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fühle ich mich meistens unwohl, weshalb, ich verspüre kein Bedürfnis, mich mit dem Herrn oder der Dame zu unterhalten, es wird doch nur Blabla. Aber diesmal war es interessant. Der Herr Friseur, eine Ich-AG Mitte dreißig, schilderte Erlebnisse mit dem Arbeitsamt (jajaja, heißt Arbeitagentur, bitte, danke, Furz).

Er mußte seine Kontoauszüge vorlegen, aber es fehlte einer, natürlich ein älterer, Wochen zurückliegender. Bei der Bank sagte man ihm, diesen Auszug aus dem Archiv zu holen und original nachzudrucken werde 50 Euro Gebühr kosten. Kostenlos sei aber eine Kontenübersicht, in der alle Buchungsvorgänge eines gewünschten Zeitraums tabellarisch aufgelistet seien. Unterschrieben und gestempelt wurde dieser Beleg auch vom Arbeitsamt (Furz) anerkannt.

Aber die Verhältnisse des damals noch arbeitslosen Friseurs änderten sich, Formulare waren auszufüllen, die Kontoauszüge erneut vorzulegen, eine andere Sachbearbeiterin wurde für ihn zuständig. Diese, Anfang zwanzig, bemängelt die Kontenübersicht. Er müsse schon den Kontoauszug beibringen. - Aber in der Übersicht stehe doch alles drin, sie sehe ja auch, daß er die nicht habe fälschen können, weder drucktechnisch, noch in puncto Unterschrift und Stempel, das sei ein beglaubigtes Dokument. - Es müsse nun einmal der Kontoauszug sein. Wenn er den verloren habe, müsse er ihn eben von der Bank erneut besorgen. - Aber das koste ihn 50 Euro, und die habe er ganz einfach nicht. - Dann müsse er sich das Geld eben leihen, ob er denn nicht Verwandte habe? Im Übrigen lasse sie sich ihre Kontoauszüge zustellen und hefte sie immer gleich ab, da gehe keiner verloren. Er müsse vielleicht sein Leben anders organisieren.

Weil Frau und Kind dabeiwaren, so sagte der Friseur, habe er sich beherrscht und sich mit einer Ausrede verabschiedet. Anderntags ging er gleich zum Empfangsschalter des Arbeitsamtes (Furz), schilderte den Vorfall und sagte, er wolle mit dieser Sachbearbeiterin nichts mehr zu tun haben. - Wer das denn sei? - Er beschrieb die junge Frau und erinnerte sich außerdem an ihre Zimmernummer. - Ach, die.

Da solche Kreaturen beim Arbeitsamt (Furz) noch in der Minderheit sind, wurde er problemlos einer anderen Person zugewiesen und mit seinem Antrag ging nun alles glatt. Ende gut, alles gut, nicht wahr. Aber was wird, wenn diese von TV-Konsum, Schul-Unbildung sowie handelsüblichem Eoterik- und BWL-Dreck verseuchten jungen Leute in der Mehrheit sind?
 

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