauschleier über der Stadt, den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat" zu singen, hat Balzac mit Büchern um sich geworfen (seine hohen Schulden zwangen ihn zu harter Arbeit), aus denen immer herauszulesen ist, daß Menschen Mucken und Macken haben, unzuverlässig sind, voll schlechter Angewohnheiten, von albernem Gebaren - aber sie sind Menschen, die leben, und nicht bloß Rädchen im Getriebe.
Hat jemand "Heile Welt" gesagt? Stimmt genau. Die Tristesse der westlichen Wertegemeinschaft ist überhaupt nicht anders auszuhalten, und wenn einem nichts Aktuelles unterkommt, welchselbes das Gemüt aufzuhellen geeignet ist, greift man beispielweise zu Balzac.
Es war alles so friedlich, daß ich Balzac's "Tolldreiste Geschichten" lesen konnte, in denen es derbe zugeht, aber immer mit einem Augenzwinkern. Etwa wenn die an einen Übelmann verheiratete Jungfrau ausruft: "Und wenn ich voller Löchlein wäre wie ein Sieb, es wäre doch keines für euch dabei, so häßlich finde ich euch." Oder ein anderes Eheweib, vom Mann mit ihrem Liebhaber überrascht, sich vor dem Gatten, der den Liebhaber per Degen aus der Welt beförden will, niederwirft und fleht:" Um Himmels Willen, du vergehst dich am Vater deiner Kinder!" Und vieles andere mehr; Schnurren, Possen, Zoten.
Überrascht hat mich der zeitliche Bezug: geschrieben und veröffentlicht wurden die "Contes drolatiques" zwischen 1832 und 1837, in jener nach-napoleonischen Zeit, in der pro forma ein Monarch auf dem Thron saß, die Bourgeoisie aber die Macht hatte; eine Zeit, die mit der Losung "Bereichere Dich" beschrieben wird - das kommt einem bekannt vor. Eine Zeit ohne rechte Freuden, aber the only fun in town war nicht populäre Musik und statt wie Peter Hein "es liegt ein Grauschleier über der Stadt, den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat" zu singen, hat Balzac mit Büchern um sich geworfen (seine hohen Schulden zwangen ihn zu harter Arbeit), aus denen immer herauszulesen ist, daß Menschen Mucken und Macken haben, unzuverlässig sind, voll schlechter Angewohnheiten, von albernem Gebaren - aber sie sind Menschen, die leben, und nicht bloß Rädchen im Getriebe.
Hat jemand "Heile Welt" gesagt? Stimmt genau. Die Tristesse der westlichen Wertegemeinschaft ist überhaupt nicht anders auszuhalten, und wenn einem nichts Aktuelles unterkommt, welchselbes das Gemüt aufzuhellen geeignet ist, greift man beispielweise zu Balzac.
Dicki - am Mo, 17. Mai 2010, 15:10 - Rubrik: zickezacke
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mögen meine Leser denken, denn gestern habe ich beim Lesen einer Überschrift mehrmals die Gedankenrichtung geändert, ändern müssen: Da ist ein Aufladegerät und es kommt selbst, sogar selbst mit, und womit kommt es? Mit nicht. (Nicht zu verwechseln mit mit Nichts oder mit mit Nichten, eine Schreibweise, an die man sich gewöhnen oder auf bestimmte Ausdrucksmöglichkeiten verzichten muß, das ist das Credo der gültigen Schreibung, die sich offenbar nicht mehr auf das Lesen bezieht; tja, nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander.)
Weiter im Text. Es kommt also selbst mit nicht. Da komme selbst ich nicht mit. Das kann nicht richtig sein, deshalb lese ich nochmal von vorne. Das Aufladegerät von [Britzelbupp] kommt selbst mit nicht - häh? - aufladbaren Batterien. Ahaaaaa! Nichtaufladbare Batterien! Wieso schreibt der das nicht gleich? In der zweiten Zeile entdecke wiederaufladbare - na also. Aber wo sind wir: Das Gerät kommt selbst, und es kommt mit nichtaufladbaren Batterien. Das klingt wie ein Grund zum Ärgern, und das tue ich sofort prophylaktisch, erst recht, als ich das Ende der Überschrift lese: zu Recht.
