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Hand auf's Herz - ich hasse diesen Film. Ich hasse ihn, weil ich Musicals hasse erstens, hasse ihn, weil ich Hollywood-Musicals hasse zweitens, hasse ihn, weil ich dick aufgetragen überzeichnete Hollywood-Movies hasse drittens. Klischees en masse!

Und was da alles nicht stimmt: Bonbonfarben in einem Streifen über Schwarzweißfilme, das Stummfilmstarlet hat eine gar zu qüäkige Stimme, ist gar zu dumm und gar zu gemein, das nicht ganz häßliche Entlein mit der wohlklingenden Tonfilmstimme ist gar zu unschuldig und selbstlos, alle Schlüsselszenen sind als Sing- und Tanzszenen angelegt und ausgeführt - mit einem Wort: abgeschmackt! - Und doch stimmt das irgendwie alles.

Tief im Herzen wissen wir, daß auf dem Grund all dieser Schubladen ein Körnchen Wahrheit liegt. Und sind uns nicht bewegende Augenblicke des Lebens Musik und Tanz, empfinden wir nicht selbst im Hass schmetternde Dissonanzen und zuckende Verrenkungen, erst recht im Glück das Bedürfnis zum Tanz zu einer sehnsuchtsvollen Musik? Natürlich.

Und während man sich angewidert im (Kino)Sessel windet, bewundert man doch die Akkuratesse und Virtousität der Akteure, allen voran Geert Wilders' Billy Wilders Gene Wilders Gene Kellys. Das Glanzstück ist aber Make 'em laugh von Donald O'Connor, so albern, übertrieben und showmanlike, daß man es schon wieder gut finden muß, eine tour de force des schlechten Geschmacks. So komme ich nun zum Schluß und spreche milde lächelnd das einzig gültige Schlußwort, das mein Verhältnis zu diesem Klassiker ausdrücken kann: Haßliebe, just dancin' and singin' in the rain. Daß der Film 1952 praktisch ein Flop gewesen ist, wundert mich überhaupt nicht.
 

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