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verbreiten sie dieser Tage, die Naturkräfte. Eben haben wir ihre zerstörerische Macht in Japan nachhaltig erlebt, schon verkünden Wissenschaftler, eine gänzlich unbekannte Naturkraft entdeckt zu haben; "möglicherweise" heißt es einschränkend, aber das mindert unsere Furcht nur unwesentlich. "Niemand weiß, was es ist", wird einer der Forscher zitiert, und das macht es nur noch unheimlicher. Vielleicht handelt es sich dabei um nicht mehr als eine Anomalie in den Meßdaten eines Teilchenbeschleunigers, deren Ungewöhnlichkeit Spekulationen ins Kraut schießen läßt. Und wenn doch etwas daran sein sollte? Wird das Militär bald über eine Wunderwaffe verfügen; eine, mit der ein Endsieg unausweichlich ist.

In den 70ern hatte Ullstein eine Taschenbuchreihe mit Kurzgeschichten aus US-Science-Fiction-Magazinen laufen. In einer dieser Geschichten hatte ein genialer Wissenschaftler einen Raketenantrieb entwickelt, mit dem Reisen zu entfernten Sternen in kürzester Zeit zu bewältigen wären. Ein Gefährte warnte ihn, daß der neuartige Treibstoff, einmal aus dem Sicherheitstank gelangt, in einer unaufhaltsamen Kettenreaktion die gesamte Erde verbrennen und zerstören werde. Der geniale Wissenschaftler erklärte das für unmöglich, bestieg sein Raumschiff und startete. Was auch immer der Fehler gewesen sein mag, ein Tröpfchen Treibstoff löste sich aus dem Gerät und tropfte auf die Erde, welche die Rakete soeben verließ. Und das Unmögliche geschah, weil das Unmögliche immer geschieht, wie alle Erfahrung lehrt.

Erfahrung gilt aber als Schwarzseherei, und gewiß nicht wenige der Macher und Entscheider würden sie gerne als geschäftsschädigend belangen können, während
ernstzunehmende Wissenschaftler ihr, der Empirie, längst den Stempel der Unwissenschaftlichkeit aufgedrückt haben. Das Ende der Welt - Mancher wird den Ausdruck Apokalypse bevorzugen - wird also streng wissenschaftlich erfolgen, akribisch vermessen und bis zuletzt genauestens dokumentiert - als etwas, das gar nicht sein kann.
 

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