Wir sollen ja nun alle "geprofiled" werden, wir, der harte Kern der Arbeitslosen, die Rädelsführer, die wir uns seit Jahr und Tag weigern, eine der vielen Millionen offenen Stellen anzunehmen. Dann wird der "Fallmanager" uns durchleuchten, ob wir eventuell nicht doch noch irgendwie nützlich sein können; die letzte Chance gewissermaßen ("arbeitsfähig" - "nicht arbeitsfähig"). Und ich sehe mich schon ihm oder ihr gegenübersitzen und auf die Frage "Was sind Sie von Beruf?" antworten: "Dicki." Au mann, die werden nur für mich das Wort "Volksschädling" wieder einführen!
Dicki - am Do, 27. Januar 2005, 22:10 - Rubrik: in eigener Sache
pathologe meinte am 28. Jan, 11:18:
Da hast Du aber mehr Glück gehabt...
...als ich, wenn Du eine/n Fallmanager/in bekommst. Ich habe die Erfahrung mit der AA gemacht, dass die dort Beschäftigten froh waren, nicht ihr eigenes Heizöl verbrauchen zu müssen. Ebenso sparen sie sich ausgehende Mails und Portokosten, denn ich habe innerhalb eines Jahres nicht ein einziges der oben erwähnten Millionen Stellenangebote durch die AA bekommen. Ein Interessent meldete sich auf mein Profil. Das war dann so ein Herbalife-Versicherungen-Illustriertenabodienst, der geistig unbedarfte Personen suchte, die sich mit nicht haltbaren Versprechungen und unglaubllichen Verdienstmöglichkeiten ködern ließen.Aber nicht mit mir.
Du kannst Dich gerne auf meinem Blog einlesen! Ich habe mich da mehrfach über ausgelassen.
Trotzdem noch viel Glück beim Suchen!
Dicki antwortete am 28. Jan, 13:28:
Danke! Leider bin ich - ähnlich deinem worst case - bereits ein wenig in die Jahre gekommen (in die besten! selbstverständlich) und werde auch nicht mit Offerten (und Erpressungsversuchen) überhäuft. Wie es ein Agenturchef aus Hannover am Telefon sagte: "wir hatten an jemand Jüngeres gedacht. Sie haben doch sicher einige Ansprüche. Mehr als 1500 bis 2000 Euro wollten wir nicht zahlen." Für 2000 hätte ich es gemacht, also in meiner Bewerbung die ganzen Schmankerl an Bezuschussungen vom Arbeitsamt aufgereiht. Nix gehört. Die haben ihren weniger Anspruchsvollen gefunden. Und sicher mehr als einen.
pathologe antwortete am 29. Jan, 10:48:
und sicher mehr als einen
Ich sage nur: nach den 400-Euro-Jobs kommen nun halt die 1-Euro-Jobs.Eigentlich wollte meine Freundin umschulen, Bürokauffrau. Originalaussage Arbeitsamt: "Machen sie das nicht, die werden, wie auch Arzthelferinnen, nur noch auf 400-Euro-Basis eingestellt."
Eigentlich war der Sinn ja ein anderer, die Möglichkeit des Zuverdienstes. Aber inzwischen ist ein Hauptverdienst draus geworden. Und die 1-Euro-Jobs werden in diesem Sinne nachziehen.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Konsum nachlässt.
Gerne auch per mail unter pathologe2004 ät a o l punkt com.
Dicki antwortete am 29. Jan, 22:01:
viel Fundiertes zum Thema "Reformen" gibt es bei Albrecht Müller. In welchem Ausmaß wir alle miteinander verarscht werden, steht auch in seinem Buch "Die Reformlüge", das von den Medien so konsequent ignoriert wird, daß das Bände spricht über den Zustand unserer Demokratie. Mir graut vor dem, was noch alles kommen wird.