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bzw. "Schwere Colts in zarten Händen", wie es die deutsche Version will. Wir sind uns einig, daß Musicals Scheiße sind, aber wir wissen auch, daß ein guter Schauspieler einen mittelmäßigen, sogar einen mäßigen Film sehenswert machen kann. Calamity Jane ist ein schönes Beispiel dafür.

Doris Day ist der Star (bevor sie ein großer Star wurde), und als pistolenschwingender, prahlender Wildfang in Männerkleidung macht sie die erste halbe Stunde zu einem Vergnügen. Die Story ist in Ungefähr "Was ihr wollt" im Wilden Westen. Wie hat man sich das vorzustellen? In etwa so:

Der Saloonbesitzer von Deadwood, Dakota, kündigt eine Miss Frances Frye an, die sich als Mister Francis Frye entpuppt. Der Versuch, ihn als Frau auftreten zu lassen, mißlingt entlang der gängigen Klischees. Bevor es zu Ausschreitungen des Publikums kommt, gibt Calamity Jane (also Doris Day) ihr Wort, daß bereits eine berühmte Schauspielerin zugesagt habe, im Saloon in Deadwood aufzutreten, und der Besitzer dadurch alle Enttäuschten zufriedenstellen werde. Die einzige Schauspielerin, von der Jane weiß, ist die vergötterte Poseurin für Zigarettenpackungssammelbildchen, die zur Zeit in Chicago, Illinois, gastiert. Jane reist hin und bringt - keine Komödie ohne Verwechslung - die Garderobiere der Berühmtheit, die von Auftritten träumt, mit sich zurück nach Deadwood. Wild Bill Hickok, langjähriger Freund Calamitys, und ein fescher Leutnant, Traummann Janes, verlieben sich auf den ersten Blick in den vermeintlichen Star.

Ich persönlich mag es sehr, wenn sich eine wirkliche Dame zu Vulgaritäten ermannen kann, aber hier erleben wir, wie eine rauhe, vermeintlich vulgäre Frau, sich zur Dame wandelt. Nun, wenn es denn schon sein muß, dann bitte mit Doris Day, die im Verlauf dieses Films alle Register ihrer Stimme zieht. Aber außer der Freundschaft der beiden Frauen passiert eigentlich nichts Bewegendes mehr. Jane kriegt Bill, die Ex-Garderobiere den Leutnant, das alles geschieht unter Absonderung diverser Lieder: eben ein Scheiß-Musical - wenn da nicht Doris Day wäre. Klingt das wie eine Liebeserklärung? Hoffentlich, denn es soll eine sein. Großer Kit Großes Kino.
 

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