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zickezacke

ach halt, da ist ein Komma, verliert also 11,1 Prozent. Tja, der Steinmeier-Effekt. Tränen kommen mir, wenn ich auf die FDP schaue. Da gab es mal eine Zeit, in der die damaligen Kohlhelfer und Schmidt-Stürzer tiefer und tiefer sackten, aus fast allen Länderparlamenten verschwunden waren und nur dank Genschman noch im Bundestag verblieben. Beinahe, beinahe - es hätte so schön sein können, aber es sollte nicht sein. Nu schwimmen se auf der Schwesterwelle liberalster Wirtschaft - Guido, so sah ich auf den Wahlplakaten, hat keine Pockennarben mehr, sieh an, sieh an - und überflegeln, äh, überflügeln fast die SPD. Mein Kommentar zu dieser Wahl: Demokratie ist eine Angelegenheit mündiger Bürger, sonst verkommt sie zu Lug und Trug. Erfreulich ist immerhin, daß es zwei Prozent Piraten gibt. Nicht genug, um die Kreise Zensursulas und der ihren einzuschränken, aber keineswegs zu verachten. Rise the Jolly Joker, all hands on deck. Pt I & Pt II

Die vier bekannten Fraktionen der privaten Wirtschaftsinteressen wollen Millionen schaden, damit wenige mehr Milionen bekommen. Die sind völlig eindimensional ausgerichtet, wie es schon die Namen besagen: Christlicher Dimensionsverträglicher Umbau, Freie Dimensionen (Portierbar), Dimensionen beGrünen, und SozialPleonastische Dimension, denn nomen est omen, namen est amen und nemen est seliger. Die Vier sind nur noch Schatten ihrer selbst. Schatten, im Englischen shadow gerufen, ist eine legendäre Hörspielseriengestalt, drüben in Nineelevenland. "Who knows what evil lurks in the hearts of men? Ha ha ha - the shadow knows!" Ein dreidimensionaler Schatten hat ein vierdimesionales Etwas zur Ursache. Und es gibt sogar eine Fifth Dimension: Up, up and away, in my beautiful, my beautiful balloooooooooooon. Und wenn der platzt, kommt laue Luft heraus. Wie bei der eindimensionalen Vierfaltigkeit im Wahlkampf. Ist der vorüber, bekommen wir für mehr und immer mehr Geld scheußliche und immer scheußlichere Wortungetüme in die Fresse geklatscht, die dank der diensteifrigen Medienvertreter als Flut über uns hereinbrechen und alles in den Schatten stellen werden, was - geht schon los: eine Flut kann doch nichts in den Schatten stellen, egal in welcher Dimension. Dicki!

"Klug aus der Krise" las ich vorgestern und fragte mich, ob auf derselben Plakatwand vielleicht auch "Dumm in die Krise" steht. Aber das ist gar nicht die Frage, denn - entgegen beliebten Vorwürfen von Naivität bis Unfähigkeit - das Geld gelangt in jene Taschen, in die es fließen soll, ob das nun Anschubfinanzierung, Ausfallbürgschaft oder - das wäre doch auch ein hübscher Name - Bankenhilfswerk heißt. Dem privaten Gewinn sind keine Grenzen gesetzt, solange in dubio pro Klientel der Staat selbigen absichert. Eine der möglichen Konsequenzen wäre eine private Feuerwehr, die sich ihre Einsätze von den Brandopfern bezahlen ließe und, falls es an Brandherden mangeln sollte, selbst ein bißchen zündelte.Das gab es allerdings bereits im alten Rom, nur daß man heute ein besseres Marketing betreiben würde.

Belustigt hat mich die Meldung, daß in einem südlicheren Bundesland eine Privatschule insolvent ging und die Schüler am ersten Schultag nach den Sommerferien vor verschlossenen Türen standen. Ob das wohl die Eltern der Elite in spe geheilt hat? Vermutlich nicht, eher werden sie behaupten, der Sozialismus sei schuld. Nicht alle hoffentlich, aber es gibt solche Idioten.