Jetzt im ganzen Satz: Das Aufladegerät von [Britzelbupp] kommt selbst mit nicht aufladbaren Batterien zu Recht. Angie, weißt du, wo sich deine Bildungsrepublik befindet am Arsch, und wohin du dich zu Recht begeben solltest? in ein Mauseloch
Weiter im Text. Es kommt also selbst mit nicht. Da komme selbst ich nicht mit. Das kann nicht richtig sein, deshalb lese ich nochmal von vorne. Das Aufladegerät von [Britzelbupp] kommt selbst mit nicht - häh? - aufladbaren Batterien. Ahaaaaa! Nichtaufladbare Batterien! Wieso schreibt der das nicht gleich? In der zweiten Zeile entdecke wiederaufladbare - na also. Aber wo sind wir: Das Gerät kommt selbst, und es kommt mit nichtaufladbaren Batterien. Das klingt wie ein Grund zum Ärgern, und das tue ich sofort prophylaktisch, erst recht, als ich das Ende der Überschrift lese: zu Recht.
Jetzt im ganzen Satz: Das Aufladegerät von [Britzelbupp] kommt selbst mit nicht aufladbaren Batterien zu Recht. Angie, weißt du, wo sich deine Bildungsrepublik befindet am Arsch, und wohin du dich zu Recht begeben solltest? in ein Mauseloch
Dicki - am Fr, 07. Mai 2010, 14:53 - Rubrik: zickezacke
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für die elende Rechtschreibreform gewesen? Jedenfalls wird seither in Deutschland nicht mehr schöngerechnet, sondern schön gerechnet, und das lernt man schon in der Schule. Der angebliche Witz, daß, wenn von zwei Menschen in einem Raum einer ein gebratenes Huhn und der andere gar nichts hat, statistisch gesehen jeder der beiden ein halbes Hähnchen hätte, ist üble Nachrede: in der Statistik wie in der Wirtschft wird schön gerechnet, so steht es geschrieben, sela.
Dicki - am Fr, 16. April 2010, 10:45 - Rubrik: zickezacke
des Isländers für die Schäden durch Finanzspekulationen:
- wie schon einige Male in der Vergangenheit hat er seinen großen Vulkan eingeschaltet, dessen Ascheausstoß für Flugverkehrchaos sorgt. Und noch steht nicht fest, ob Kanzlerin Merkel planmäßig aus den USA zurückkehren wird, um den Kampf gegen die Flugasche zu organisieren. Derweil stöhnt die Wirtschaft, die Börsen ächzen, die Flughäfen schreiben rote Zahlen, das Jobwunder bleibt aus.
- da nun der Papst aus den Schlagzeilen zu verschwinden droht, als ihn die Atheisten-Aktivisten so gründlich in den Schwitzkasten genommen zu haben glaubten, muß eine neue Strategie her: der Vatikan hat seine Nähe zu Gott genutzt, wird es heißen, um den Menschen eine Naturkatastrophe zu bescheren. Sowas ist aber nicht erlaubt und jetzt muß der heilige Vater endlich in den Knast, erst inÜ U-Haft, dann wird man weitersehen.
- die FIFA prüft derzeit, ob die Chancengleichheit bei der WM 2010 noch gegeben ist, denn eventuell werden Teams im Vorteil sein, die Aschenplätze gewohnt sind, wozu weder die Europäer noch Südamerikaner zählen, und wir wollen doch kein Entwicklungsland als Weltmeister, das ist schlecht für's Geschäft (wer das für ein Gerücht hält, soll mal Boris Becker fragen: der hat nicht ein einziges Turnier auf einem Aschenplatz gewonnnen).
Am Ende wird die Nato Island besetzen müssen und den Vulkan abschalten, so geht das ja nun nicht, daß eine Periphernation in einem Akt der Selbstjustiz die neue Weltordnung ins Wanken bringt. Dagegen wird auch die Kirche nichts einzuwenden haben, denn "mein ist die Rache, spricht der Herr" und eben nicht der Isländerr.
