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Gestern nacht hatte ich vom Schreibtisch eine wunderbare Sicht auf die zarte Sichel des zunehmenden Mondes und die Venus, rechts daneben, ein wenig tiefer stehend. Venus, Abendstern und Morgenstern in Personalunion, sieht man ja praktisch dauernd, aber die Herren Planeten machen sich gerne rar. Immerhin, Saturn soll noch im Südwesten stehen (berichtet Brigitte) und auch Mars sei noch sichtbar (sagte die Schrör). - Bevor ich wieder Unsinn zusammenbrabbel, habe ich mal schnell die Nationalfahne der Türkei nachgeschlagen, ob sie die Venus-Mond-Konstellation beinhalte; sie tut es nicht, der Mond ist eindeutig abnehmend, und so wird es sich bei dem zugesellten Stern um den Morgenstern handeln.

Ein ganz anderes, als guter Stern geltendes quasi-nationales Symbol bringt Topmanagern offenbar kein Glück. Nachdem Edzard Reuter in den 80ern Daimler nach Kräften durch Zukauf verschiedenster Firmen und Ausbleiben von Synergieeffekten (die damals heftig en vogue waren, sich aber niemals zeigten), arge Lasten aufgebürdet hatte, trat Jürgen Schrempp als Sanierer an, der Daimler erstmal auf das "Kerngeschäft" beschränken wollte. Dann packte auch ihn der Wahn. Beteiligungen bzw. Übernahmen bei bzw. von Chrysler, Mitsubishi und Hyundai erfolgten mit dem Ziel "Welt-AG" (vielleicht werden in zukünftigen Atlanten die Einflußgebiete großer Konzerne dargestellt: "Daimler in den Grenzen von 2002"). Chrysler krebst im Verlustbereich herum, Mitsubishi ebenfalls, und Hyundai möchte sich von den Deutschen lösen. Man sei zerstritten, heißt es. Sorge hat in Korea sicher der Schritt der Konzernzentrale ausgelöst, eine eigene Führungsmannschaft nach Japan zu schicken (die sich dort vermutlich aufführt wie die Axt im Walde, diese sittenlosen Dummbeutel).

Oder wolltest du, geneigter Leser, durch hochwertige Arbeit dazu beitragen, daß eine Horde Fremdlinge deine Firma fest im Griff hat? Nein? Das werden sich auch die Japaner gesagt haben. Da beißen die deutschen Sanitär- äh - Sanierungsfachleute auf Granit. Ende der Welt-AG ("Daimler zur Zeit seiner größten Ausdehnung").

Woher kommen diese Topmistmanager eigentlich? Dazu las ich heute Neues in den Umfrageergebnissen der Zeitschrift "Junge Karriere" (ist dies das Zentralorgan der Jugendorganisation der Deutschen Bank?), die Personalchefs von 600 großen deutschen Unternehmen befragte. Als beste Unis/Fachhochschulen gelten demnach
für Betriebs- und Volkswirtschaft: Mannheim, Köln, Bonn, Münster
für Jura: München, Heidelberg, Freiburg
usw.

"In diesem Land muß dringend saniert werden", dachte ich. Mit einem Sprung war ich beim Telefon, wählte eine 0911er Nummer und sprach: "Am I connected to Al Quaida? This is Abu Wabbel speaking. Listen, I've got some interesting information ..."
 

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