Leider gibt es auch eine LINKE, welche die faschistische Rauchverbotspolitik mitträgt, sonst könnte ich ihr meine (nach Jahrzehnten Tabakmißbrauchs) meist rauhe Stimme geben; ärgerlich. Erfreulich hingegen, daß neulich einer Vielzahl plakatierter Politikervisagen schwarze Augenklappen aufgemalt waren. Wer mag denn bloß so etwas getan haben?

sagte schon der große Lenin, was der nicht minder große Mao Tse Tung um das drängende Wohin? erweiterte, woraus wir ersehen können, daß auch Revolutionäre gelegentlich ratlos sind. Folgerichtig entstand die Bewegung der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte, die sich an der Basis berieten, um letztlich den Rat des Zentralkommitees zu übernehmen, denn wozu ist Macht gut, wenn man sie nicht gebraucht, um seine eigenen Vorstellungen durchzusetzen? Das ist die Machtfrage.

Die Bolschewiki klopften mit aller Macht an die Tore des Zarenpalastes und fragten, ob es nicht an der Zeit sei, daß sie die Regierungsgewalt übernähmen (was nun). Die chinesischen Kommunisten schlugen einen anderen Weg ein und machten sich auf den langen Marsch (wohin). Daraus ersehen wir, daß man wie beim Fußball (der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten) nur die Grundregeln beherzigen muß, um erfolgreich Revolution zu machen: die Macht kommt aus den Gewehrläufen, Vertrauen ist gut - Kontrolle besser.

Der ebenfalls große Otto Rehagel hat eine dritte Regel eingeführt, nämlich: Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Jedoch gibt es bei Revolutionen keine Schiedsrichter und deshalb sind sie leichter zu gewinnen als ein Fußballspiel. Ich hoffe, das ist jetzt klar. Also vorwärts, dem Morgenrot entgegen! Dienstag, 6:30 Uhr, mit proletarischem Haarschnitt.

Nach der Gala feierten die Promis bis in die Nacht bei der After-Show-Party.

Sie arbeiten ohne Unterlaß: Trauerarbeit, Licharbeit, Reinkarnationsarbeit (lies: Re-inkarnation) und wer weiß, was noch alles. Ohne diese fleißigen Lieschen, ohne den selbstlosen Einsatz der Ichsucher würde sich die Welt womöglich längst nicht mehr drehen. Dank Jener dreht sich sich jedoch weiterhin, und natürlich dreht sie sich um den Nabel, der Nabel ist aber die Geburtsnarbe, und damit sind wir beim Thema Wiedergeburt. Das Wissen darum ist der heutigen Menschheit so geläufig, daß jeder mittelprächtige Guru aus dem Stegreif einen Vortrag halten könnte. Er würde sagen:

"Die Welt ist nur eine Schimäre, sie ist ohne Bedeutung, ihre einzige Bedeutung ist, daß du in ihr eine Erfahrung machen kannst, die Erfahrung eines Lebens. Dabei erwirbst du ein gewisses Maß an Weisheit, mit dem du in dein nächstes Leben eintrittst und so fort; du strebst höher und höher, doch erst, wenn du das richtige Bewußtsein hast, kannst du zur Vollkommenheit gelangen. Zum Bewußtsein gehört das Wissen um deine früheren Leben, deren Spuren aus deinem Unterbewußtsein heraufbefördert werden müssen. Komm in meine Reinkarnationsarbeit-Arbeitsgruppe und wir werden herausfinden, wer du früher warst. Vielleicht Bettina von Arnim oder Wolfgang Amadeus Mozart, vielleicht ein Rosenkreuzer oder eine Hexe, vielleicht Caesar oder Cleopatra, vielleicht Julia, viellicht Romeo - das alles kannst du gewesen sein."

Und heute bist du Maik-Uwe Mullermann oder Nadine Pottluft. Das ist Reinkarnation in Reinkultur.

In meinem Supermarkt, dessen Name mit dem Buchstaben "P" beginnt (nein, nicht Pidl), gibt es drei Sorten Putenbrust, und alle drei haben "nur 2 % Fett". Wenn ich normale Putenbrust haben will (das gilt übrigens auch beim Pomet und bei Petro und bei Ptra), dann muß ich dünngeraspelte Scheiben für "Gourmet"s kaufen oder gleich "Gourmeat", und das auch beim Pldi. Dafür aber hängt im Schaufenster des Stadtteilarchivs ein Werbeplakat für "Das tierleichenfreie Kochbuch", Pflichtlektüre für Pfeganer. Pfapfrika, pfegetarische Pfrühlingsrolle, Pfeffertofu, sonst droht das Pfegepfeuer. Pfrost Mahlzeit.

