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Unter diesem Titel wird im nächsten WISO-Magazin folgender Beitrag gesendet, der mir von einer nicht genannt werden wollenden Quelle zugespielt wurde. Vorab und exklusiv der vollständige Wortlaut:

Brunztopf: Herr Pinkewitz, das Jahr ist kaum zwei Monate alt, schon gelten Sie bei Insidern als heißer Anwärter auf den Unternehmer des Jahres 2005.
Pinkewitz: Mein neues Konzept hat mich so richtig nach vorne gebracht.
Brunztopf: Das kann man wohl sagen. Doch bevor wir über Ihre aktuellen Unternehmungen reden, eine Frage - dies ist nicht Ihre erste Firma, nicht wahr?
Pinkewitz: Nein nein. Angefangen habe ich schon 2003, als start-up, gleich nach dem Studium. Aber das ging nicht richtig los, wissen Sie, qualifizierte Fachkräfte waren nicht bereit, erstmal ein Praktikum bei mir zu machen, da habe ich diese typische Besitzstandswahrermentalität kennengelernt. Also ich hatte nur studentische Kräfte, die waren zwar motiviert, aber da fehlten doch oft Kenntnisse. Das hat sich letzten Endes nicht gerechnet.
Brunztopf: Sie haben dann Insolvenz angemeldet ...
Pinkewitz: Bevor nichts mehr geht, gehst du in Insolvenz. Das ist Schadensbegrenzung, und ich bin mit einigermaßen Plus rausgekommen.
Brunztopf: Dann kam Ihr neues Konzept, das man durchaus als revolutionär bezeichnen kann. Erzählen Sie mal.
Pinkewitz: Ja gut, mit Hartz IV sollten ja die Ein-Euro-Jobs kommen. Da habe ich gesagt - also mit zwei Freunden haben wir das geplant - ich gründe Niederlassungen in allen größeren Städten und beschäftige jeweils bis zu 10 Langzeitarbeitslose aus dem IT-Bereich. Damit konnte ich Dienstleistungen in den Segmenten Internet, Services, Communications anbieten. Die Gemeinden müssen bekanntlich sparen, und da waren sofort gute Aufträge in trockenen Tüchern - weil wir so günstig anbieten können.
Brunztopf: Nochmal einen Schritt zurück. Diese Integrationsjobs, wie man auch sagt, unterliegen gewissen Regeln. Die Arbeit muß gemeinnützig sein und es dürfen keine regulären Stellen dafür wegfallen.
Pinkewitz: Ich schaffe ja erst die Stellen, da können keine wegfallen. Punkt eins. Punkt zwei: natürlich ist das gemeinnützig, wenn sie die Websites der Kommunen betreuen.
Brunztopf: Schon. Aber Sie verdienen dabei auch nicht schlecht, oder?
Pinkewitz: Ohne Preis kein Fleiß, hehe. Wir bieten günstiger an als all diese superschicken Agenturen und
Brunztopf: Ja, wie erreichen Sie das eigentlich? Sicher, Sie bekommen pro Arbeitsplatz und Monat 500 Euro - wovon der Beschäftigte 1 Euro je Stunde erhält, ein ganz hübsches Zubrot, das der Gesetzgeber da ermöglicht hat -, aber dafür müssen Sie auch die Arbeitsplätze einrichten. konkret heißt das, Büromöbel, Computernetzwerk, Server anschaffen, um nur einige Posten zu nennen.
Pinkewitz: Das kann natürlich nur auf der Basis von Heimarbeitsplätzen mit Internetzugang funktionieren. Und die Kommunen verpflichten sich vertraglich, die notwendige Hard- und Software für die Server bereitzustellen, dabei sparen die immer noch gewaltige Summen, langfristig gesehen im sechsstelligen Bereich.
Brunztopf: Nun findet Ihr Konzept auch in der Wirtschaft großen Anklang. Manch angesehener Agentur brechen regelrecht die Aufträge weg und es gibt bereits erste Entlassungen. Was sagen Sie dazu?
Pinkewitz: Die Arrivierten müssen sich umstellen, die Zeiten der Bequemlichkeit sind vorbei. Aber die Entlassenen müssen sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen, wir stellen jede fähige Kraft ein, sobald sie im ALG II -Bereich ist. Es ist wirklich erstaunlich, in welchem Maße die Firma expandiert. Das haben wir uns bei den strategischen Planungen nicht träumen lassen. Unsere Erwartungen werden schon jetzt um eine Mehrfaches übertroffen. Offenbar ist die Zeit reif für uns.
Brunztopf: Vielleicht ein wenig naiv gefragt - aber unsere Zuschauer wird das interessieren - ist denn die Gemeinnützigkeit noch gegeben, wenn Sie mehr und mehr Kunden aus der Wirtschaft bekommen?
Pinkewitz: Selbstverständlich, weil wir hören ja nicht plötzlich auf, für die Kommunen tätig zu sein. Übrigens, unsere neuesten Planungen gehen davon aus, daß wir bis zum Jahresende rund 1000 Fachkräfte beschäftigen werden. Wenn das nicht gut ist für die Allgemeinheit, dann stimmt etwas nicht mit unseren Wertmaßstäben.
Brunztopf: Ich danke für dies Gespräch.
pathologe meinte am 25. Feb, 09:37:
Da fehlt aber Text!
Und zwar der Hinweis von Herrn Pinkewitz, dass der Ein-Euro-Jobber für seinen erforderlichen DSL-Anschluss selbst verantwortlich ist, auch im pekuniären Sinne. Denn schließlich zieht er ja auch seinen persönlichen Nutzen daraus!
Auch werden die Ein-Euro-Jobber mit Zeitverträgen eingestellt, die selten die 12 monatige Probezeit überschreiten. Da kann man sie dann zwecks interner Restrukturierungsmaßnahmen schnell entlassen und ein, zwei Monate später wieder einstellen. Natürlich zu geänderten Bedingungen... 
Dicki antwortete am 25. Feb, 12:29:
Danke für die ergänzenden Anmerkungen. Natürlich plaudern die Jungs nicht alles aus: daß der Heimarbeitsplatz vollständig vom Angestellten selbst zu bezahlen ist, finden die auch selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich wie die "Sozialhilfe" von 500 Euro monatlich je Arbeitsplatz. Und Steuern dürfen auf keinen Fall erhoben werden, das wäre natürlich kontraproduktiv. 
quirinus antwortete am 25. Feb, 19:05:
Mach doch
endlich Karriere, Dicki. Du hast das erforderliche Know-hau. 
Dicki antwortete am 25. Feb, 20:15:
*ich wär so gerne Millionär* 
semmel meinte am 25. Feb, 21:06:
hihi, du weißt aber wohl, was brunztopf im schwäbischen heißt, oder? 
Dicki antwortete am 26. Feb, 18:13:
klar semmel. Namen sind mir auch immer ein Extravergnügen. 
creature antwortete am 26. Feb, 21:42:
brunztöpfe gibts viele da draussen, man sieht ihnen den nicht an denn der anzug sitzt perfekt, die krawatte passt einfach, ihr lächeln ist unverbindlich und den NLP kurs haben sie mit erfolg abgeschlossen! 
Dicki antwortete am 26. Feb, 21:52:
aber die Gesichter sind so leer, daß man sie mit xxxxxxxxx irgendetwas füllen möchte. 
 

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