- wie schon einige Male in der Vergangenheit hat er seinen großen Vulkan eingeschaltet, dessen Ascheausstoß für Flugverkehrchaos sorgt. Und noch steht nicht fest, ob Kanzlerin Merkel planmäßig aus den USA zurückkehren wird, um den Kampf gegen die Flugasche zu organisieren. Derweil stöhnt die Wirtschaft, die Börsen ächzen, die Flughäfen schreiben rote Zahlen, das Jobwunder bleibt aus.
- da nun der Papst aus den Schlagzeilen zu verschwinden droht, als ihn die Atheisten-Aktivisten so gründlich in den Schwitzkasten genommen zu haben glaubten, muß eine neue Strategie her: der Vatikan hat seine Nähe zu Gott genutzt, wird es heißen, um den Menschen eine Naturkatastrophe zu bescheren. Sowas ist aber nicht erlaubt und jetzt muß der heilige Vater endlich in den Knast, erst in
- die FIFA prüft derzeit, ob die Chancengleichheit bei der WM 2010 noch gegeben ist, denn eventuell werden Teams im Vorteil sein, die Aschenplätze gewohnt sind, wozu weder die Europäer noch Südamerikaner zählen, und wir wollen doch kein Entwicklungsland als Weltmeister, das ist schlecht für's Geschäft (wer das für ein Gerücht hält, soll mal Boris Becker fragen: der hat nicht ein einziges Turnier auf einem Aschenplatz gewonnnen).
Am Ende wird die Nato Island besetzen müssen und den Vulkan abschalten, so geht das ja nun nicht, daß eine Periphernation in einem Akt der Selbstjustiz die neue Weltordnung ins Wanken bringt. Dagegen wird auch die Kirche nichts einzuwenden haben, denn "mein ist die Rache, spricht der Herr" und eben nicht der Isländerr.
Dicki - am Do, 15. April 2010, 16:54 - Rubrik: zickezacke
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Soeben geriet ich über einem sprachlichen Verwirrspiel ins Grübeln. Auslöser war der in einem Buch hingeworfene Satzanfang: "Ein noch sauberer Weg wäre [...]", womit, wie aus dem Zusammenhang unmißverständlich hervorgeht, die Steigerung eines sauberen Weges gemeint ist, mich aber in die mißliche Lage versetzte, auf der Mißverständlichkeit der Formulierung ausgeglitten zu sein.
Natürlich steigert man einen sauberen Weg zu einem Weg, der noch sauberer ist als der ohnehin schon saubere (in der Wirklichkeit reicht sauber natürlich aus, den zusätzlichen Fegeaufwand zur Erreichung eines mehr als sauberen Weges kann sich die Gesellschaft nicht leisten, da ist Eigeninitiative gefragt). Das wäre dann ein noch saubererer Weg, was zwar korrekt ist, aber uncharmant klingt, ganz wie im richtigen Leben, wo correctness jedes Charmes entbehrt. Ein "noch sauberer Weg" hingegen klingt nach einem Weg, dem eine baldige und nachhaltige Verschmutzung bevorsteht, momentan sich aber noch im Zustand der Schmutzfreiheit befindet.
Der saubere(!) Ausweg ist daher die bereits benutzte Umformulierung in "ein Weg, der noch sauberer wäre", was in manchen Fällen sogar elegant klingen könnte. Das Problem wäre also gelöst. "Wäre"! Es wäre gelöst, wenn man nicht das Bild "sauberer Weg" hinterfragt. Dem Spaziergänger, dem Wanderer, dem Boten, dem Aus- und Zuträger und überhaupt allen Passanten, ja auch den Milchmädchen erspart ein sauberer Weg, durch Schlamm waten zu müssen und sein Schuhwerk, vielleicht noch weitere Bekleidungsteile, zu verunreinigen. Die Sauberkeit erspart also dem Wegbenutzer eine Verschmutzung seiner selbst.
Doch das war von dem Autor gar nicht gemeint, der in einem Programmierhandbuch eine bessere, eine noch sauberere Lösung für eine gegebene Problemstellung darlegen wollte. Die Verschmutzung betrifft das Programm, nicht den Programmierer: es geht also um die saubere Lösung. "Lösung" ist ein in der Chemie häufig gebrauchter Begriff. Der Chemiker als solcher möchte seine Lösungen ohne Verunreinigungen haben, was jeder, der schon mal Atome von Säure- in Salzmoleküle verschoben hat, sofort verstehen kann.
