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Brian Epstein, immer bemüht, den Beatles neues Publikum und neue Verdienstmöglichkeiten zu öffnen, hatte einen Vertrag abgeschlossen, der laut George Harrisons Erinnerungen bis zu 5000 Konzertgänger vorsah, aber selbst wenn im Kontrakt 50000 gestanden hätte: es waren 200000 zahlende Besucher zugegen, ein sehr lukrativer Vertragsbruch also, der selbstverständlich Klagen, Prozesse und einen unumgänglichen Verlust nach sich gezogen hätte. Der Promoter - ich rekonstruiere die Geschehnisse von damals auf den Philippinen - wird beste Beziehungen zu Diktator Marcos und dessen Frau Imelda (und ehemaliger Schönheitskönigin, hoppla) unterhalten haben.

Die Beatles erzählten im Interview (mit dem britischen Fernsehen, BBC oder was immer) nach ihrer Rückkehr, die Atmosphäre habe von Beginn an nach Krawall gerochen, sei feindlich gewesen. Sie hätten ihren Liveauftritt absolviert, seien in ihr Hotel chauffiert worden, und häten sich am nächsten Morgen zunächst einmal gewundert, daß ihrem Frühstückswunsch auch auf Nachfrage nicht entsprochen worden sei. Im Fernsehen hätten sie dann eine tieftraurige Imelda Marcos (Verona Feldbusch alias Pooth mit ihren Tränen auf Bestellung ist ein schwacher Abklatsch dagegen) gesehen und weinende Schulkinder, denn die Beatles hätten es abgelehnt, einer Einladung der First Lady der Philippinen Folge zu leisten - einer Einladung, von der sie kurzfristig erfuhren und der sie nicht zu folgen bereit waren, weil sie - bekanntermaßen - ihren freien Tag als freien Tag verstanden.

Im Flughafengebäude, auf dem Weg zu ihrem Jet, seien sie bedroht und herumgeschubst worden, sie wurden gehaßt von den Leuten auf der Straße ebenso wie von der Polizei, und letzten Endes seien sie und ihre Begleiter (also Manager und Roadies) nur heil herausgekommen, weil sie alles verdiente Geld zurückgelassen hätten. Und das war von Anfang an geplant, sage ich heute, rückblickend. Eine große Inszenierung, ein Theater zu dem einzigen Zweck, dem Konzertpromoter und seinen Gönnern, der Familie Marcos, einen Extraprofit zu bescheren. Ein frühes Beispiel für Inszenierungen, die heute gang und gäbe sind. Sach ich mal so.
 

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