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Vergeblich hatte ich unterwegs nach einem akzeptablen Café Ausschau gehalten. Jeder Flecken mit frisch errichteten Eigenheimen hält sich mittlerweile mindestens ein Straßencafé, doch wird kein normaler Mensch sich zum Kaffee an eine Durchgangsstraße oder einen versteinerten Platz setzen wollen. Solche Lokale bleiben den Autobürgern vorbehalten.

Nach dreistündiger Ausfahrt rastete ich, bereits nahe meinem Zuhause, auf einer Bank; zwei Betonsockel, zwei Holzbohlen draufgeschraubt. Dort trank ich den Rest der Schorle und qualmte eine Zigarette.

Die Bank hatte in den letzten Tagen viele Besucher gehabt: im braungrauen Staub der Erde um die Bank lagen zahlreiche Kippen, auch Papier und eine quaderförmige Safttüte (natürlich weit und breit kein Abfallkasten). Kein allzu schöner Ort also.

Rittlings nahm ich auf der Bank Platz, zog ein Bein vor, stützte es auf das Holz und belegte so - die Provianttasche hinter mir - die gesamte Sitzfläche. Nicht aus böser Absicht, sondern weil mir so war und weil mir diese wohl kaum entspannt zu nennende Haltung entspannend erschien.

Die Nachmittagssonne verbreitete angenehmes Licht und brachte die Farben zum Leuchten, sie glitzerte auf den Kräuselwellen des Sees, ein ständig wechselndes Aufblitzen, ein tanzendes Gefunkel. Die angenehmsten Rauscherlebnisse findet man nüchtern in der Natur.
 

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