[Edit] Der Hersteller weist darauf hin, daß ales seine Ordnung habe und Äpfel mit Birnen verglichen worden seien. Das ist richtig und meine Anmerkungen im Konkreten falsch. Interessant wäre es noch zu erfahren, wie sich der Preis auf dem Weg von 1,5 Liter über 1,26 Liter zu 1,4 Liter entwickelt hat. [/Edit]

Die Freigabe der Packungsgrößen hat bei den Herstellern zu einiger Verwirung geführt. Bisher hatte es genügt, in eine Tabelle zu sehen und danach die Verpackungsaufdrucke festzulegen. Jetzt aber spielen sich, von der Öffentlichkeit noch nicht wahrgenommen, dramatische Szenen in den Konzernbüros ab. Der Projektleiter Vorderseite spricht nicht mehr mit dem Projektleiter Rückseite, seit - tja.

Nehmen wir zum Beispiel Ariel. Bisheriges Leistungsvermögen: 20 Wäschen (Vorderseite) bei 1,5 Liter Inhalt (Rückseite). Die neue Packungsgröße hat aber "+10% mehr Inhalt" (Vorderseite) für "18+2" Wäschen (Vorderseite) bei 1,4 Liter Inhalt (Rückseite).

Mit weniger Füllmenge genausoviel Waschen UND 10 Prozent mehr Inhalt haben - das hätte auch Klementine gefallen. Doch sobald beim Hersteller dieser Fehler - aus mangelnder Kommunikation entstanden, was sonst - aufgefallen sein wird, müssen sämtliche Packungen ins Werk zurückgerufen werden zwecks Umrüstung, ganz so wie wir das von diversen Automodellen kennen. Denn bei uns geht es schließlich ehrlich zu, besonders in der Wirtschaft. Deshalb haben bestimmte Herren nicht nur eine saubere Weste, sondern auch ein reines Gewissen.

Wir erinnern uns an United Airlines Flug 93:

(Zitat)
A mushroom of flame rose 200 feet and disappeared. Then there was a curtain of black smoke and finally a trail of fire as pieces of the fuselage shot hundreds of yards into the woods.

"My instinct was to run toward it, to try to help" said Nina Lensbouer, Tim's Lensbouer's wife and a former volunteer firefighter. "But I got there and there was nothing, nothing there but charcoal. Instantly, it was charcoal." (Zitat Ende)

Alles war anders, und anscheined war auch der Treibstoff anders. Anders als heute, bei diesem Absturz:

Ein Augenzeuge sagte dem englischsprachigen Fernsehsender Press TV, das Flugzeug sei "plötzlich vom Himmel gefallen und explodiert". Das staatliche Fernsehen zeigte einen riesigen Krater an der Stelle, an der die Maschine abgestürzt war. Schuhe, Kleider und Wrackteile lagen über den gesamten
Unglücksort verstreut.

Der Leiter der Rettungskräfte, Hossein Bahzadpour, sagte der Nachrichtenagentur Irna, das Flugzeug sei völlig zerstört und in unzählige Teile zerbrochen. Die Wrackteile stünden in Flammen. Reporter des Senders IRIB berichteten, Trümmerteile seien im Umkreis von mehreren hundert Metern um die Absturzstelle verstreut.

"Es kam zu einer Explosion, die einen zehn Meter tiefen Krater im Boden hinterlassen hat", sagte ein Feuerwehrsprecher. "Wir konnten nichts mehr tun." (von hier weg)

Aber vielleicht lag es auch an dem Flugzeugtyp. Der war ebenfalls anders.

Und Leserbriefe sind unterhaltsam. Allerdings muß man ein wenig Humor mitbringen. In der Welt hat es gestern Leserbriefe gehagelt (den Hinweis verdanke ich den nachdenkseiten), und gleich der erste ist ein Juwel:

Wenn ich mich beschwere oder meine Meinung äußere dann wird das als dummes Stammtischgeschwafel abgetan.
Ich werde auch gern als Rassist oder ungebildet bezeichnet, aber das ist lächerlich.
Wie soll ich mich da bitte ernst genommen fühlen?

Ich gehe brav wählen und werde dafür im Stich gelassen.


Echt.

 

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