1968
aus aller Welt
ballaballa
Beobachtungen in der Natur
charmsing
deutsche kenneweiss
Dicki TV
Dickimerone
Dickis Reisen
die kleine Anekdote
dirty old town
Empfehlung
Erwins Welt
Eugen
in eigener Sache
Java
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Zwischen Hochhäusern ein Stahlnetz aufspannen, auf dem Flugzeuge landen können - ist das eine gute Idee? Joel McCrea ist davon überzeugt und bietet seiner anspruchsvollen Frau Claudette Colbert ein Luxusleben in einem Luxusappartement, nur leider bevor er einen Geldgeber für seine Erfindung an Land gezogen hat. Der Vermieter zeigt - etwas realistischer als Joel eingestellt - einem Ehepaar als zukünftige Mieter die Wohnung. Der schwerhörige Alte, ganz nebenbei Millionär, tapert herum, besieht Schlafzimmer, Bad und schließlich auch Claudette, die ihn beeindruckt. Sie solle sich von der momentanen Notlage nicht unterkriegen lassen, meint er, und drückt ihr einen Stapel Geldscheine in die Hand.

Joel ist nicht nur erfolglos, sondern auch eifersüchtig, versteht an ihrer Schilderung der Begegnung, die ihr das schöne Geld beschert hat, alles falsch, und Claudette, die das Geld zur Tilgung von Schulden ausgegeben hat, begibt sich zum Bahnhof um von New York nach Miami zu fahren zwecks Scheidung. Das wird mit viel Komik erzählt, ist aber erst der Anfang. Auch das Ende verläuft komisch bis es happy wird, aber der Höhepunkt ist die Bahnfahrt. Denn: neuer Absatz.

Denn: Claudette ist völlig blank und schafft es mit Trick siebzehn, von einem Jagdclub (ausschließlich aus älteren Millionären bestehend) in den Zug eingeladen zu werden. Die alten Jungs sind begeistert von diesem Fang und bringen ihr, gnadenlos in ihr Schlafabteil eindringend, ein Gute-Nacht-Ständchen, das von den Jagdhunden mit Geheul begleitet wird.

Derweil zwei Jäger im Salonwagen - schwer angeduselt bereits - über die Sangeslust ihrer Kollegen spotten und mal probehalber imaginäre Tontauben (oder sind es ebenso imaginäre Wachteln?) anvisieren, was zu einer Wette führt, die einen der beiden verleitet, sein Gewehr zu laden, und beide dazu bringt, vom schwarzhäutigen Kellner zu verlangen, Cracker durch den Wagen zu schleudern, die sie mehr oder weniger zur Strecke bringen, zumindest treffen sie die Fenster. Der Klang der Schüsse bringt die Sangesbrüder zur Räson, alle stürzen zu ihren Gewehren und ballern den Salonwagen zusammen. Claudette versucht in einen anderen Waggon zu fliehen, wird aber bemerkt, und der Jagdclub hetzt mit den Hunden hinter ihr her.

Sie flüchtet in eine Schlafkoje, na und so weiter, unverheirateter Millionär mit zigmal geschiedener Schwester, Joel ist hinterher gereist, alle treffen aufeinander (außer dem Jagdclub, dessen Waggon vom Zug abgehängt worden ist), aber es bleibt alles ein bißchen verhalten nach dem Wahnsinn der volltrunkenen Jagdgesellschaft.

Bleibt festzustellen, daß Fortbewegungsmittel Bewegung in Komödien bringen, ob Eisenbahn (Manche mögen's heiß) oder Bus (Es geschah in einer Nacht). Richtig eingesetzt sind sie Brausepulver, das für aufschäumendes Vergnügen sorgt, und in "Atemlos nach Florida" schäumt es gewaltig. Mein lieber Herr Gesangsverein Jagdclub!
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma