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Regisseur John Frankenheimer frönt hier seiner Lust an schnellen Autos (siehe auch "Grand Prix" von 1966) und erzählt eine Räuberpistole. Die Gesichter der Darsteller kommen uns bekannt vor; bei Robert de Nitro sind wir uns sicher, und das da könnte Jean Renault sein? Twingo! Und worum geht's da so?

Fünf Söldner werden von einer Frau mit markantem Gesicht, großen Augen und langen blonden Haaren angeworben, um für anonyme Auftraggeber einen Koffer zu rauben. Zu mordrauben, um präzise zu sein. Dazu werden Waffen gekauft, aber der Deal entpuppt sich als Falle, was uns eine Menge Geballer beschert. Die Söldner gewinnen und bereiten den Überfall auf einen Wagenkonvoi vor. Der Koffer ist irgendwie wahnsinnig wichtig und wahnsinnig wertvoll, aber zum Glück erfahren wir erst spät im Film, daß es ein Modell zum Aufbewahren von Schlittschuhstiefeln ist, sonst wär ja gleich niemand in den Film gegangen; erfolgreich war der sowieso nicht.

Also: großer Waffeneinsatz, um das Schutzpersonal zu massakrieren, Autojagd durch Nizza, Peng Peng Peng und schließlich Verrat - der Techniker der Gang verschwindet mit der Beute, wird aber im "Kolosseum" von Arles aufgespürt, "die Russen" mischen sich ein, jede Menge Geballer, der Auftraggeber schnappt sich den Techniker und die Blondine, de Nitro und Renault sind wieder bei Null, "die Russen" bei minus sechs Fuß.

Die Spur führt nach Paris, ausgedehnte Autojagd, und blutiges Finale in der Eislaufarena. Der Auftraggeber, ein irischer Terrorist, wird zur Strecke gebracht, und endlich ist Frieden in Nordirland. Was war in dem Koffer? Wird leider nicht verraten.

Aber der Film macht anschaulich, wie teuer eine Männerfreundschaft, aufs wesentliche reduziert, - d.h. gegenseitige Lebensrettung und kein Wort, wenn nicht unbedingt nötig - bezahlt wird. Damit sich de Nitro und Renault am Ende die Hand geben können, müssen dreiundzwanzig Gangster, zwei Verkäufer, fünf Dutzend Zivilisten und eine Eislaufprinzesssin sterben, wird ein Markt verwüstet, werden zweihundertsiebenundachtzig PKW und drei Lastwagen zerlegt und teilweise flambiert, sowie ein Mopedfahrer in den Gulli gedrängt. Ach ja, und Michel Lonsdale (der Abt aus "Der Name der Rose") muß sich mit einer Danebenrolle begnügen.

Was will uns der Regisseur damit sagen? Männer tun gut daran, Familien zu gründen und dem eigenen Geschlecht nur in Büro, Fabrik und beim Fußball zu begegnen. Mein Fazit: sozialkritische Unterhaltung mit hohem Bleigehalt und ohne geistige Nebenwirkungen.
 

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