fiel mir gestern als komische Überschrift ein, während ich die für einen Freund aufgenommen 45 Minuten von und mit Joey, Dee Dee, Johnny und Tommy Ramone durchhörte. Live - jedenfalls nach der Doppel-LP von 1978 zu urteilen - waren sie kotzlangweilig; alle Songs klangen gleich. Ganz anders auf den ersten Studio-LPs: mithilfe kleiner Produktionstricks kommt der volle Charme ihres dröhnenden Teenage-Pop rüber. Das mal eben dazu.
Im September 1978 (ungefähr) war ich mit einem Genossen und zwei Sympathisanten in der WG Gustavstraße verabredet, um ein Flugblatt zu entwerfen. Zu meiner Überraschung wohnte dort erstens auch ein Jugendvertreter meines Betriebes, zwei Lehrjahre über mir befindlich, zweitens hingen dort Plakate von DEVO und Ramones an den Wänden, in der Küche lag ein Exemplar des SCHUNT!, des ersten Bremer Fanzines in Sachen Punk. Otto, der Jugendvertreter, war mir als Punk bekannt, aber er war außerdem einer der Mitbegründer des SCHUNT! Das Exemplar durfte ich mitnehmen und gleich wurden Ramones gedudelt. Och, äh, hm, Donnerwetter. Fortan interessierte mich Punk. Und schon bald hoffte ich, darin meine Sixties - bzw. die Sixties meiner Generation - zu erleben.
Mein Lehrlingsgehalt, zuvor überwiegend in Dashiell Hammett, Raymond Chandler und den Klassikern des Marxismus-Leninismus angelegt, gab ich nun in der Hauptsache für Punk- und Sixties-Scheiben aus. Punk nach Cover (The Cure z.B.) und SCHUNT!-Besprechung, Sixties nach dem, an was ich mich noch erinnerte. SCHUNT! hielt sich ca. 2 Jahre, Der Bazillus spaltete sich ab, Otto wurde Popper (und ist inzwischen Leiter einer Spielbank, ist der noch zu retten), Die Pest, Der Kotwurm, Die Endlösung und manch anderes Fanzine geisterte durch die Bremer Szene, in der es von Rockabilly bis Gruft brodelte, wo man aber selten zu Potte kam.
Die Seele des SCHUNT! war der ehemalige Vorsitzende der Bremer KJVD-Gruppe (Jugendverband der KPD), der früh ausgestiegen war, weil er den Kad(av)ergehorsam satt hatte. Er blieb bei der Musik, arbeitete als Plattenverkäufer, gründete das Strangeways-Label und schrieb hier und dort über Bands und Platten. Er ist seinen Idealen treu geblieben, und dafür will ich mich treu an ihn erinnern (2002 gestorben). Andere - ich mag es kaum hinschreiben - Genossen, solche, die in Leitungen saßen und Linien vorgaben, sitzen heute in Wirtschaft, Politik und Medien und singen die Hymne der Neoliberalen. Ihnen sei ein dreifach kräftiges Gabba-Gabba-hey! gewidmet.
Im September 1978 (ungefähr) war ich mit einem Genossen und zwei Sympathisanten in der WG Gustavstraße verabredet, um ein Flugblatt zu entwerfen. Zu meiner Überraschung wohnte dort erstens auch ein Jugendvertreter meines Betriebes, zwei Lehrjahre über mir befindlich, zweitens hingen dort Plakate von DEVO und Ramones an den Wänden, in der Küche lag ein Exemplar des SCHUNT!, des ersten Bremer Fanzines in Sachen Punk. Otto, der Jugendvertreter, war mir als Punk bekannt, aber er war außerdem einer der Mitbegründer des SCHUNT! Das Exemplar durfte ich mitnehmen und gleich wurden Ramones gedudelt. Och, äh, hm, Donnerwetter. Fortan interessierte mich Punk. Und schon bald hoffte ich, darin meine Sixties - bzw. die Sixties meiner Generation - zu erleben.
Mein Lehrlingsgehalt, zuvor überwiegend in Dashiell Hammett, Raymond Chandler und den Klassikern des Marxismus-Leninismus angelegt, gab ich nun in der Hauptsache für Punk- und Sixties-Scheiben aus. Punk nach Cover (The Cure z.B.) und SCHUNT!-Besprechung, Sixties nach dem, an was ich mich noch erinnerte. SCHUNT! hielt sich ca. 2 Jahre, Der Bazillus spaltete sich ab, Otto wurde Popper (und ist inzwischen Leiter einer Spielbank, ist der noch zu retten), Die Pest, Der Kotwurm, Die Endlösung und manch anderes Fanzine geisterte durch die Bremer Szene, in der es von Rockabilly bis Gruft brodelte, wo man aber selten zu Potte kam.
Die Seele des SCHUNT! war der ehemalige Vorsitzende der Bremer KJVD-Gruppe (Jugendverband der KPD), der früh ausgestiegen war, weil er den Kad(av)ergehorsam satt hatte. Er blieb bei der Musik, arbeitete als Plattenverkäufer, gründete das Strangeways-Label und schrieb hier und dort über Bands und Platten. Er ist seinen Idealen treu geblieben, und dafür will ich mich treu an ihn erinnern (2002 gestorben). Andere - ich mag es kaum hinschreiben - Genossen, solche, die in Leitungen saßen und Linien vorgaben, sitzen heute in Wirtschaft, Politik und Medien und singen die Hymne der Neoliberalen. Ihnen sei ein dreifach kräftiges Gabba-Gabba-hey! gewidmet.
Dicki - am Fr, 29. Juli 2005, 0:00 - Rubrik: in eigener Sache