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Mir hat immer die kleine Geschichte zu der Ulysses-Übersetzung von Hans Wollschläger gefallen: daß er " (... ) and cried butterly" mit " (...) und weinte Buttermilch" wiedergegeben hat; das ist hübsch, auch wenn der Anklang des Originals an 'butterfly' dabei vollig unter die Milchkanne fällt.

Seit einigen Tagen lese ich gemächlich die kurzen Kriminalstorys Raymond Chandlers in der Übersetzung von - wem wohl - Hans Wollschläger. "Mittelältlich" übersetzt er dauernd, wenn von einer Person mittleren Alters die Rede ist. Künstlerische Freiheit? Aber nicht hier: über ein granatbesetztes - also mit Edelsteinen verziertes - Etui sagt er, es sei "mit Granaten besetzt". Vielleicht hat er nur 3000 Mark für die Übersetzung bekommen?

" >> (...) Da'ss ooch so was, was die Verleger nie lern'n : wenn se 3 Tausnd Mark für 'ne Übersetzunk blechen, kriegn se 'ne 3-Tausnd-Mark-Übersetzunk; wenn se 6 Tausnd schmeißn, eene für 6 Tausnd : dann kann ich neemlich de doppelte Zeit dran wendn ! << .
Auf das vorsichtige Bedenken seines - verständlicherweise ungenannt bleiben wollenden - Bekannten : daß die meisten < Künstler > unter sotanen Umständen dann wohl eben doch nur die für 3 herstellen, und für die übrigen 3 schlicht faulenzen würden : ob die Gefahr nicht nahe läge ? , habe er kaltblütig erwidert : die läge freilich verdammt nahe. "

(letzter Absatz zitiert aus: Arno Schmidt, "Piporakemes")
 

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