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Morgens, wenn es gegen halb neun geht, brause ich radfahrenderweise meinem Linux-Kurs entgegen. Zwar bin ich noch nicht richtig wach, so ganz ohne Tee oder Kaffee, aber die Augen sind geöffnet. Und es gibt jeden Tag etwas zu sehen.

Mittwoch empfingen mich die Strahlen der noch tiefstehenden Sonne, als ich um die letzte Häuserecke auf den Deich einbog. Blauer Himmel, mannigfaltiges Grün an den Ufern, von Frühdunst gedämpftes Licht: ein magischer Moment.

Heute morgen wieder in Eile zum Deich und hinab auf den Uferweg. Blesshühner äugen mißtrauisch, Möwen entfernen sich dümpelnd, Enten schnattern verhalten, zwei Radler kommen auf mich zu, wir quetschen uns aneinander vorbei.

Den Blick voraus gerichtet nehme ich wieder Fahrt auf. Mehr aus dem Augenwinkel bemerke ich, daß jemand im Schilf neben dem Pfad steht. Schon bin ich heran. Ein wenig kleinwüchsig, in blaugrau und weiß, mit großen Augen und - einem langen Schnabel. So steht er still und aufmerksam im Wasser.

Eine Skulptur, eine Attrappe? Die Augen drehen sich und verfolgen meine Bewegung. Im nächsten Augenblick habe ich ihn passiert. Trotz der Hast wende ich mich um und rufe: "Hallo, Reiher!", denn ich möchte nicht völlig unhöflich erscheinen. Er wohnt hier in der Gegend, deshalb rede ich ihn vertraut an.

Er wahrt Distanz.
 

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