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Seit Jahren möchte ich über die Phönizier schreiben - und tue es nicht, weil ich einerseits zur Faulheit neige und andererseits mich scheue, noch unvollständige Gedanken niederzuschreiben. - Aber Dicki, das tust du doch oft! - Eben, und deshalb will ich es nun unternehmen.

Doch Halt. Phönizier, das war ein seefahrendes Volk von Kaufleuten, das außer Frachtbriefen und Antiquitäten kaum etwas hinterlassen hat; das eigenständig nur von etwa 1100 vor Christi Geburt bis zur Zerstörung Karthagos durch die Römer 149 v. Chr. existierte. Das soll für uns Heutige von Interesse sein?

Oh ja, denn die Phönizier waren Nachbarn Ägyptens und Israels, erlebten, als sie noch im Werden begriffen waren, Aufstieg und Fall Babylons und des assyrischen Reiches, sie waren Zeitgenossen der Perser, Griechen und Römer, kulturstiftende Vorbilder und später verhaßte Feinde. Ihre religiösen Mythen entsprachen dem Glauben der antiken Welt, sie kamen als erste mit dem Glauben an einen einzigen Gott in - blutige - Berührung, ihre Schiffe fuhren weit über die Grenzen der den Mittelmeeranrainern bekannten Welt hinaus, ihre Waren waren populär und legendär, und ihre Ingenieurskenntnisse machten sie zu begehrten Fachleuten in Sachen Schiffbau, öffentlichen Gebäuden, Konstruktion von Häfen, Dämmen und Kanälen, sowie dem Anlegen von Hochöfen. Bis die Griechen in puncto Stil und Geschmack neue Maßstäbe setzten (ca. 500 v. Chr.), waren ihre Kunsthandwerker die führenden im Mittelmeerraum. Von ihnen gelangten in Purpur und Scharlach gefärbte Stoffe in die Herrscherhäuser, durch sie wurden Gläser und Flaschen zu verbreiteten und begehrten Massenartikeln. Ihre Handelsrouten reichten bis Nordeuropa, Westafrika und in den indischen Ozean. Kurz, ihre Geschichte spiegelt wichtige Entwicklungen der menschlichen Kulturgeschichte.

Aus dem Buch "Die Phönizier" von Gerhard Herm (erstmals 1973 erschienen), in dem die Erkenntnisse der Phönizierforschung zusammengefaßt und durch das sie populär gemacht wurden, habe ich viel gelernt - über das Geschriebene hinaus - und kann es wärmstens empfehlen, nicht ohne vor dem Enthusiasmus des Autors zu warnen, der ihn zu einigen Denkfehlern verleitet hat.

Begeben wir uns also auf die Suche nach Erkenntnissen, die für uns auch heute von Bedeutung sein können. Bühne frei: die Phönizier.
 

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