Gestern wurde ein kleiner Brunnen in der Innenstadt abgerissen. Der Unterhalt habe 7000 Euro jährlich gekostet, das könne man sich nicht mehr leisten, verlautete offiziell. Die Bürgerschaftsabgeordneten sind einhellig empört. Nicht wegen des Brunnens, sondern weil der Parlamentspräsident - ohne sie vorher zu fragen - vorgeschlagen hatte, bis 2007 keine Diätenerhöhungen zu beschließen. Weniger einhellig sind sie in der Frage, was mit dem restlichen 4 Millionen aus der Bewerbung um die "Kulturhaupstadt Europas" geschehen soll. Die eigens für die Bewerbung gegründete Gesellschaft soll ein jährlich wiederkehrendes Veranstaltungspotpourri unter dem Titel "Biennale" planen und durchführen (was natürlich weitere Gelder erfordert und dem Vorstand die Posten sichert). Auch ist man uneins über einen teuren Anbau an das bestehende Wissenschaftsschau-Gebäude "Universum" (der Anbau soll "Visionarum" heißen).
Die Verabredungen sind wohl getroffen, nun müssen die Befürworter von "Biennale" und "Visionarum" irgendwie entsprechende Beschlüsse erreichen. Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: einfach noch 1000 Brunnen abreißen, dann ist genügend Geld eingespart, und alle Zweifler werden "Hurra!" rufen. - Das zweitgrößte Theater der Stadt, daß zuletzt privat von zwei Enthusiasten betrieben wurde, hat jetzt Insolvenz angemeldet. Sie hätten 150.000 Euro jährliche Zuschüsse benötigt. Der Antrag wurde abgelehnt.
Das alles steht heute auf den ersten beiden Seiten des Lokalteils meiner Zeitung. Schade, daß sich kein Redakteur zu einem geharnischten Kommentar aufrafft (aufraffen darf?). Um die These zu belegen, daß es kein Geld gibt, außer für die Wirtschaft, für die auch gerne die öffentliche Verschuldung ins Unermeßliche getrieben wird, bräuchte er nicht lange recherchieren. Es ist mehr als offensichtlich.
Die Verabredungen sind wohl getroffen, nun müssen die Befürworter von "Biennale" und "Visionarum" irgendwie entsprechende Beschlüsse erreichen. Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: einfach noch 1000 Brunnen abreißen, dann ist genügend Geld eingespart, und alle Zweifler werden "Hurra!" rufen. - Das zweitgrößte Theater der Stadt, daß zuletzt privat von zwei Enthusiasten betrieben wurde, hat jetzt Insolvenz angemeldet. Sie hätten 150.000 Euro jährliche Zuschüsse benötigt. Der Antrag wurde abgelehnt.
Das alles steht heute auf den ersten beiden Seiten des Lokalteils meiner Zeitung. Schade, daß sich kein Redakteur zu einem geharnischten Kommentar aufrafft (aufraffen darf?). Um die These zu belegen, daß es kein Geld gibt, außer für die Wirtschaft, für die auch gerne die öffentliche Verschuldung ins Unermeßliche getrieben wird, bräuchte er nicht lange recherchieren. Es ist mehr als offensichtlich.
Dicki - am Mi, 20. April 2005, 21:43 - Rubrik: aus aller Welt