Und was ist mit dem Weg? Sauber oder saubererer, der Wanderer, an eine Schlucht gelangt und auf die Reste einer eingestürzten Brücke blickend, wird feststellen: "Weg ist weg" und nach einem brückenhaltigeren Weg suchen, der nicht zwangsweise sauber, geschweige denn saubererer sein muß, Hauptsache auf ihm sind alle Brücken dort, wo sie hingehören: das wäre eine saubere Lösung, auch für programmierende Wanderer. Wandererer. - Wandersleut halt.
Natürlich steigert man einen sauberen Weg zu einem Weg, der noch sauberer ist als der ohnehin schon saubere (in der Wirklichkeit reicht sauber natürlich aus, den zusätzlichen Fegeaufwand zur Erreichung eines mehr als sauberen Weges kann sich die Gesellschaft nicht leisten, da ist Eigeninitiative gefragt). Das wäre dann ein noch saubererer Weg, was zwar korrekt ist, aber uncharmant klingt, ganz wie im richtigen Leben, wo correctness jedes Charmes entbehrt. Ein "noch sauberer Weg" hingegen klingt nach einem Weg, dem eine baldige und nachhaltige Verschmutzung bevorsteht, momentan sich aber noch im Zustand der Schmutzfreiheit befindet.
Der saubere(!) Ausweg ist daher die bereits benutzte Umformulierung in "ein Weg, der noch sauberer wäre", was in manchen Fällen sogar elegant klingen könnte. Das Problem wäre also gelöst. "Wäre"! Es wäre gelöst, wenn man nicht das Bild "sauberer Weg" hinterfragt. Dem Spaziergänger, dem Wanderer, dem Boten, dem Aus- und Zuträger und überhaupt allen Passanten, ja auch den Milchmädchen erspart ein sauberer Weg, durch Schlamm waten zu müssen und sein Schuhwerk, vielleicht noch weitere Bekleidungsteile, zu verunreinigen. Die Sauberkeit erspart also dem Wegbenutzer eine Verschmutzung seiner selbst.
Doch das war von dem Autor gar nicht gemeint, der in einem Programmierhandbuch eine bessere, eine noch sauberere Lösung für eine gegebene Problemstellung darlegen wollte. Die Verschmutzung betrifft das Programm, nicht den Programmierer: es geht also um die saubere Lösung. "Lösung" ist ein in der Chemie häufig gebrauchter Begriff. Der Chemiker als solcher möchte seine Lösungen ohne Verunreinigungen haben, was jeder, der schon mal Atome von Säure- in Salzmoleküle verschoben hat, sofort verstehen kann.
Und was ist mit dem Weg? Sauber oder saubererer, der Wanderer, an eine Schlucht gelangt und auf die Reste einer eingestürzten Brücke blickend, wird feststellen: "Weg ist weg" und nach einem brückenhaltigeren Weg suchen, der nicht zwangsweise sauber, geschweige denn saubererer sein muß, Hauptsache auf ihm sind alle Brücken dort, wo sie hingehören: das wäre eine saubere Lösung, auch für programmierende Wanderer. Wandererer. - Wandersleut halt.
Dicki - am Do, 01. April 2010, 13:53 - Rubrik: zickezacke
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Vor der letzten Wahl hat es geheißen "Mehr Netto vom Brutto". Und was ist wirklich los? Jetzt gibt es Netto statt Plus, jedenfalls bei mir um die Ecke. Nächstes Jahr ist das dann vielleicht auch schon ReWe. Alles freie Märkte, wie von "den Neoliberalen" gewünscht. Und wohin geht die Wirtschaftsexpedition der Familienwelle? Ins Schlaraffenland, vermute ich. - Aber Dicki, es gibt doch gar kein Schlaraffenland! - Das hindert doch die Gierschlünde nicht daran, es herbeizwingen zu wollen.
Dicki - am Mi, 24. März 2010, 16:27 - Rubrik: zickezacke
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